Was der Onlinehandel seit Langem erlebt, greift nun auf die Reisebranche über: Cyberkriminalität. Die Betrüger imitieren bevorzugt die Websites von Reiseanbietern und lassen sich von den Nutzern Geld für Reisen überweisen, die dann gar nicht gebucht werden. Verbraucher sollten daher alle verfügbaren Mittel nutzen, um sich vor solchen Betrügern bei Online-Buchungen zu schützen.
Um die Gefahr wissen – mit diesen Mitteln gehen die Betrüger vor
Die Fälle von Cyberkriminalität in Deutschland steigen in der Reisebranche spürbar an. Das wird nicht zuletzt an einer Warnung des Markenschützers NetNames deutlich. So gehen immer häufiger Beschwerden von Nutzern ein, die durch ein gefälschtes Online-Portal um ihr Geld gebracht wurden. Die Täter nutzen hierbei häufig denselben Trick: Sie imitieren die Website eines Reiseanbieters und stellen diese mit einer leicht veränderten Webadresse ins Internet. Beispielsweise wird eine veränderte Schreibweise oder eine andere Domainendung genutzt.
Wenn sich ein Nutzer vertippt oder die falsche Endung wählt, gelangt er zu diesen Fake-Websites. Gelegentlich werden sogar ganz neue Reiseanbieter mit vermeintlich günstigen Angeboten und eigenen Websites erfunden. Eine weitere Methode der Kriminellen besteht darin, in sozialen Netzwerken Links zu ihren Angeboten zu setzen. Nutzer, die einem solchen vermeintlich seriösen Link folgen, landen bei dem betrügerischen Angebot. Außerdem werden immer häufiger gefälschte, positive Bewertungen über einen Anbieter im Netz verbreitet, um dessen Seriosität zu unterstreichen.
Der Betrug fällt erst spät auf – der große Vorteil der Cyberkriminellen
Die Cyberkriminellen profitieren von der Tatsache, dass ein Online-Betrug in der Reisebranche erst mit großer Verzögerung auffällt. Die Nutzer erhalten nämlich ihre gefälschten Tickets und Reisedaten. Erst am Flughafen oder im Hotel bekommen sie gesagt, dass ihre Tickets gefälscht sind oder kein Zimmer unter ihrem Namen gebucht wurde. Die Täter haben somit zwischen der Buchung und der Aufdeckung des Betrugs reichlich Zeit, ihre Spuren zu verwischen. Für die Betroffenen bedeutet das großen Stress in den Ferien, eine verkürzte Urlaubszeit und Ärger bei dem Versuch, ihr Geld wiederzubekommen.
Wirkungsvoller Schutz – diese Vorsichtsmaßnahmen können Verbraucher treffen
Wie bei allen Bestellungen im E-Commerce müssen auch in der Reisebranche die Websites und Angebote eines Veranstalters oder Anbieters genau geprüft werden. Ein guter Hinweis ist hierbei der Preis. Wenn ein No-Name-Anbieter eine Reise weit günstiger anbietet, als die gesamte Konkurrenz, ist Vorsicht geboten. Solche Angebote müssen besonders sorgfältig geprüft werden. Außerdem sollten Nutzer eines Reiseportals prüfen, wie lange die jeweilige Domain schon vergeben ist. Entsprechende Möglichkeiten gibt es im Internet.
Wenn eine Website mit besonders günstigen Angeboten erst kürzlich vergeben wurde, sollten ebenfalls die Alarmglocken läuten. Nicht zuletzt ist die Bezahlmethode eine Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Per Überweisung oder Western Union sollte eine Reise ausschließlich von einem 100%ig vertrauenswürdigen Anbieter gebucht werden. Ähnliches gilt für Kreditkarteninformationen. Diese sollten ohne Ausnahme über sichere SSL-Verbindungen übermittelt werden.