Digitalisierung 2024 in KMUs: Chancen, Herausforderungen und Strategien für eine erfolgreiche Transformation

Ein Mann im Anzug steht vor einem großen interaktiven Touchscreen und demonstriert die Transformation und die digitalen Grafiken, die für KMUs so wichtig sind. Mit Tablet und Stift in der Hand scheint er hochkonzentriert die Digitalisierung voranzutreiben.

Die digitale Transformation ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Deutschland zu einer unausweichlichen Notwendigkeit geworden. Trotz der erkannten Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit scheitern viele Digitalisierungsprojekte oder bleiben hinter den Erwartungen zurück. Eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass nur 45 Prozent der deutschen KMUs fortschrittliche digitale Technologien wie Cloud Computing oder Künstliche Intelligenz nutzen. Warum ist die Umsetzung so schwierig und welche Strategien können KMUs anwenden, um ihre digitale Transformation erfolgreich zu gestalten? Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und bietet konkrete Lösungsansätze für eine nachhaltige Digitalisierung im Mittelstand.

Inhalt

Die aktuelle Lage der Digitalisierung in deutschen KMUs

Die Digitalisierung in Deutschland, insbesondere im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen, steht vor erheblichen Herausforderungen. Seit der COVID-19-Pandemie ist eine Stagnation der digitalen Transformation zu beobachten, die besonders kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern betrifft [4]. Diese Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, mit größeren Firmen Schritt zu halten und bleiben in ihrer digitalen Entwicklung häufig hinter den Erwartungen zurück.

Laut der Bitkom-Studie aus dem Jahr 2024 weisen rund 55 Prozent der deutschen KMUs keine bis sehr geringe Digitalisierungsintensität auf [4]. Dies ist besonders alarmierend, wenn man bedenkt, dass über 80 Prozent der KMUs die Digitalisierung als entscheidend für ihre Zukunftsfähigkeit ansehen. Die Diskrepanz zwischen der erkannten Notwendigkeit und der tatsächlichen Umsetzung ist offensichtlich und wirft Fragen nach den Gründen für diese Zurückhaltung auf.

Haupthindernisse für die digitale Transformation

Die Studie identifiziert drei Haupthindernisse, die KMUs von einer umfassenden Digitalisierung abhalten:

  • Kosten: 48 Prozent der befragten Unternehmen nennen die finanziellen Aufwendungen als größtes Hindernis.
  • Zeitmangel: 46 Prozent der KMUs geben an, nicht genügend Zeit für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten zu haben.
  • Sicherheits- und Datenschutzbedenken: 43 Prozent der Unternehmen äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Datenschutzes bei der Implementierung digitaler Lösungen.

Besonders auffällig ist, dass gerade im Sektor „Information und Kommunikation“ das Potenzial der Digitalisierung bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Dies ist paradox, da man gerade in diesem Bereich eine Vorreiterrolle erwarten würde.

Warum Digitalisierungsprojekte scheitern

Lily Akpuaka-Bosse, IT-Expertin und Gründerin des Start-ups hireFAIR, identifiziert mehrere Gründe für das Scheitern von Digitalisierungsprojekten in KMUs:

Falsche Herangehensweise: Projekt vs. Produkt

Ein grundlegendes Problem liegt in der Herangehensweise an die Digitalisierung. Viele Unternehmen betrachten die digitale Transformation als ein einmaliges Projekt mit festem Zeitrahmen und Budget[1]. Diese projektbasierte Sichtweise verkennt jedoch, dass die Digitalisierung ein fortlaufender Prozess ist, der ständige Anpassungen und Weiterentwicklungen erfordert.

Akpuaka-Bosse betont:

„Viele sehen Digitalisierung als ein Projekt mit Enddatum. Doch Lösungen müssen stetig weiterentwickelt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben“ [4].

Stattdessen empfiehlt sie einen produktorientierten Ansatz, der auf langfristige, iterative Verbesserungen setzt.

Mangel an Fachwissen und Führungskompetenz

Ein weiterer häufiger Grund für das Scheitern von Digitalisierungsprojekten ist der Mangel an Fachwissen und Führungskompetenz.

