Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiges Thema auf der diesjährigen Internet World Messe in München gewesen. Während sich viele Unternehmen noch mit Digitalisierung und Multi-Channel-Lösungen herumschlagen – Themen, die bereits seit rund 5 Jahren auf der Agenda stehen – ist die Entwicklung im E-Commerce bereits weiter. Mit den neuen Möglichkeiten, die die KI bietet, sind unzählige Chancen, aber auch ernste Risiken verbunden.
Die „Hello Barbie Doll“ ist ein Produkt des Spielwarenherstellers Mattel. Sie kann zuhören und auf Fragen antworten. Hierfür werden die Fragen der Kinder per Mikrofon aufgenommen und mittels WLAN in die Cloud geschickt. Hier werden die passenden Antworten zu den jeweiligen Schlüsselbegriffen herausgesucht, die dann von der Barbie ausgesprochen werden. Alexa von Amazon ist demgegenüber eine sprachgesteuerte Softwarelösung für den Alltag. Auf Befehl spielt sie Musik ab, informiert über das Wetter und die Verkehrslage, liefert Rezepte oder kauft bei Amazon ein. Diese beiden Beispiele geben einen Vorgeschmack auf die weiteren Entwicklungen im Bereich KI.
Für den E-Commerce bietet die KI ungeahnte Möglichkeiten. Zum Beispiel kann sie für eine optimale Kundenbindung an das eigene Unternehmen genutzt werden. So bietet es sich beispielsweise an, die KI so zu modifizieren und einzusetzen, dass sie als Callcenter genutzt werden kann. Auf diese Weise haben Kunden die Möglichkeit, die Angebote und Dienstleistungen eines Unternehmens rund um die Uhr nutzen zu können. Sie sind unabhängig von Computern und Smartphones und nutzen lediglich die KI für Bestellungen und eine Kontaktaufnahme mit den Herstellern und Anbietern. Tools wie Alexa legen auf Wunsch Produkte in den Warenkorb und tätigen Bestellungen ausschließlich per Spracherkennung. Das spart Zeit und ist ausgesprochen komfortabel.
Während KI wie Alexa und die Hello Barbie in den USA enorme Erfolge feiern, sind sie in Deutschland aus datenschutzrechtlichen Gründen verboten. So ist es nämlich durchaus möglich, dass die KI sämtliche Gespräche in einem Haushalt aufzeichnet und abspeichert. Was mit solchen Aufzeichnungen geschieht, ist unklar. Somit stellen die Tools eine echte Bedrohung für die Privatsphäre dar. Das gilt insbesondere für Kinder, die über die KI von Eltern und Unternehmen gleichermaßen überwacht werden können.
Aus diesem Grund wurden auf der Internet World nicht nur die neuesten technischen Möglichkeiten vorgestellt und besprochen, sondern auch der Datenschutz war ein besonders wichtiges Thema. Denn das die KI in unserer Alltagswelt und speziell im E-Commerce eine immer größere Rolle spielen wird, steht wohl außer Frage. Deswegen müssen heute die Weichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen neuen Techniken gestellt werden. Es kommt darauf an, dass die KI für eine vertrauensvolle Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden genutzt wird, sodass beide Seiten von der neuen Technik profitieren. Für die Nutzer wird das Einkaufen leichter, bequemer und individueller und die Unternehmen können gezielt Kunden ansprechen und ihre Produkte und Dienstleistungen passgenau vermarkten.
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