Wie steht es 2024 um den digitalen Wandel in deutschen Unternehmen? Eine aktuelle Studie von Otris Software AG in Zusammenarbeit mit Evergreen Media und SKOPOS beleuchtet den Status quo der Digitalisierung in deutschen Betrieben.
Die repräsentative Online-Befragung von 1.115 Beschäftigten, darunter 602 Entscheider, liefert interessante Erkenntnisse zu den Fortschritten und Hürden der digitalen Transformation. Die Studie wirft vorwiegend Fragen nach den tatsächlichen Veränderungen auf, die künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung in den Arbeitsalltag von Unternehmen bringen. Ebenso beleuchtet sie die unterschiedlichen Perspektiven zwischen Entscheidern und Nicht-Entscheidern bezüglich der Digitalisierung.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Diskrepanz in der Wahrnehmung der Digitalisierung zwischen Entscheidern und Nicht-Entscheidern. So halten 86 % der Entscheider die Digitalisierung für wichtig oder sehr wichtig, während bei den Nicht-Entscheidern lediglich 63 % dieser Ansicht sind. Ebenso unterschiedlich fällt die Bewertung des Digitalisierungsgrads aus: 76 % der Entscheider bewerten diesen als gut oder sehr gut, im Gegensatz zu nur 59 % der Nicht-Entscheider.
Diese Unterschiede in der Wahrnehmung zeigen, dass Digitalisierung nicht nur eine technologische Herausforderung ist, sondern auch eine kommunikative. Besonders in Unternehmen, in denen die Belegschaft nicht ausreichend in digitale Prozesse eingebunden wird, scheint es ein Problem zu geben. Die Akzeptanz und das Verständnis für Digitalisierung hängen stark davon ab, inwieweit Mitarbeitende in die Entscheidungsprozesse integriert werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie betrifft den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Während 55 % der Entscheider KI in ihrem Arbeitsalltag nutzen, liegt dieser Anteil bei den Nicht-Entscheidern nur bei 18 %. Auch die Bewertung von KI unterscheidet sich deutlich: 63 % der Entscheider sehen das Potenzial von KI als positiv an, hingegen sind 49 % der Nicht-Entscheider unsicher über deren Nutzen. Weiterhin äußert ein Drittel der Befragten die Sorge, durch KI ersetzt zu werden.
Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderung, die Künstliche Intelligenz für viele Unternehmen darstellt. Die Einführung von KI-Technologien sollte nicht nur technisch gut vorbereitet sein, sondern auch ein Umdenken in der Unternehmenskultur mit sich bringen. Mitarbeitende müssen in den Prozess eingebunden und entsprechend geschult werden, um Ängste abzubauen und Vertrauen in neue Technologien zu schaffen.
Eine solide digitale Infrastruktur ist die Basis jeder erfolgreichen Digitalisierung. Doch laut der Studie gibt es hier noch erhebliche Defizite in deutschen Unternehmen. So haben 12 % der Beschäftigten keinen Zugang zu schnellem, stabilem Internet und 17 % der Mitarbeitenden sind unzureichend für das Homeoffice ausgestattet. Interessant ist auch, dass 76 % der Nicht-Entscheider angeben, keine Digitalisierungsstrategie im Unternehmen zu kennen.
Die fehlende strategische Ausrichtung könnte ein weiterer Grund dafür sein, dass viele Mitarbeitende den Mehrwert der Digitalisierung nicht erkennen. Unternehmen, die den digitalen Wandel vorantreiben wollen, müssen sicherstellen, dass sie nicht nur in Technologie investieren, sondern auch klare Strategien entwickeln und kommunizieren, die von der gesamten Belegschaft verstanden und unterstützt werden.
Bei der Frage nach den größten Herausforderungen der Digitalisierung zeigen sich primär zwei Probleme: Datenschutz und die Integration in bestehende Systeme. Sowohl Entscheider als auch Nicht-Entscheider sehen Datenschutz als die größte Hürde bei der Digitalisierung an. Während 35 % der Entscheider die Integration neuer Technologien in bestehende Systeme als Problem benennen, geben 45 % der Nicht-Entscheider an, dass sie hauptsächlich mangelnde digitale Kompetenzen zu schaffen machen.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen nicht nur technologisch aufrüsten müssen, sondern auch in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren sollten. Nur so können sie sicherstellen, dass die Vorteile der Digitalisierung – wie gesteigerte Effizienz und neue Geschäftsmodelle – auch tatsächlich realisiert werden.
Die Einführung digitaler Softwarelösungen, insbesondere im Bereich Datenschutz und Vertragsmanagement, gehört zu den wichtigsten geplanten Maßnahmen für das Jahr 2024. Dabei sehen viele Unternehmen großes Einsparpotenzial durch den Einsatz digitaler Tools, etwa durch die Vermeidung von Mehrfacheingaben und die ortsunabhängige Verfügbarkeit von Informationen.
Besonders im Bereich des Vertragsmanagements zeichnen sich deutliche Vorteile ab: 87 % der Entscheider bewerten die Einführung von Vertragsmanagement-Software als positiv, wobei vorwiegend die Einsparung von Arbeitszeit durch automatisierte Prozesse hervorgehoben wird.
Fazit: Digitalisierung erfordert eine klare Strategie
Die Studie zeigt, dass deutsche Unternehmen zwar auf einem guten Weg sind, die digitale Transformation voranzutreiben, jedoch weiterhin mit erheblichen Herausforderungen kämpfen. Besonders die Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen Entscheidern und Nicht-Entscheidern machen deutlich, dass Digitalisierung nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Unternehmenskultur ist. Es bedarf klarer Strategien, einer offenen Kommunikation und umfangreicher Schulungen, um den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten.
Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden nicht nur über die notwendigen technischen Mittel verfügen, sondern auch in den Veränderungsprozess eingebunden werden, um Ängste abzubauen und die Akzeptanz neuer Technologien wie KI zu fördern.
Die vollständigen Studienergebnisse können Sie hier herunterladen:
https://www.otris.de/studie-zur-digitalisierung/
Was sind die größten Herausforderungen bei der Digitalisierung?
Wie verbreitet ist der Einsatz von KI in deutschen Unternehmen?
Gibt es in deutschen Unternehmen Digitalisierungsstrategien?
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