Dass Menschen im Alter ein selbstbestimmtes und würdiges Leben führen können, ist eine große und anspruchsvolle Aufgabe. Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen. Hierfür ist es wichtig, ältere Menschen an der Digitalisierung teilhaben zu lassen und sie in die Möglichkeiten einzuführen, die ihnen die neuen Technologien bieten. Eine Konferenz zur Stärkung der Rechte älterer Menschen hat sich mit Möglichkeiten und Strategien zur Wahrung der Menschenrechte im Alter beschäftigt. Die Konferenz fand digital statt und wurde unter anderem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend organisiert.
Die Digitalisierung hat mittlerweile nahezu sämtliche Lebensbereiche ergriffen. Das hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen und wie eine Gesellschaft geformt ist. Damit ältere Menschen bei diesen Entwicklungen nicht auf der Strecke bleiben, sondern ebenfalls von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren, müssen sie in die Welt des Internets eingeführt werden.
Unter anderem geht es darum, neue Formen der sozialen Interaktion zu finden. Immer mehr Menschen kommunizieren über digitale Endgeräte und haben so die Möglichkeit, mit Menschen auf der ganzen Welt Kontakt zu halten. Außerdem stellt die Digitalisierung einen riesigen Schatz an Informationen dar. Nahezu sämtliche Fakten, die der Menschheit bekannt sind, können online gefunden werden. Immer häufiger ersetzen digitale Medien somit andere Informationsformen wie die Zeitung oder das Radio. Damit ältere Menschen an diesen Wissenspool teilhaben können, müssen sie sich in der digitalen Welt auskennen.
Außerdem werden Dienstleistungen zunehmend digital angeboten. Das gilt für Onlineshops ebenso wie für die Lieferung von Lebensmitteln. Wenn ältere Menschen daran teilhaben wollen und sollen, ist es unvermeidlich, dass sie sich mit den neuen Technologien auskennen und wissen, wie sie ihre Daten schützen können und sich online bewegen sollten.
Ein wesentliches Element der Menschenrechte ist die soziale Teilhabe. Wer von dem gesellschaftlichen Miteinander ausgeschlossen ist, hat eine geringere Lebensqualität und verliert Rechte, die eigentlich jedem Menschen zustehen. Besonders wichtig ist es zum Beispiel, möglichst viele Kommunikationskanäle bereitzustellen, über die älteren Menschen Kontakt zu Freunden und ihrer Familie halten können. Wer solche Kanäle nicht zur Verfügung hat, vereinsamt recht schnell.
Hinzu kommt, dass die Digitalisierung ein selbstbestimmtes Leben im hohen Alter ermöglicht. Gerade Menschen, die mobil eingeschränkt sind, haben mit digitalen Technologien die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Miteinander teilzunehmen. Sie sind somit nicht so schnell darauf angewiesen, in eine Pflegeeinrichtung zu kommen, sondern können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Außerdem gibt es viele Technologien, die dabei helfen, den Alltag zu meistern. Auch hierdurch werden viele Ältere in die Lage versetzt, ihr Leben ihren eigenen Wünschen gemäß zu leben und selbstbestimmt zu bleiben. Das setzt allerdings voraus, dass diese Menschen die Digitalisierung beherrschen und die notwendigen Technologien für ein solches selbstbestimmtes Leben zur Verfügung haben.
Eine zweitägige Konferenz im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft beschäftigte sich Ende September mit der Bedeutung der Digitalisierung für ältere Menschen, berichtet altenheim.net. Unter anderem nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, verschiedene Mitgliedstaaten und Repräsentanten von Seniorenorganisationen an der Veranstaltung teil. Es wurden Wege erörtert und gesucht, wie ältere Menschen stärker von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren können. Veranstalter der Konferenz waren unter anderem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die AGE Platform Europe und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Seniorenorganisationen (BAGSO).
Die Konferenz bemühte sich um einen Beitrag zu einem Umfeld, in dem Senioren an der Digitalisierung teilhaben können. Die Entscheidungshoheit über die Digitalisierung im Alter haben jedoch die Entscheidungsträger in der Politik. Diese müssen Rahmenbedingungen schaffen, die dafür sorgen, dass die Digitalisierung für ältere Menschen leicht zugänglich und sicher wird. Auf der Konferenz waren unter anderem die Vize-Präsidenten der Europäischen Kommission für Demokratie und Demografie, die EU-Kommissarin für Gleichstellung und die unabhängige Expertin der Vereinten Nationen für Menschenrechte von älteren Personen vertreten.
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