In Zeiten, in denen Datenschutz und digitale Souveränität für europäische Behörden, KMUs und NGOs immer wichtiger werden, gewinnen Open-Source-Chat-Server als Alternativen zu US-amerikanischen Tools wie Slack, Microsoft Teams und anderen an Bedeutung. Diese Lösungen bieten nicht nur mehr Kontrolle über Daten, sondern auch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
Element ist ein Open-Source-Messenger, der auf dem dezentralen Matrix-Protokoll basiert und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unterstützt. Er wird unter anderem von der Bundeswehr und der französischen Regierung eingesetzt. Element ermöglicht die Selbst-Hosting-Option und bietet Funktionen wie Gruppen- und Einzelchats, Dateiübertragungen sowie Sprach- und Videoanrufe.
Mattermost ist eine Open-Source-Plattform für Teamkommunikation, die sowohl als kostenlose Team Edition als auch als kostenpflichtige Enterprise Edition verfügbar ist. Sie bietet Funktionen wie Kanäle, Direktnachrichten und Integrationen mit anderen Tools. Mattermost kann auf eigenen Servern betrieben werden, was insbesondere für Organisationen mit hohen Sicherheitsanforderungen attraktiv ist.
Rocket.Chat ist eine weitere Open-Source-Lösung für Teamkommunikation, die sich durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit und umfangreiche Integrationsmöglichkeiten auszeichnet. Die Plattform unterstützt sowohl Text- als auch Video- und Sprachkommunikation und kann ebenfalls selbst gehostet werden.
Zulip ist eine Open-Source-Chat-Software, die sich durch ihr einzigartiges Threading-Modell auszeichnet, bei dem jede Nachricht einem bestimmten Thema zugeordnet ist. Dies erleichtert die Nachverfolgung von Diskussionen, insbesondere in größeren Teams. Zulip kann selbst gehostet werden und bietet Integrationen mit zahlreichen anderen Tools.
Jitsi ist eine Sammlung von Open-Source-Projekten für Videokonferenzen und Instant Messaging. Mit Jitsi Meet können Benutzer einfach und sicher Videoanrufe durchführen, ohne ein Konto erstellen zu müssen. Die Plattform unterstützt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und kann auf eigenen Servern betrieben werden.
Lösung | Kosten pro Nutzer/Monat | Besonderheiten |
---|---|---|
Slack (Pro) | ca. 7,25 USD | Begrenzter Funktionsumfang im kostenlosen Plan |
Microsoft Teams | ab 6 USD | In Microsoft 365 integriert, nur mit MS-Abo sinnvoll nutzbar |
Google Chat | ab 6 USD | Bestandteil von Google Workspace |
Discord | Kostenlos | „Nitro“-Abo für erweiterte Funktionen verfügbar |
Zoom Team Chat | Kostenlos | Erweiterte Funktionen in kostenpflichtigen Plänen |
Cisco Webex Teams | ab 13,50 USD | Umfangreiche Sicherheits- und Meetingfunktionen |
Mattermost | Kostenlos (Team Edition) | Selbst-Hosting möglich, Enterprise-Features kostenpflichtig |
Rocket.Chat | Kostenlos (Community Edition) | Selbst-Hosting möglich, kostenpflichtige Cloud-Angebote verfügbar |
Element (Matrix) | Kostenlos (Open Source) | Selbst-Hosting möglich, kostenpflichtige Hosting-Services |
Zulip | Kostenlos (Self-Hosted) | Zulip Cloud Standard ab ca. 6,67 USD/Nutzer/Monat |
Jitsi Meet | Kostenlos (Self-Hosted) | Hosting durch 8×8 Inc. ab ca. 2 USD/Nutzer/Monat möglich |
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Open-Source-Chat-Server sind nicht nur sexy, sie sind in Europa auch bitternötig.
In einer Zeit, in der die USA damit beschäftigt sind, innenpolitisch an den Grundfesten der Demokratie zu sägen, wird uns Europäern schmerzhaft bewusst, dass digitale Abhängigkeit ein teures und gefährliches Hobby ist.
Während der eine oder andere Gouverneur darüber nachdenkt, Bücher aus Bibliotheken zu verbannen und Konzerne sich gegenseitig verklagen, weil „Free Speech“ jetzt bedeutet, dass alle Daten frei herumschwirren dürfen, wird klar: Open-Source-Chat-Server sind nicht nur ein „Nice-to-have“, sondern ein Schutzschild für unsere Privatsphäre und Unabhängigkeit. Wer heute noch blindlings in Slack- oder Teams-Kanälen plaudert, könnte morgen aufwachen und feststellen, dass die halbe Kommunikation durch einen Regierungswechsel plötzlich „problematisch“ geworden ist.
Ja, der Umstieg auf Open-Source-Chat-Server ist ein Kraftakt. Man muss Server aufsetzen, Firewalls pflegen und Updates einspielen. Aber seien wir ehrlich: Wenn wir bereit sind, IKEA-Schränke aufzubauen oder sechs verschiedene Sorten vegane Milch zu vergleichen, um die beste Wahl zu treffen, dann sollten wir es auch schaffen, ein Chat-System selbst zu betreiben. Es geht hier schließlich nicht nur um Komfort, sondern um Kontrolle über unsere eigenen digitalen Lebensadern.
Wer sich für Open-Source-Chat-Server entscheidet, investiert langfristig. Keine plötzlichen Preiserhöhungen, keine undurchsichtigen Lizenzmodelle, keine Klauseln, die am Montagmorgen von irgendjemandem im Silicon Valley in die AGB gekritzelt wurden. Stattdessen: Transparenz, Community-Support und die wohltuende Gewissheit, dass niemand heimlich mithört – außer vielleicht die Kollegen aus der Buchhaltung, und die sind harmlos.
Und dann ist da noch die geostrategische Komponente: Während sich große Tech-Konzerne und US-Behörden fragen, ob das Internet wirklich ein globales Gut oder doch eher ein politisches Instrument sein soll, können wir Europäer einfach mal in Ruhe arbeiten. Open-Source-Chat-Server geben uns die Chance, unsere Infrastruktur selbst zu gestalten, Innovation zu fördern und wieder Standards zu setzen, statt sie nur konsumieren zu dürfen.
Zusammengefasst:
Wer heute noch auf Slack, Teams & Co. setzt, läuft Gefahr, morgen zwischen Exportverboten, Sanktionen und den Launen gelangweilter US-Milliardäre zerrieben zu werden. Wer Open Source einsetzt, wird vielleicht ein bisschen schwitzen, ein bisschen fluchen – aber er wird dabei frei sein.
Und mal ehrlich: Wenn schon die französische Regierung, die Bundeswehr und jede progressive Kommune mit Open Source chattet – Was genau hält Sie dann noch zurück? 😏
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