Eine erfolgreiche Digitalisierung ist immer mit Investitionskosten verbunden. Die wenigsten Unternehmen können diese mit Eigenkapital stemmen. Sie sind somit auf eine Finanzierung mit Krediten angewiesen. Nicht immer ist es jedoch einfach, von der Bank die nötigen Kredite für notwendige Investitionen zu bekommen. Deswegen ist es sinnvoll, sich nach Alternativen zu Bankkrediten umzusehen. Besonders wichtig ist es jedoch, die eigenen Finanzen immer genau im Blick zu behalten und zu managen. Dirk Oliver Haller bietet in einem Interview mit Angelika Breinich-Schilly auf springerprofessional.de einen guten Überblick darüber.
Grundsätzlich haben nahezu alle deutschen Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und beschäftigen sich mit dem Thema Digitalisierung. Dieses Ergebnis legt eine aktuelle Telekom-Studie nah. Auch KMU investieren somit in Zukunftstechnologien, um auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gut aufgestellt zu sein und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können.
Allerdings schreitet die Digitalisierung in verschiedenen Branchen mit jeweils anderem Tempo voran. So ist in der IT- und Kommunikationsdienstleister-Branche ein hoher Digitalisierungsgrad schon heute erkennbar. Ebenso beschäftigen sich die Logistik- und Industriebetriebe intensiv mit der Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse. Anders sieht es zum Beispiel im Baugewerbe aus. Hier besteht noch ein hoher Nachholbedarf an Digitalmaßnahmen. Im Handel gibt es ganz unterschiedliche Player. Der Onlinehandel ist in Sachen Digitalisierung beispielsweise sehr gut aufgestellt, wohingegen bei stationären, mittelständischen Betrieben noch Nachholbedarf besteht.
Eine große Schwierigkeit für viele Unternehmen stellt die Finanzierung ihrer Digitalisierungsstrategie dar. Das liegt unter anderem daran, dass es nicht so einfach ist, passende Kredite für die Digitalisierung zu bekommen. Denn solche Investitionen stellen in der Regel immaterielle Vermögenswerte dar. Das bedeutet für die kreditgebenden Banken, dass sie keine handfesten Sicherheiten von den Unternehmen geboten bekommen. Entsprechend zurückhaltend sind sie bei der Vergabe von Krediten für Digitalisierungsprojekte.
Das ist für die verschiedenen Unternehmen sehr schlecht, da eine erfolgreiche digitale Transformation nur durch gezielte Investitionen funktioniert. Hierbei sind nicht allein die IT-Infrastruktur und die Software wichtig, sondern auch Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen durchgeführt werden. Kaum ein Unternehmen ist in der Lage, solche Maßnahmen aus eigener Tasche zu bezahlen. Dennoch ist es wichtig, ein möglichst hohes Eigenkapital zur Verfügung zu haben. Nur so besteht eine Chance, Kapitalgeber von der eigenen Idee zu überzeugen und die berechtigte Hoffnung zu haben, Fremdkapital zu generieren.
Aufgrund dieser komplizierten Ausgangslage sind viele Unternehmen auf der Suche nach Alternativen zu einer Bankenfinanzierung. Im Bereich der IT-Infrastruktur greifen viele deswegen auf Leasing zurück. In vielen Fällen ist es nämlich gar nicht nötig, eine eigene Infrastruktur zur Verfügung zu haben, sondern der Einsatz von Techniken von Drittanbietern genügt vollkommen. Des Weiteren sind Finetrading und Factoring beliebte Maßnahmen, um sich eine Finanzierung zu sichern und die Bilanzkennzahlen zu optimieren.
In Bezug auf die Finanzierung der digitalen Transformation ist Kontrolle das A&O. Es kommt darauf an, alle Kosten und Geldflüsse im Blick zu haben, um die hierfür notwendigen Finanzmittel generieren zu können. Außerdem ist es auf diese Weise leicht möglich, Probleme und Störungen frühzeitig zu erkennen und sich gegen finanzielle Engpässe zu wappnen. Nur durch eine solche Kontrolle haben die Unternehmensleitungen alle Fäden in der Hand und können die Digitalisierung frei und nach den eigenen Vorstellungen gestalten.
Um die Kontrolle zu bewahren, ist es wichtig, geeignete Technologien und Strategien zum Einsatz zu bringen. So ist zum Beispiel eine Echtzeit-Analyse extrem hilfreich für die Liquiditätsplanung. Weitere wichtige Kernpunkte, die in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollten, sind der Cashflow, die Kosten und der Ertrag. Eine entsprechende Auswertung sollte möglichst regelmäßig und nicht nur einmal monatlich erfolgen. Auf diese Weise behalten die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Überblick über die Geldflüsse und können bei Problemen schnellstmöglich reagieren. Hierbei sind unter anderem Abschreibungen, Rückstellungen und Lagerbestände zu berücksichtigen. Außerdem sollten möglichst viele Daten erhoben werden, um eine solide Basis für eine Bewertung und gegebenenfalls notwendige Anpassungen des Finanzierungskonzepts zur Verfügung zu haben.
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