Die Integration von Künstlicher Intelligenz in akademischen Lehrplänen ist ein fortschreitendes Feld mit vielversprechenden Möglichkeiten und unvermeidlichen Herausforderungen. Die RWTH Aachen hat kürzlich einen Proof of Concept für die Anbindung von Moodle an ChatGPT vorgestellt. Doch welche Potenziale birgt dieses Projekt für die Studierenden, und wo sind die Grenzen dieser Technologie? In diesem Beitrag untersuchen wir das Vorhaben kritisch und beleuchten sowohl die technischen als auch die pädagogischen Aspekte.
In einem Gastbeitrag von Prof. Aloys Krieg (RWTH Aachen) auf hochschulforumdigitalisierung.de bekommt man Einblicke darin, wo die Grenzen von KI in der Lehre sind und wie Studierende diese Grenzen selbst ermitteln können.
Die Digitalisierung in der Bildung schreitet voran, und mit ihr wächst das Interesse an der Anwendung von Künstlicher Intelligenz. Die RWTH Aachen hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Studierenden nicht nur über die Möglichkeiten von KI aufzuklären, sondern sie auch direkt in die praktische Anwendung einzubeziehen. Der Einsatz von ChatGPT im Rahmen des Lernmanagementsystems Moodle soll den Studierenden ermöglichen, aktiv die Potenziale und Grenzen von KI zu erforschen.
Die Realisierung dieses ambitionierten Projekts erfolgte in Kooperation mit Microsoft und wurde durch verschiedene Abteilungen der RWTH Aachen sowie die scieneers GmbH unterstützt. Besonders interessant ist die Frage, wie personenbezogene Daten geschützt und die Anonymität gewährleistet wurde, da alle Anfragen via Azure an OpenAI weitergeleitet werden.
Zu den ausgewählten Kursen gehören Mathematik, Informatik und Bauingenieurwesen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem HM4MINT-Intensivkurs, der den Studienanfänger*innen einen Vorsprung für ihr Studium bietet. Wie wirkungsvoll ist diese Methode in der Praxis, und was sagen die Studierenden zu dieser neuen Form des Lernens?
Bei der Betrachtung solcher innovativen Projekte darf der kritische Diskurs nicht fehlen. Könnten die Studierenden sich zu sehr auf die KI verlassen und dadurch weniger kritisch mit Informationen umgehen? Es ist unerlässlich, dass die Studierenden angeregt werden, über den Tellerrand hinauszublicken und die KI als Werkzeug zu sehen, das zwar unterstützen, aber nicht das eigenständige kritische Denken ersetzen sollte.
Als Technologie-Enthusiast und kritischer Beobachter des digitalen Wandels sehe ich in diesem Projekt sowohl erhebliches Potenzial als auch Notwendigkeit zur sorgfältigen Evaluation. Es bietet Studierenden eine innovative Lernumgebung, in der sie digitale Kompetenzen entwickeln können. Gleichzeitig muss die Bedeutung des menschlichen Faktors in der Bildung stets betont werden, um eine zu starke Abhängigkeit von KI-Systemen zu vermeiden.
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