Tipps und Empfehlungen für das Einkaufen haben sich Menschen schon immer besorgt. Doch in Zeiten der Digitalisierung setzen wir nicht mehr allein auf den Rat von Familienmitgliedern und Freunden. Stattdessen werden Rezensionen von fremden, anderen Nutzern herangezogen, um sich für oder gegen ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entscheiden. Bitkom hat sich im Rahmen einer Umfrage ein Bild darüber verschafft, welche Bedeutung Online-Bewertungen für unser Kaufverhalten und damit für den E-Commerce haben.
So wurde die Befragung durchgeführt
Die Bitkom-Umfrage wurde im Oktober 2019 durchgeführt. Das Ziel war es unter anderem, herauszufinden, welche Merkmale und Kriterien das Kaufverhalten von Nutzerinnen und Nutzern im E-Commerce maßgeblich beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden 1.087 Menschen im Alter ab 16 Jahren befragt. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren 1.024 Online-Käufer. Die Leitfrage, unter der die Befragung ablief, lautete: „Welche Entscheidungshilfen nutzen Sie generell vor dem Kauf von Produkten?“. Die Befragung war somit nicht auf Online-Bewertungen allein ausgerichtet, sondern wurde bewusst deutlich offener gehalten.
Immer mehr Menschen interessieren sich für Online-Bewertungen
Die Befragung zeigt deutlich, dass das Interesse an Online-Bewertungen kontinuierlich zunimmt. So geben insgesamt 56% der Befragten an, Kundenbewertungen in Onlineshops als Bewertungsgrundlage zu verwenden. Hierbei zeigt sich eine sichtbare Unterscheidung zwischen den Geschlechtern. Während 62% der weiblichen Online-Einkäufer viel auf Online-Bewertungen geben und daran ihre Kaufentscheidung ausrichten, sind es bei den Männern lediglich 50%.
Ebenso zeigt die Befragung, dass Online-Bewertungen vor allem bei jüngeren Menschen einen hohen Stellenwert genießen. So geben 66% der Online-Käufer im Alter zwischen 16-29 Jahren an, dass die Meinungen anderer Menschen zu einem Produkt oder einer Dienstleistung für sie sehr wichtig seien. Bei den 30-49-Jährigen sind es immerhin noch 61%, die sich vor dem Kauf Online-Bewertungen anderer Nutzer durchlesen und diese in die Kaufentscheidung einfließen lassen.Bei den 50-64-Jährigen sind es noch 49% und bei den über 60-Jährigen 39%.
Preisvergleichsseiten gewinnen an Relevanz
Des Weiteren gaben sehr viele Befragte an, dass sie sich vor einer Kaufentscheidung auf Preisvergleichsseiten informieren würden. 48% der Befragten begeben sich grundsätzlich vor einem Kauf auf solche Seiten. 41% gehen immer dann darauf, wenn ihnen das von Freunden oder Familienmitgliedern ausdrücklich empfohlen wurde. Zudem setzen 36% der Befragten auf Berichte und Rezensionen, die sie im Fernsehen oder bei Online- und Printmedien entdeckt haben. Auf diese Weise erhoffen sie sich, Schnäppchen zu finden und von besonders günstigen Preisen profitieren zu können.
Im Vergleich zu den Preisvergleichsseiten schneiden die anderen Informationsquellen im Onlinebereich eher schlecht ab. Das gilt zum Beispiel für die Webseiten der Hersteller von Produkten, die lediglich von 24% der Befragten besucht werden. 19% gaben zudem an, sich in Online-Foren über bestimmte Produkte und Dienstleistungen zu informieren oder sich in themenverwandten Blogs umzuschauen. Weiterhin begeben sich 14% der Befragten in die sozialen Netzwerke, wenn sie sich mit den Erfahrungen anderer mit einem Artikel oder einer Serviceleistung auseinandersetzen möchten.