Die Coronakrise hat nicht nur die gesamte Wirtschaft ergriffen, nein, sie hat sie auch deutlich verändert. Viele sehen sich in einem finanziellen Desaster gegenüber und die Gedankenwelt ist beherrscht von Zukunftsängsten. Doch das ist bei Weitem nicht in allen Bereichen so, denn es gibt auch eine ganze Reihe von Unternehmen, die durch die aufgetretene Krise deutlich profitieren.
In vielen Firmen hat sich das gesamte Projektmanagement komplett umgestellt. Wenn auch zwangsweise, so haben sowohl die Unternehmen als auch die Mitarbeiter einen Eindruck davon bekommen, wie viele Vorteile die digitale Arbeitswelt mit sich bringt. Bereits vor der Coronakrise war ein Aufschwung im Bereich des digitalen Arbeitens spürbar geworden, doch nun sich daraus ein sprunghafter Anstieg in diesem Bereich ergeben.
Der Videokonferenz-Anbieter Zoom zum Beispiel reagierte in der Krise damit, dass er die 40-Minuten Beschränkung für Videokonferenzen aufhob. Die Folge war ein absoluter Anstieg der Nutzerzahlen. Dies macht sich auch sogleich an der Börse deutlich bemerkbar, denn die Aktie des Unternehmens schnellt in die Höhe.
Vielfach hat sich gezeigt, dass die Unternehmen nicht hinreichend auf die Digitalisierung vorbereitet sind. Aber ihnen ist jetzt mehr als deutlich geworden, dass es längst an der Zeit ist, eine moderne und aktuelle Kollaboration-Software zu installieren. Auch Google und Microsoft haben sofort auf die Coronakrise reagiert, indem sie Kollaboration-Tools kostenlos zugänglich machten. Damit wurde vielen überhaupt erst ermöglicht, die Unternehmenskommunikation aufrechtzuerhalten.
Auch die deutschen Schulen sind hart von der Tatsache getroffen worden, nach althergebrachten Mustern zu arbeiten. Auf einen digitalen Unterricht waren sie in keiner Weise vorbereitet. Dieser Umstand wird vermutlich das gesamte Bildungssystem komplett revolutionieren. Denn jetzt heißt es, die entsprechende Software anzuschaffen und die Mitarbeiter, also die Lehrer, in den digitalen Unterricht einzuweisen und die Newcomer bereits in der Ausbildung darauf vorzubereiten.
Homeoffice Plätze gibt es bereits länger, doch waren sie vor Corona eher vereinzelt anzutreffen. Studien wurden angestrebt, die nachweisen sollten, wie effektiv oder ineffektiv die Arbeit im Homeoffice tatsächlich ist. Obwohl sich längst gezeigt hatte, dass Arbeitnehmer, die im Homeoffice tätig sind, sehr viel seltener erkranken und darüber hinaus auch noch sehr viel effektiver arbeiten, hat sich dieses umweltschonende Arbeiten nach wie vor nicht durchgesetzt.
Das könnte sich in Zukunft deutlich ändern. Es wurde aber auch deutlich, dass kaum jemand wirklich auf das Arbeiten von zu Hause vorbereitet ist. Hier fehlt es ganz klar an Equipment. Fehlende Webcams werden hier schnell zu einem Problem, aber auch Headsets konnten einen deutlich erhöhten Absatz in Coronazeiten verzeichnen. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend sich halten wird, denn für die Zukunft möchten die meisten Arbeitnehmer sicher gut vorbereitet sein. Wenn sich hier alles ein wenig eingependelt hat, werden sich voraussichtlich auch die Preise für Webcams wieder regulieren, die durch die Coronakrise sprunghaft angestiegen sind.
Auch Glücksspielanbieter sind Profiteure der Coronakrise. Dazu zählen u. a. Internet-Lotterien und Online-Lotto-Annahmestellen. Denn während der Krise waren viele Lotto-Annahmestellen geschlossen. Auf einen möglichen Lottogewinn wollten viele natürlich trotzdem nicht verzichten.
Das Glücksspiel hat sich schon seit langer Zeit aus der „Schmuddelecke“ befreit und wird mehr und mehr als echtes Freizeitvergnügen angenommen. Die heutigen Online-Casinos bieten ausgezeichnete Slots und Spiele mit tollen Konditionen. Es war schon vor Corona außerordentlich bequem, online zu spielen, denn hier hat man ja schließlich die Wahl, wann man ein solches Casino besucht.
Stationäre Spielhallen waren und sind während der Krise ohnehin geschlossen. Mario Hoffmeister, Sprecher der Firma Gauselmann, zu der auch die Merkur-Casinos gehören, sagt dazu auf ndr.de:
„Alle unsere 700 Spielbetriebe europaweit sind geschlossen. Damit generieren wir natürlich quasi null Einnahmen im Moment. Das sei eine sehr große Herausforderung für ein Unternehmen mit fast 14.000 Mitarbeitern“
Klar ist aber auch, dass gerade durch die Coronakrise der sonst bedeutsame Faktor Zeit plötzlich eine ganze neue Position eingenommen hat. Zeit hat nun aktuell beinahe jeder im Überfluss, das hat auch dazu geführt, dass Menschen, die sich bis dato nicht für die Glücksspielbranche interessiert haben, sich hier erstmalig umgeschaut und darin für sich ein vollkommen neues Hobby entdeckt haben. Dadurch ist die Glücksspielbranche definitiv zu einem echten Profiteur der Coronakrise geworden.
Ohne das Internet geht in dem Alltag der meistens Menschen ohnehin schon sehr wenig. Doch in der Coronakrise hat dessen Bedeutung noch einmal stark zugenommen. Ob es die Kommunikation mit anderen über Social Media ist, oder aber auch das Einkaufen, alles hat hier in einem gigantischen Ausmaß zugenommen.
Ganz besonders der Online-Handel hat extrem von der Coronakrise und den daraus resultierenden Schließungen der Geschäfte profitiert. Ein einfacher Grund ist, dass man einfach, außer Lebensmittel, ohnehin nichts mehr einkaufen konnte. Ein weiterer Grund lag aber auch in der Angst vor möglicher Ansteckung, denn das zeigte sich deutlich in den steigenden Zahlen der Lebensmittelbestellung über das Internet. Hinzu kommt natürlich noch ein großes Potenzial an Langeweile.
Die Zeit war einfach gekommen, um mal ganz in Ruhe nach den einen oder anderen Konsumartikeln Ausschau zu halten. Auch hier, genau wie in der Glücksspielbranche, sind viele neue Kunden hinzugekommen, die sonst an Online-Bestellungen bis dato nicht interessiert waren.
Aufgrund dieser Entwicklung haben ebenso die Lieferservices von der Coronakrise profitiert, denn plötzlich hat sich das tägliche Paketaufkommen nahezu vervierfacht.
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