industrie 4.0 als Teilbereich der Digitalisierung ist in der Praxis angekommen. Vielerorts verändert sich bereits die Geschäftstätigkeit, zahlreiche Unternehmen verfolgen schon eigene Industrie 4.0-Strategien. Laut der PAC-Studie „Digitalisierung im deutschen Mittelstand“ nehmen die befragten Firmen aus der Fertigungsbranche die Digitalisierung größtenteils als Chance wahr, um neue Produkte und Services anzubieten oder neue Marktsegmente zu erschließen. Dabei stehen die herkömmlichen Geschäftsmodelle der Fertiger auf dem Prüfstand. Denn eine erfolgreiche digitale Transformation ist kein Selbstläufer, sondern stark von internen Erfolgsfaktoren abhängig. Welche Schlüsselfaktoren sind entscheidend und welche Handlungsempfehlungen ergeben sich daraus?
Eine aktuelle Befragung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom bestätigt, wie Industrie 4.0 die Geschäftstätigkeit in vielen Unternehmen verändert. Insgesamt 65 Prozent der befragten Industrieunternehmen sehen einen starken Einfluss dieser Technologien auf ihr Geschäftsmodell. Schon 46 Prozent geben an, dass sie komplett neue Dienstleistungen und Produkte entwickeln oder planen. Die große Mehrheit der von Bitkom Befragten verfolgt eine eigene Industrie 4.0-Strategie, die entweder für einzelne Bereiche oder das gesamte Unternehmen entwickelt wurde. Fast immer wird diese Strategie von den eigenen Mitarbeitern, etwa einem Chief Digital Officer, erstellt. 44 Prozent setzen dafür auch auf eine Kooperation mit mittelständischen oder großen IT-Unternehmen als kompetente Partner.
Mit dem Einzug von Industrie 4.0 verändern sich Abläufe und Prozesse. Die vernetzte Fabrik ist dabei kein reines Produktionsthema mehr: Logistik, Montage, Entwicklung, Verwaltung sowie Instandhaltung und Service profitieren gleichermaßen von der Vernetzung der Systeme und der Automatisierung von Prozessen. IT-Plattformen, Automatisierung und ein ERP als Schaltzentrale sind ohne Zweifel der Grundstock für das „Industrial Internet of Things“ – und inzwischen gibt es bereits zahlreiche praxistaugliche Anwendungsszenarien mit dem ERP als „Herzstück“. Mittelständische Unternehmen arbeiten enger mit ihren Kunden zusammen und bestehende Prozesse werden durch die Digitalisierung optimiert – mitunter entstehen sogar Services rund um bestehende Produkte, die als zusätzlicher Umsatzträger vermarktet werden. Einmal mit Industrie 4.0 gestartet, entdecken Unternehmen immer mehr Möglichkeiten.
Der Versuch, allein mit Automation und ERP aus einer schlechten Organisation eine gute zu machen, führt jedoch letztlich zu einer schlechten Organisation und höheren Kosten. Zusätzlich zum technischen Unterbau muss ein erfolgreiches Smart-Factory-Projekt auch eine Reihe von internen Voraussetzungen erfüllen. Aus unserer Erfahrung heraus beeinflussen vier zentrale organisatorische Schlüsselfaktoren den Erfolg in der Industrie 4.0:
Gut ausgebildete Mitarbeiter sind damit neben weiteren internen organisatorischen Grundvoraussetzungen ein wesentliches Standbein für die Digitalisierung. Zusammen mit gepflegten Daten, nahtlosen Prozessen und modularen Produkten – und im Zusammenspiel mit vernetzten Systemen – tragen sie wesentlich zum Erfolg eines jeden Transformations-Projekts bei. Der deutsche Mittelstand hat dies bereits erkannt: Denn für die im Rahmen der PAC-Studie befragten Unternehmen sind weitere Erfolgsfaktoren wie etwa die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit (89%), die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern (82%) sowie die Unterstützung des Top-Managements (82%) von hoher Relevanz. Obwohl also moderne software und flexible IT-Systeme zweifelsohne sehr wichtig sind, ist es nicht nur die Technik, die über Erfolg oder Misserfolg von Industrie 4.0-Vorhaben entscheidet.
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