Smart Village – Digitalisierung mit Bürgernähe

Die Gemeinde Milower Land möchte von der Digitalisierung profitieren und nimmt daher am Wettbewerb „Smart Village“ der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg teil. Das Ziel ist es, die digitale Transformation mit mehr Bürgernähe zu bewältigen und praxisnahe Politik zu betreiben. Zu diesem Zweck entwickelt die Gemeinde eigene Apps, mit denen die Digitalisierung für die Bürger greifbar und erfahrbar gemacht wird. Die große Vision des Bürgermeisters ist es, die Gemeinde in ein digitales Dorf zu verwandeln, an dem überall schnelles Internet zur Verfügung steht.

Der Wettbewerb „Smart Village“

Der Wettbewerb „Smart Village“ wurde von der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen (zur Webseite). Das Ziel ist es, die Anforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung im ländlichen Raum in den Blick zu nehmen. Viel zu oft stünden bei der Politik nämlich ausschließlich die urbanen Regionen im Zentrum der Betrachtung. Das ist einer der Gründe dafür, dass Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung im ländlichen Raum kaum benannt und erprobt sind. Im Rahmen des Wettbewerbs haben alle Player in der digitalen Welt von E-Commerce über E-Governance bis hin zu E-Health, E-Learning und E-Mobility die Möglichkeit, Projekte vorzuschlagen und Konzepte zu entwickeln. Das „Smart Village“, das so entsteht, soll langfristig auch in anderen bundesdeutschen Bereichen etabliert und weiterentwickelt werden.

Diese Maßnahmen plant die Gemeinde Milower Land

Der Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, Felix Menzel, ist von einem Gemeindemitglied auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht worden und hat diesen Tipp dankbar angenommen, schreibt Christin Schmidt auf maz-online.de. Jetzt soll die Gemeinde schrittweise in ein digitales Dorf umgewandelt werden, um so den Wettbewerb für sich entscheiden zu können. Gemäß dem Wettbewerbsmotto „Das Dorf der Zukunft ist digital“ hat die Gemeinde ein Konzept entwickelt, in dem die zentralen Maßnahmen zur Digitalisierung der Gemeinde vorgestellt werden.

Unter anderem sollen auf der Gemeindewebsite in Zukunft tagesaktuelle Nachrichten zu finden sein. Zu diesem Zweck wird eine Kooperation mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung angestrebt. Zudem soll es zu diversen Themen Abstimmungen geben. Wenn zum Beispiel eine Grünanlage verschönert werden soll, können die Bewohner der Gemeinde abstimmen, ob es eine Bank, einen Teich oder Spielgeräte geben soll. Ein weiteres digitales Angebot wird ein Störungsservice sein. Über eine App haben Bürger dann die Möglichkeit, verschmutzte Ecken in der Gemeinde oder Schlaglöcher zu melden. Hierdurch werden die Kommunikationswege kürzer und Probleme können schneller beseitigt werden.

Aktuell wird an einer App gearbeitet, die solche Kommunikationswege möglich macht. Außerdem ist ein digitaler Ratgeber namens „Guter Nachbar“ geplant. Hier werden Fragen rund um das Gemeindeleben beantwortet. So können sich Bürger beispielsweise informieren, wann Feuer gemacht werden darf, wann elektronische Gartengeräte zum Einsatz kommen dürfen und wann Ruhezeiten einzuhalten sind. Für all diese Projekte sollen noch Kooperationspartner gewonnen werden.

Endlich Politik von den und für die Menschen

Menzel hat den Eindruck, dass beim Thema Digitalisierung sehr viel Politik an den Bürgern vorbei gemacht wird. So werde immer wieder von digitalen Hotspots gesprochen, mit denen Bürger jederzeit und überall ins Internet gehen könnten. In der täglichen Verwaltungsarbeit sei das jedoch unzweckmäßig. Der Anspruch sei es, die Anliegen der Bürger innerhalb von 5 Minuten klären zu können. In dieser Zeit würde sich niemand ins WLAN einloggen. Viel dringlicher sei die Aufgabe, schnelles Internet überall zu ermöglichen. Er träume davon, dass in seiner gesamten Gemeinde demnächst der schnellste Mobilfunkstandard 5G überall verfügbar sei.

Entsprechend sprudelt auch das Konzept der Gemeinde Milower Land vor Bürgernähe über. Es gibt die Möglichkeit, Störungen zu melden, an Abstimmungen teilzunehmen und sich über das Gemeindeleben zu informieren, ohne an langwierigen Sitzungen teilzunehmen und viel Energie investieren zu müssen. Das „Smart Village“ könne nicht von oben bestimmt, sondern müsste in allen Bereichen gelebt werden. Daher setzt die Gemeinde auf Bürgerbeteiligung vom ersten Schritt. Ob sich dieses Vorgehen auszahlt, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Falls ja, könnten bereits ab Juli die ersten Projekte umgesetzt werden.

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