„Digitalisierung ist kein technisches Problem, das man einmalig löst – es ist ein kontinuierlicher Wandel, der starke Führung erfordert“

, erklärt Akpuaka-Bosse [4].

Viele KMUs unterschätzen die Komplexität der digitalen Transformation und die Notwendigkeit, speziell geschulte Führungskräfte einzusetzen, die den Prozess steuern und vorantreiben können.

Fehlende Klarheit über Ziele und Mehrwert

Oft fehlt in KMUs das Verständnis dafür, was die Digitalisierung konkret für das Unternehmen leisten soll. Diese Unklarheit führt dazu, dass Investitionen in Lösungen fließen, die am Ende nicht den gewünschten Mehrwert liefern. Akpuaka-Bosse warnt: „Oft fehlt das Verständnis dafür, was die Digitalisierung wirklich bringen soll. Diese Unklarheit führt dazu, dass viel Geld für Lösungen ausgegeben wird, die am Ende nicht den gewünschten Mehrwert liefern“ [4].

Technische Schulden und Legacy-Systeme

Viele KMUs arbeiten mit veralteten IT-Systemen, die schwer skalierbar sind oder keine Schnittstellen zu modernen Technologien bieten. Dies führt zu technischen Schulden, die die Digitalisierung erschweren und verteuern. „Häufig mangelt es an klaren Zielen oder einer langfristigen Roadmap, was zu fragmentierten IT-Systemen und Insel-Lösungen führt. Diese sind nicht nur schwer zu warten, sondern auch kostspielig und ineffizient“, erläutert die Expertin [4].

Strategien für eine erfolgreiche Digitalisierung in KMUs

Um die genannten Herausforderungen zu meistern und eine erfolgreiche digitale Transformation zu erreichen, empfiehlt Akpuaka-Bosse folgende Strategien:

 1. Produktorientierte Herangehensweise

KMUs sollten die Digitalisierung als fortlaufenden Prozess betrachten und einen produktorientierten Ansatz wählen. Dieser ermöglicht es, mit geringeren Budgets schnelle und flexible Anpassungen vorzunehmen, die sich direkt an den Bedürfnissen des Unternehmens orientieren.

2. Einbeziehung externer Fachleute

Um das Risiko von Fehlinvestitionen zu minimieren, empfiehlt es sich, externe Experten hinzuzuziehen. Diese können Unternehmen dabei unterstützen, klare Ziele zu definieren und maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln.

3. Proof-of-Concept und KPI-Definition

Bevor KMUs in eine vollständige technische Lösung investieren, sollten sie gemeinsam mit dem Digitalisierungsleiter KPIs (Key Performance Indicators) definieren und einen Proof-of-Concept durchführen. Dieser Testlauf hilft, wertvolles Feedback zur Benutzerfreundlichkeit und zum Mehrwert der geplanten Lösung zu sammeln.

4. Nutzung von Cloud-Technologien

Cloud-Lösungen bieten besonders für kleinere Betriebe attraktive Möglichkeiten, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren. Sie sind flexibel skalierbar und können mit den Bedürfnissen des Unternehmens wachsen oder schrumpfen.

5. Implementierung agiler Methoden

Agile Methoden wie DevOps, Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD) spielen eine wichtige Rolle, um eine schnelle und zuverlässige Softwareentwicklung zu gewährleisten. „DevOps-Prozesse ermöglichen eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb, wodurch Änderungen schneller und mit geringerem Risiko implementiert werden können“, erklärt Akpuaka-Bosse.

6. Einsatz vorgefertigter Tools

Für unternehmenübergreifende Standardprozesse sind oft vorgefertigte Tools sinnvoller als komplette Neuentwicklungen. Diese müssen jedoch sorgfältig auf Datenschutz und Integration geprüft werden.

Fazit: Digitalisierung als Chance für KMUs

Die Digitalisierung stellt für KMUs zweifellos eine große Herausforderung dar, bietet aber gleichzeitig enorme Chancen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer durchdachten Strategie, die die spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen des Unternehmens berücksichtigt.

