Digitale Ethik – Datenschutz in Zeiten der Digitalisierung

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Das Sammeln, Auswerten und Nutzen von Daten bringt Unternehmen zahlreiche Wettbewerbsvorteile. Dennoch müssen in der digitalen Welt Spielregeln gelten, wie solche Daten erhoben und verwendet werden dürfen. Gerade in Zeiten einer wachsenden Digitalisierung muss dem Datenschutz ein hohes Gewicht zukommen. So sieht es zumindest der Verband der Internetwirtschaft, eco e.V., der sich für ethische Standards in der digitalen Welt einsetzt.

Ethische Standards im Internet etablieren

Oliver J. Süme vom Verband der Internetwirtschaft „Eco“ ist der Meinung, dass es sich bei allen digitalen Lösungen letztlich um Dual-Use-Technologien handele. Das bedeutet, dass sie an sich weder gut noch böse sind, sondern ihre Auswirkungen davon abhängen, wie die Anwender sie nutzen. So können Unternehmen personenbezogene Daten beispielsweise verwenden, um ihren Kunden ein angenehmes Kauferlebnis und diverse Serviceleistungen zu bieten. Ebenso ist es aber möglich, die Daten einzusetzen, um die Kunden gläsern zu machen und Kontrolle über sie auszuüben.

Aus diesem Grund sieht Süme es als nötig an, ethische Standards im Internet zu definieren. Diese könnten allerdings nicht von staatlicher Seite verordnet, sondern müssten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angegangen werden. Das bedeutet, dass sich die Bürger, der Staat und die Unternehmen zusammen tun müssten, um gemeinsame ethische Standards für die digitale Welt zu entwickeln. Hierbei müssten ganz vielfältige Themen wie die digitale Arbeit, die IT, die Bildung und vieles mehr in den Blick genommen werden.

Schon heute gelten im Internet Spielregeln

Eco hat mit dem Kompendium „Digitale Ethik – Vertrauen in die digitale Welt“ einen Leitfaden herausgebracht, der sich mit dem Thema ethische Standards im Internet auseinandersetzt. Hierbei wird deutlich, dass Eco keine Revolution der Verhältnisse, sondern eine Evolution der Ethik im Sinn hat. Denn der Verband betont deutlich, dass schon heute klare Spielregeln im Internet gelten, was den Umgang mit Daten angeht. Die rechtlichen Standards der analogen Welt könnten in vielen Bereichen problemlos auf die digitale Welt übertragen werden.

Zudem gingen die Unternehmen den Weg hin zu ethischen Standards im Internet bereits häufig mit. Eco hat beispielsweise eine Beschwerdestelle eingerichtet, bei der sich Betroffene über illegale Inhalte im Internet beschweren könnten. Und auch die Unternehmen selbst verpflichten sich immer öfter freiwillig zur Einhaltung bestimmter ethischer Standards im Umgang mit Nutzer- und kundendaten und leisten somit einen Beitrag zum Datenschutz.

Der Datenschutz kann Innovationen beflügeln

Die vielfach geäußerte Befürchtung, der Datenschutz würde Innovationen hemmen und Unternehmen einengen, bewahrheitet sich aus Sicht von Eco nicht. Der Verband konstatiert im Gegenteil, dass der Datenschutz in der Lage sei, digitale Innovationen voranzutreiben und zu fördern. Je größer das Vertrauen der Bevölkerung in die Digitalisierung sei, desto eher würde sie neue Technologien und Angebote nutzen. Das wiederum fördert die (Weiter-)Entwicklung solcher Angebote und sorgt für eine vielfältige und bunte Digitalwelt. Aus diesem Grund sei es wichtig, den Datenschutzbegriff bestmöglich zu schützen und dafür zu sorgen, dass in der digitalen Welt ethische Standards ebenso gelten wie in der analogen.

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