Selbstlernende Packroboter – Amazon setzt auf Automatisierung

Amazon hat ein Patent für selbstlernende Packroboter erhalten. Diese sollen menschliche Greifeigenschaften imitieren und hierdurch Mitarbeiter in Packstationen überflüssig machen. Schon mit seiner „Picking Challenge 2015“ hat Amazon Interesse an Greiftechniken für Roboter gezeigt. Insgesamt zeigt das Patent Amazons Fokus auf Automatisierung und das Bestreben, die eigenen Unternehmensprozesse noch günstiger zu machen.

Das hat es mit dem Amazon Patent auf sich

Aktuell sind etwa 200.000 Mitarbeiter in den Amazon Packzentren beschäftigt. Diese werden für die Organisation des Warenlagers und das Verpacken von Päckchen gebraucht. Das liegt daran, dass Roboter aktuell noch nicht in der Lage sind, so präzise zu greifen wie ein Mensch und in Bezug auf motorische Fähigkeiten noch recht unbeholfen sind. Das soll mit dem Amazon Patent für selbstlernende Packroboter=“noopener noreferrer“>Amazon Patent für selbstlernende Packroboter anders werden. Das Patent sieht vor, dass Roboterarme beim Ausführen von Greiftätigkeiten lernen, indem Daten in einer großen Datenbank gespeichert werden. In Kombination mit weiteren Informationen aus einer anderen Datenbank lässt sich so eine Greifstrategie entwickeln. Die Greifbewegungen der Roboter werden hierdurch viel präziser und ähneln mehr denen eines Menschen. Hierdurch wird das Verpacken für die Amazon Mitarbeiter deutlich leichter. Auf lange Sicht könnten die Roboter die Pakete sogar komplett ohne menschliches Zutun packen.

Gewinner der Amazon „Picking Challenge 2015“ war das „Robotics and Biology Laboratory“, RBO, der TU Berlin.

Amazon Picking Challenge 2015 - Team RBO (speed x4)

Quelle: RBO TU Berlin / YouTube.com

Schon heute kommen Hilfsroboter in den Amazon Packzentren zum Einsatz

Schon heute werden die Mitarbeiter in den Amazon Packzentren von rund 45.000 sogenannte Kiva-Robotern unterstützt. Hierbei handelt es sich um selbstfahrende Roboter, die sich eigenständig im Lager bewegen. Sie haben die Aufgabe, bestimmte Produkte im Lager ausfindig zu machen. Die Roboter fahren dann zu dem entsprechenden Regal, heben es an und fahren es zum Packbereich. Hier wartet schon ein Mitarbeiter, der die benötigten Waren in Empfang nimmt und verpackt. Anschließend fährt der Roboter das Regal wieder an die Ausgangsstelle zurück, setzt es ab und fährt bei Bedarf zum Aufladen. Die Kiva-Roboter sind hierbei so designt, dass sie auf dem Weg zu einem Regal unter den anderen Regalen im Lager hindurchfahren können. So behindern sie nicht die „Highways“, auf denen Roboter fahren, die mit einem Regal beladen sind.

Ein Tag im „Leben“ eines Kiva-Roboters:

A Day in the Life of a Kiva Robot
Artificial Intelligence Is Nothing Like the Human Mind Mick Mountz, Founder & CEO, Kiva Systems in conversation with Jason Tanz Mick Mountz is founder and CEO of Kiva Systems. Mountz founded Kiva Systems in 2003, after experiencing the inadequacy of existing material-handling technologies for ecommerce at the grocery delivery startup Webvan. Kiva's integrated order-fulfillment solution employs hundreds of mobile robots and distributed intelligence to enable faster, more flexible ecommerce distribution centers for companies like The Gap, Saks Fifth Avenue, Diapers.com, Staples, Walgreens, and Crate and Barrel. Under Mountz's leadership, Kiva was ranked sixth on the 2009 Inc. 500 list of the fastest growing private companies in the US. Before joining Webvan, Mountz spent three years as a product manager at Apple Computer, where he helped move new technologies like FireWire, DVD, Fast Ethernet, and 3D graphics acceleration into the standard desktop platform. He began his career as a mechanical and manufacturing engineer at Motorola. In 2008, Mountz received an Ernst & Young Entrepreneur of the Year Award in the New England region. He holds twelve U.S. technology patents.">

Quelle: FORA.tv / YouTube.com

Amazons Hang zur Automatisierung hat Tradition

Schon lange ist Amazon auf der Suche nach Möglichkeiten, die motorischen Fähigkeiten seiner Roboter zu optimieren. Immerhin würde die Möglichkeit, 200.000 Mitarbeiter durch automatisierte Roboter zu ersetzen, ein immenses Einsparpotential bedeuten. Unter anderem deshalb hat der Konzern im Mai 2015 die sogenannte „Picking Challenge“ durchgeführt. Techniker, Wissenschaftler und Studenten waren dazu aufgerufen, Robotern das Greifen beizubringen. Die Aufgabe bestand darin, verschiedene Gegenstände mit einem künstlichen Arm aus einem Regal zu nehmen und behutsam in eine Kiste zu legen. Damals setzten sich Forscher der Technischen Universität Berlin gegen zahlreiche Mitbewerber – unter anderem aus dem MIT – durch und gewannen den Wettbewerb. Das neue Amazon Patent ist nur ein sachlogischer nächster Schritt in Richtung vollautomatisierter Packprozesse.

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