Durch die Anwendung der vorgestellten Strategien können KMUs schrittweise und risikominimiert in die Digitalisierung einsteigen, ohne langfristig unnötige Kosten oder Komplexitäten zu schaffen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die digitale Transformation kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist, der Flexibilität, Lernbereitschaft und strategisches Denken erfordert.

Die Expertin Lily Akpuaka-Bosse fasst zusammen:

„Für KMUs ist es entscheidend, mit geringeren Budgets oft schnelle und flexible Anpassungen vorzunehmen, die sich direkt an den Bedürfnissen des Unternehmens orientieren. Dies ist wichtig für sie, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben“.

Indem KMUs die Digitalisierung als Chance begreifen und die richtigen Strategien anwenden, können sie nicht nur mit größeren Unternehmen Schritt halten, sondern auch neue Märkte erschließen und ihre Effizienz steigern. Die digitale Transformation ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe.

Wer ist Lily Akpuaka-Bosse?

Lily Akpuaka Bosse

Lily Akpuaka-Bosse ist eine IT-Expertin und Unternehmerin mit folgenden Eigenschaften und Tätigkeiten:

Beruflicher Hintergrund

  • Gründerin des Start-ups hireFAIR mit Sitz in Kitzbühel, Tirol[4][5]
  • Verfügt über mehrjährige internationale Erfahrung als IT-Expertin, in der Organisationsentwicklung und im Mitarbeiter-Training[2]
  • Hat nigerianische Wurzeln und stammt ursprünglich aus Nigeria[5]

Geschäftsmodell von hireFAIR

  • Vermittelt IT-Fachkräfte aus Nigeria remote an deutsche und österreichische Unternehmen [4] [5]
  • Zielt darauf ab, den IT-Fachkräftemangel in der DACH-Region zu reduzieren [3]
  • Kooperiert mit dem NITDA Information Technology Hub der Universität Lagos [2]
  • Bietet Rechtssicherheit durch Vertragsabschluss mit einer österreichischen GmbH [5]

Expertise und Ansatz

  • Erkennt die Dringlichkeit für bessere Digitalisierungsstrategien in Betrieben [4]
  • Betont die Bedeutung einer produktorientierten Herangehensweise bei der Digitalisierung [4]
  • Empfiehlt den Einsatz von Cloud-Technologien und agilen Methoden wie DevOps für KMUs [4]
  • Nimmt persönlich an allen Meetings und Video-Calls teil, um Prozesse zu überwachen und bei Bedarf einzugreifen [2]

Vision und Ziele

  • Strebt an, sozioökonomische Probleme zu mildern: den Arbeitskräftemangel in Europa und die Arbeitslosigkeit in Ländern wie Nigeria [3]
  • Möchte qualitativ hochwertige Partnerschaften auf Augenhöhe zwischen österreichischen Firmen und nigerianischen Fachkräften etablieren [2]
  • Zielt darauf ab, arbeitshungrigen IT-Talenten Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen [3]
  • Lily Akpuaka-Bosse setzt sich aktiv dafür ein, Vorurteile gegenüber IT-Fachkräften aus Nigeria abzubauen und betont die Vorteile wie gleiche Zeitzone, Englischkenntnisse und das große Potenzial junger, talentierter Menschen in Nigeria [5].

Quellen:

[2] https://www.report.at/telekom/23363-fachkraeftemangel-hilfe-aus-nigeria-fuer-oesterreich
[3] https://www.report.at/telekom/23854-talent-sourcing-aus-nigeria
[4] https://www.it-daily.net/it-management/digitalisierung/digitalisierung-in-kmus-warum-investitionen-oft-ins-leere-gehen
[5] https://www.derstandard.at/story/3000000230917/was-der-nigerianische-prinz-mit-dem-it-fachkraeftemangel-in-oesterreich-zu-tun-hat
[6] https://www.meinbezirk.at/kitzbuehel/c-wirtschaft/it-hilfe-naht-aus-nigeria_a6534381

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