Produktfälschungen: Amazon-Parfüme sind besonders betroffen

Produktpiraterie greift auch im E-Commerce um sich. Hierbei gibt es nahezu keine Produktgruppe, die nicht betroffen wäre. Gerade bei Amazon oder vergleichbaren Portalen sind Produktfälschungen immer wieder anzutreffen. Das wird einerseits durch das EU-Recht und andererseits durch die schwere Nachprüfbarkeit bei bestimmten Produkten ermöglicht. Vor allem Parfüm-Produkte bei Amazon sind bei Produktfälschern besonders beliebt.

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Produktfälschungen sind im E-Commerce sehr lukrativ

Produktpiraterie ist im E-Commerce besonders erfolgreich, da sich die Fälschungen über Plattformen wie Amazon leicht vertreiben und nur schwer zurückverfolgen lassen. Die Gewinnspannen sind hierbei so groß, dass es sich für die Produktpiraten sogar lohnt, niedrigpreisige Artikel wie Kopfhörer, Ladekabel und USB-Sticks zu fälschen und zu verkaufen. Bis jetzt haben die verschiedenen Plattformen noch keine effizienten Maßnahmen gefunden, um gegen solche Produktpiraten vorzugehen. Hierunter leiden vor allem die ehrlichen Händler, die sich einer unfairen Konkurrenz gegenübersehen.

Teilweise reagieren die Originalhersteller deswegen zunehmend selbst auf diese Entwicklung. So hat sich zum Beispiel der Markenschuhhersteller Birkenstock von Amazon zurückgezogen, weil das Unternehmen mit dem Umgang des Onlineriesen mit Produktfälschungen nicht zufrieden war.

Andersherum bewerten Kunden ein Produkt, wenn sie damit unzufrieden sind, gerne einmal als „Fake“ oder „Produktfälschung“, ohne dass das den Tatsachen entspricht. Das ist häufig gerade ein Problem für Amazon-Händler, da der Onlineriese im Zweifelsfall schnell mal einen Account sperrt. Das kann zu massiven Umsatzeinbußen führen, die existenzbedrohend werden können.

Parfüm-Produkte bei Amazon sind immer wieder Fälschungen

Aktuell stellen Verbraucherschützer eine verstärkte Aktivität von Produktfälschern im Kosmetikbereich fest, schreibt Carolin Freytag von businessinsider.de. So sind bei Amazon gerade bei Kosmetik- und Parfüm-Produkten zahlreiche Fälschungen vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass die Gewinnspanne bei solchen Produkten besonders groß ist.

Die Fälscher kaufen für wenig Geld eine Produktfälschung oder stellen diese selbst her und verkaufen sie zum Herstellerpreis bei Amazon weiter. Sie profitieren hierbei von der Tatsache, dass es sich bei Parfüms nur sehr schwer feststellen lässt, ob ein bestimmtes Produkt tatsächlich gefälscht ist.

Hinzu kommt, dass nicht jedes Produkt aus dieser Kategorie, das nicht von einem Markenhersteller stammt, automatisch eine Produktfälschung sein muss. Es gibt viele Hersteller, die sogenannte „Smell-alikes“ oder „Dups“ herstellen, die bewusst keine Markenprodukte sind, aber einen ähnlichen Geruch wie diese haben. Solche No-Name-Produkte sind dann entsprechend zu deutlich günstigeren Preisen zu haben.

Deswegen ist ein niedriger Preis allein noch kein Beweis dafür, dass es sich bei einem bestimmten Produkt um eine Fälschung handelt. Denn viele Händler können selbst Markenprodukte sehr günstig (oft nur 1/3 des Listenpreises) einkaufen und entsprechend preiswert weiterverkaufen.

Das EU-Recht erleichtert die Produktpiraterie

Die aktuellen Richtlinien in der EU machen es für Hersteller und Händler schwierig, gegen Produktpiraterie vorzugehen. So ist es durchaus legal, Produkte günstig im EU-Ausland einzukaufen und in Deutschland teuer weiterzuverkaufen. Hiergegen können Händler kaum vorgehen, da sie nicht – wie zum Beispiel bei Elektronikartikeln – einfach die Garantie verweigern können, wenn ein Produkt auf diese Weise verkauft wurde.

Deswegen gehen viele Hersteller dazu über, Kunden, die eine Produktfälschung gekauft haben und diese einreichen, ein Originalprodukt als Ersatz zukommen zu lassen. So haben sie die Möglichkeit, den Verkaufswegen der Produktpiraten auf die Schliche zu kommen und diesen das Handwerk zu legen. Deswegen lohnt es sich für Verbraucher oftmals, eine Produktfälschung einzureichen.

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