Der Verkauf von Produktfälschungen hat negativen Einfluss auf das Image einer E-Commerce Plattform. Deswegen sieht es das Unternehmen Alibaba gar nicht gern, dass seine Tochter Taobao wegen Duldung von Produktfälschern erneut auf die Liste der „notorious markets“ gesetzt wurde. Jetzt geht der Konzern gezielt gegen Produktfälscher vor und verklagt zwei Verkäufer gefälschter Svarowski-Uhren.
Wenn Produktfälscher Plagiate über große E-Commerce Plattformen wie Alibaba verkaufen, hat das zahlreiche Auswirkungen auf das Unternehmen. Zum einen sind die Kunden enttäuscht, minderwertige Produkte zu erhalten und verlieren das Vertrauen in die Plattform. Zum anderen werden die Markenrechte des eigentlichen Herstellers der Produkte verletzt und ihm entsteht ein wirtschaftlicher Schaden. Nicht zuletzt leidet das Image des Unternehmens, sodass dessen Marktstrategie gefährdet wird. Aus diesem Grund sehen sich immer mehr E-Commerce Plattformen gezwungen, rechtlich gegen Produktfälscher vorzugehen. Allerdings ist hierfür meist Druck von außen nötig, da der Kampf gegen Fälscher immer mit Zeitaufwand verbunden ist und Geld kostet.
Der asiatische Onlineriese Alibaba hat es gar nicht gern gesehen, dass das Amt des Handelsbeauftragten der USA (USTR) die Alibaba-Tochter Taobao auf die Liste der „notorious markets“ gesetzt hat. Eine solche Einstufung bedeutet nämlich immer einen erheblichen Imageschaden für ein Unternehmen. Bei Alibaba kommt erschwerend hinzu, dass Taobao bereits mehrfach auf dieser Liste gelandet ist und der Imageschaden entsprechend besonders groß ist. Der Grund für die Einstufung ist, dass Taobao nicht offensiv genug gegen Produktfälscher vorgeht, die ihre Waren über die Plattform vertreiben. Um Schadensbegrenzung zu betreiben, hat Alibaba jetzt zwei Anbieter aus Shengzen auf insgesamt 200.000 Euro verklagt. Sie sollen gefälschte Svarowski-Uhren über das Portal vertrieben haben. Hierbei handelt es sich Alibaba zufolge um das erste Mal, dass ein E-Commerce Unternehmen einen aus Asien stammenden Anbieter verklagt. Denn oftmals scheuen Unternehmen den oft mühsamen und teuren Kampf gegen Produktfälscher und versuchen, solchen Prozessen aus dem Weg zu gehen.
Der Kampf gegen Produktfälscher ist für Unternehmen im E-Commerce oft teuer. Zum einen müssen sie eine aktuelle Technik besitzen, mit denen es ihnen möglich wird, die digitale Spur der Fälscher zu verfolgen und Beweise für ihre Schuld zu sammeln. Zum anderen müssen sie Mitarbeiter abstellen, die sich ausschließlich mit der strafrechtlichen Verfolgung solcher Fälscher beschäftigen. Im vorliegenden Fall hat Alibaba zum einen auf den Einsatz von Big Data gesetzt und zum anderen Scheineinkäufe bei Händlern getätigt, die im Verdacht stehen, Produktfälschungen zu vertreiben. Ganz allgemein sind 2.000 Mitarbeiter bei Alibaba für die Jagd nach Produktfälschern zuständig. Zudem gibt das Unternehmen an, dass noch weitere 5.000 freiwillige Helfer die Suche unterstützen. Der Ausgang der aktuellen Klagen dürfte für die Branche äußerst interessant sein und könnte sich zu einem Präzedenzfall für zukünftige Klagen entwickeln. Außerdem dürfte sich das zukünftige Vorgehen großer Plfattformen gegen Produktfälscher im Allgemeinen daran orientieren, wie Alibabas aktuelle Klagen ausgehen werden.
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