Die Bedeutung der Digitalisierung für den deutschen Museumsbetrieb nimmt immer weiter zu. Digitale Technologien haben das Potenzial, mehr und vor allem junge Menschen für Museen und ihre Ausstellungen zu begeistern. Deswegen treibt Eckart Köhne, der Präsident des Deutschen Museumsbundes, die digitale Transformation mit Nachdruck voran. Beispielsweise startet das Badische Museum in Karlsruhe bald ein Digitalprojekt in seiner „Expothek“.
Wenn es nach Eckart Köhne geht, beginnt ein Museumsbesuch in Zukunft schon zu Hause, berichtet saarbrücker-zeitung.de. Durch die Digitalisierung sollen Interessierte nämlich die Möglichkeit bekommen, sich online über bestimmte Exponate zu informieren. Durch eine solche Vorbereitung macht der anschließende Museumsbesuch mehr Spaß, weil sich die Besucherinnen und Besucher schon ein wenig auskennen und gezielt zu Ausstellungsstücken gehen können, die sie interessieren. Insbesondere für Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Schülerschaft auf einen Museumsbesuch einstimmen und vorbereiten möchten, ist eine solche Funktion hilfreich.
Vor Ort stehen ebenfalls digitale Angebote zur Verfügung. Diese veranschaulichen auf moderne Weise die Informationen und Fakten, die mit bestimmten Ausstellungsstücken verbunden sind. Die Besucherinnen und Besucher tauchen durch digitale Technologien viel stärker in die Welt der Museen ein und die Daten und Exponate werden verständlicher und greifbar. Grundsätzlich hat die Digitalisierung somit das Potenzial, die Wissensvermittlung zu optimieren und für Spaß und Spannung während des Aufenthalts im Museum zu sorgen.
Schon heute gibt es digitale Angebote im Badischen Museum, die den Namen „Expothek“ tragen. Hierbei handelt es sich um interaktive Tische, auf denen zahlreiche Informationen zu Ausstellungsstücken und dem Museum allgemein zu finden sind. Besucherinnen und Besucher haben hier die Möglichkeit, die einzelnen Exponate in einen großen Zusammenhang zu setzen und deren Bedeutung für ihre Entstehungszeit und unsere heutige Zeit zu begreifen. Zudem bieten die digitalen Inhalte die Chance, einen ganz eigenen Weg durch das Museum und seine Angebote zu gehen und sich genau die Dinge anzeigen zu lassen, die einen persönlich interessieren. Für Fragen und Probleme stehen im Badischen Museum sogenannte „Explainer“ zur Verfügung. Diese gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben den Museumsbesucherinnen und -besuchern auf Wunsch Exponate in die Hand, die sie dann näher untersuchen können.
Ein weiteres Digitalprojekt im Badischen Museum ist die virtuelle Realität, auch als Virtual Reality bekannt. Die Besucherinnen und Besucher setzen sich hierbei sogenannte VR-Brillen auf. Diese ersetzen die tatsächliche Realität durch eine virtuelle Realität. Der Museumsraum verwandelt sich also in einen Raum aus der Zeit, als die dargestellten Exponate entstanden oder genutzt wurden. Wer eine solche VR-Brille trägt, wird zu einem Teil dieser vergangenen Epoche und kann die einzelnen Exponate in ihrer ursprünglichen Verwendungsweise betrachten oder sogar eigenständig anwenden. Hierdurch wird eine Ausstellung besonders plastisch und lebendig und bleibt den Besucherinnen und Besuchern noch lange positiv in Erinnerung.
Mitte Juli startet das Badische Museum ein weiteres Digitalprojekt. Hierbei stehen dann die archäologischen Funde im Südwesten im Mittelpunkt. In der neuen Expothek kommen die Besucherinnen und Besucher den Ausstellungsstücken durch vielfältige digitale Technologien ganz nahe und können sich umfassend darüber informieren. Diese digitalen Angebote richten sich an Menschen ganz unterschiedlicher Altersgruppen. Junge Schülerinnen und Schüler finden sich hier ebenso wieder wie Erwachsene, die sich für den Museumsbetrieb interessieren.
Mehr Informationen hier: https://katalog.landesmuseum.de/
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