Journalismus ist während der Digitalisierung auf gedruckte Zeitungen angewiesen

Die Digitalisierung des Journalismus ist in vollem Gange. Die Bedeutung von Online-Angeboten nimmt immer weiter zu, während die Nachfrage nach gedruckten Zeitungen kontinuierlich nachlässt. Dennoch benötigt die Branche die bestehenden Zustellnetze und die gedruckten Zeitungen, um ihre digitale Transformation erfolgreich umsetzen zu können. Der Bundestag unterstützt die Medienhäuser durch finanzielle Hilfen, verlangt hierfür aber ein konkretes Digitalkonzept.

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Zustellnetze werden weiterhin benötigt

Die Digitalisierung einer kompletten Branche ist nichts, was von heute auf morgen funktioniert. Das zeigt sich aktuell am Journalismus. Viele Medienhäuser orientieren sich in Richtung digitaler Angebote, weil die Nachfrage nach gedruckten Zeitungen immer weiter sinkt. Bis jedoch die notwendige Infrastruktur bereitsteht und die technischen Voraussetzungen geschaffen sind, um digitale Angebote machen und den eigenen Berufsstand artgerecht vertreten zu können, wird noch sehr viel Zeit vergehen.

Thomas Düffert, der Vizepräsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) betont bei dem Digitalkongress „beBETA“ daher, dass die bestehenden Zustellnetze auch in Zukunft gebraucht würden, berichtet handelsblatt.com. Damit sich die Unternehmen auf die digitale Transformation einstellen könnten, müssten die bewährten Vertriebskanäle erhalten bleiben. Er sieht die Regierung in der Pflicht, die Unternehmen zu stützen und sicherzustellen, dass gedruckte Tageszeitungen auch weiter wirtschaftlich zugestellt werden können. Ansonsten könne es passieren, dass viele Säulen des Journalismus wegbrechen und die wichtige Information der Bürger eingeschränkt würde.

Der Bundestag unterstützt Medienhäuser bei ihrer digitalen Transformation

Die Unterstützung der bestehenden Zustellnetze ist vor allem deswegen notwendig, weil sich immer mehr Leser in Richtung der digitalen Angebote orientieren. Immer weniger sind bereit, Geld für gedruckte Zeitungen auszugeben. Gerade in ländlichen Bereichen verursachen die gedruckten Zeitungen häufig mehr Kosten als sie Gewinne einspielen. Das gilt insbesondere für die Verteilung von Abo-Zeitungen. Medienhäuser sehen sich nicht mehr in der Lage, unter solchen Bedingungen wirtschaftlich zu arbeiten und ihrem journalistischen Auftrag gerecht zu werden.

Um diese Situation zu entschärfen, hat die Bundesregierung beschlossen, den Medienhäusern staatliche Hilfen zukommen zu lassen. So wurden 40 Millionen Euro bereitgestellt, mit denen die Zustellung gedruckter Tageszeitungen in 2020 gefördert werden soll. Hierdurch soll erreicht werden, dass Tageszeitungen und Anzeigenblätter auch weiter die Leserschaft erreichen, ohne dass die hierfür zuständigen Betriebe in wirtschaftliche Schieflage geraten.

Die bewilligten Gelder sind aktuell gesperrt

Aktuell fließen keine staatlichen Hilfen, weil sie noch gesperrt sind. Das liegt daran, dass die Bundesregierung nicht einfach Staatshilfen zur Verfügung stellt, sondern diese an bestimmte Bedingungen knüpft. So müssen die Unternehmen konkrete Konzepte vorlegen, wie die Digitalisierung ihrer Branche erfolgen soll. Immerhin ist es nicht das Ziel, einen veralteten Wirtschaftszweig künstlich am Leben zu erhalten, sondern die Zeit zu überbrücken, bis die digitale Transformation abgeschlossen ist. Außerdem geht es darum, möglichst vielen Betrieben eine digitale Transformation zu ermöglichen und sicherzustellen, dass eine lokale Vielfalt in der Medienbranche erhalten bleibt. Bisher liegt ein solches Digitalkonzept allerdings noch nicht vor.

 

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