Fairness im E-Commerce – Initiative FairCommerce hat 40.000 Unterstützer

Die Initiative FairCommerce setzt sich für ein faires Miteinander zwischen Händlern und Kunden, aber auch zwischen Händlern untereinander im E-Commerce ein. Hierbei spielen Abmahnungen, Kundenbewertungen, Wettbewerbsrecht und scheinprivater Handel eine Rolle. Bereits 40.000 Unterstützer engagieren sich in der Initiative. Sie halten sich an klare Spielregeln und versuchen, den E-Commerce auf Grundlagen der Fairness zu gestalten.

Das Problem mit Abmahnungen

Ursprünglich war die Idee hinter Abmahnungen, Händlern ein effizientes Werkzeug an die Hand zu geben, um gegen Rechtsverstöße im Onlinehandel vorzugehen. In der Praxis werden Abmahnungen jedoch häufig bei kleinen Vergehen eingesetzt, um Konkurrenten einzuschüchtern und sie zur Zahlung von teils horrenden Summen zu bewegen. Die aktuelle Händlerbund-Studie zeigt beispielsweise, dass jeder vierte Onlinehändler 2016 mindestens einmal abgemahnt wurde. Hierdurch entstehen Kosten und die Händler müssen sich mit Rechtsfragen auseinandersetzen, statt sich auf ihre Kernkompetenzen und das Verkaufen zu konzentrieren.

Quelle: haendlerbund.de

Die Initiative FairCommerce geht gegen diese Praxis vor. Das Ziel sind faire Verhaltensregeln im Umgang mit Abmahnungen. Dieses Konzept wird dankbar angenommen. So haben sich beispielsweise die 40.000 Unterstützer der Initiative bereiterklärt, bei vermeintlichen Rechtsverstößen zunächst den Kontakt mit einem Mitbewerben zu suchen, bevor eine Abmahnung verschickt wird. Die Onlinehändler kommen so miteinander in Kontakt und können in einem persönlichen Gespräch Probleme klären, bevor die Gerichte eingeschaltet werden.

Weitere Betätigungsfelder der Initiative FairCommerce

Neben den Abmahnungen sind ungerechtfertigte Kundenbewertungen ein wichtiges Thema der Initiative FairCommerce. Die Meinung von Käufern ist nämlich eine zentrale Währung im E-Commerce. Ein Kunde kann durch eine Bewertung das Image eines Unternehmens maßgeblich mit beeinflussen und für steigende, aber auch für fallende Umsätze sorgen. Umso ärgerlicher ist es, wenn durch eine ungerechtfertigte Kundenbewertung das Vertrauen in einen Betrieb sinkt. FairCommerce hat eine Umfrage zu diesem Thema durchgeführt und sich zusätzlich mit dem Thema Retouren auseinandergesetzt. Aus den bereits erhobenen Daten wurden klare Handlungsempfehlungen für die Politik und für eine Anpassung des Wettbewerbsrecht entwickelt. Zudem beschäftigt sich die Initiative mit scheinprivaten selbständigen und geht gegen diese Praxis vor. Das ist ein großes Thema im E-Commerce, da ermittelt wurde, dass 83% aller Onlinehändler schon einmal auf einen Mitbewerber ohne Gewerbeschein gestoßen sind.

Einzelne Studienergebnisse zu den Themen der Initiative FairCommerce

Die initiative FairCommerce arbeitet vorrangig mit Umfragen und Studien, um zu validen Daten rund um das Miteinander im E-Commerce zu kommen. Hierbei stehen die Meinungen und Erfahrungen von Onlinehändlern im Fokus, doch auch die Kundenperspektive wird beleuchtet. Der Takt, in dem solche Erhebungen durchgeführt werden, nimmt hierbei kontinuierlich zu. So wurde im März 2017 eine Umfrage zum Thema „Faire Kundenbewertungen“ gestartet und im Februar 2017 eine Studie zum Thema „Abmahnungen im Jahr 2016“ durchgeführt. Im November 2016 waren „Handlungsempfehlungen an die EU-Kommission“ ausgesprochen worden und im Oktober 2016 fand die „Retouren-Studie 2016“ statt. Die „Studie zum scheinprivaten Handel im Internet“ stammt bereits aus dem Februar 2016. Dieses Konzept überzeugt die Onlinehändler. Ein Jahr nach der Gründung der Initiative im Juli 2015 hatte FairCommerce bereits 35.000 Unterstützer. Seit Februar 2017 sind es sogar 40.000.

Inhalt
Ähnliche Artikel