Jeder fünfte Chef bremst die Digitalisierung, knapp jeder fünfte treibt sie aktiv voran. Eine aktuelle Umfrage der GfK zeigt, dass deutsche Unternehmen ihre digitale Transformation ganz unterschiedlich angehen. Das technische Equipment für digitale Prozesse ist da und das Homeoffice gewinnt immer mehr an Zustimmung. Wenn aber nicht die gesamte Belegschaft – allen voran die Führungskräfte – die Digitalisierung aktiv und kreativ gestalten, hat sie kaum eine Chance auf Erfolg.
Eine aktuelle Studie der GfK im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und von Microsoft zeigt, dass deutsche Unternehmen alle Voraussetzungen mitbringen, um gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen. Viele getroffene Maßnahmen mussten zwar über Nacht umgesetzt werden, sie zeigen aber positive Effekte. Die Studie verdeutlicht, dass die Unternehmen in der Krise an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen haben und heute stärker sind als zuvor.
Das ist der Studie zufolge unter anderem darauf zurückzuführen, dass Investitionen in die (digitale) Infrastruktur erfolgt seien, die ein effizientes Arbeiten ermöglichten. Außerdem sorgten die Betriebe für eine größtmögliche Transparenz bei den Geschäftsprozessen. Hierdurch sind Fehler unwahrscheinlicher und die Effizienz steigt. Nicht zuletzt geben viele Befragte an, dass ihre Unternehmen mittlerweile technisch gut aufgestellt seien, um moderne Arbeitsformen anbieten zu können.
Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch im Umgang der Führungskräfte mit der Digitalisierung. 20% der Befragten sagen, dass die Geschäftsleitung ein Hindernis auf dem Weg hin zu einer erfolgreichen digitalen Transformation sei. Lediglich die Kosten für die Digitalisierung wurden mit 26% als noch größerer Hemmschuh gesehen. Wenn sich die Führungskräfte aber nicht aktiv um die Digitalisierung bemühen, ist es unwahrscheinlich, dass die Abteilungen und Mitarbeiter dies von sich aus tun werden.
Mit 19% geben aber nahezu ebenso viele Befragte an, dass die Geschäftsführung in ihrem Unternehmen die digitale Transformation aktiv vorantreibe und unterstütze. Lediglich die Beschäftigten selbst (25%) und die Kunden (22%) hätten größeren Einfluss auf das Vorankommen der Digitalisierung in einem Betrieb. An diesen Studienergebnissen wird deutlich, dass die Firmen teils sehr unterschiedlich mit digitalen Herausforderungen und Wandlungsprozessen umgehen. Es ist davon auszugehen, dass sich das in Zukunft an der Wettbewerbsfähigkeit und der Marktsituation spiegeln wird.
Mobiles Arbeiten und Homeoffice kommen bei den Studienteilnehmern gut an. Zwei Drittel kommen mit den neuen Arbeitsformen gut zurecht und rund die Hälfte attestiert ihren Unternehmen eine größere Flexibilität seit der Krise. Sabine Bendiek, Chefin von Microsoft-Deutschland, ist ebenfalls davon überzeugt, dass das Homeoffice in Deutschland ein Erfolgsprojekt sei. Die Belegschaft hätte professionell und flexibel auf die neuen Gegebenheiten reagiert und die Ergebnisse sind BDA-Geschäftsführer Kampeter zufolge beeindruckend. Laut handelsblatt.com lehnt er dennoch einen gesetzlichen Anspruch auf mobiles Arbeiten ab. Der Arbeitsmarkt sei viel zu komplex und die Praxis zu vielseitig für ein solches Gesetz.
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