Lehrer nutzen für die Digitalisierung meist private Geräte

Eine aktuelle Befragung der GEW unter ihren Mitgliedern zeigt, dass viele Lehrer für digitale Aufgaben ihre privaten Geräte verwenden. Die Digitalisierung wird hierdurch zur Privatsache und kann gar nicht einem einheitlichen Plan folgen. Viele Lehrer zeigen zudem eine hohe Motivation für digitale Aufgaben, werden in vielen Bereichen aber ausgebremst. Die Gewerkschaft fordert Anpassungen am Digitalpakt Schule, um den Schulen die Möglichkeit zu geben, benötigtes Equipment anzuschaffen.

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Fehlendes Equipment an den Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Befragung unter ihren 18.000 Mitgliedern für eine Studie durchgeführt. Es ging um den Umgang mit digitalen Medien für den Unterricht. 3.000 Mitglieder antworteten auf die Befragung. Sie sagten, dass sie für digitalen Unterricht sehr häufig private Geräte verwenden, weil die Schulen nicht über ausreichend viele Tablets und Laptops verfügen. Die Ergebnisse stammen aus einer Studie, die noch vor der Corona-Krise gefertigt wurde.

Lehrer sind für die Digitalisierung motiviert, werden aber ausgebremst

In der Befragung gaben viele Lehrer an, dass die Digitalisierung an ihrer Schule recht schleppend verlaufen würde. Immerhin hätten 59% der Schulen bereits Mittel aus dem Digitalpakt Schule beantragt, um Investitionen in eine digitale Infrastruktur tätigen zu können. Auch seien die Lehrer im Umgang mit digitalen Medien gut geschult. 93% der Befragten setzen Techniken wie Beamer, Computer, Smartphones oder Tablets für ihren Unterricht ein. Außerdem haben 58% der Befragungsteilnehmer in den letzten zwei Jahren zum Thema Digitalisierung eine Fortbildung mitgebracht.

Oft genug stoßen hochmotivierte Lehrer jedoch auf ein System, das eine digitale Transformation der Schulen zumindest erschwert, wenn nicht gar verhindert. So sagen gerade einmal 20% der Befragten, dass es genügend Fortbildungsangebote im Bereich der Digitalisierung gebe, um die Lehrerschaft ausreichend auf das Thema vorzubereiten. 42% sind hingegen der Meinung, dass das Fortbildungsangebot deutlich größer sein müsste. Außerdem müssten viele Lehrerinnen und Lehrer auf private Geräte zurückgreifen, weil ihre Schule trotz des Digitalpakts nicht genügend Mittel hätte, um Tablets und Laptops anzuschaffen. Sie müssten daher eigene Mittel und Wege finden, um die Digitalisierung in den Unterricht zu integrieren. Von einem einheitlichen Konzept kann somit kaum die Rede sein.

GEW fordert mehr Mittel für den Digitalpakt Schule

Die GEW ist von den aktuellen Regelungen des Digitalpakts Schule nicht überzeugt. Diese sehen nämlich vor, dass maximal ein Fünftel der bereitgestellten Fördermittel für Nötiges technisches Equipment ausgegeben werden darf. Das entspricht maximal 25.000 Euro pro Schule. Hierdurch würden die Schulen im Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur beschränkt, was sich an den aktuell fehlenden technischen Geräten zeige.

Des Weiteren forderte die Gewerkschaft eine Aufstockung der Fördermittel auf 20 Milliarden Euro, um die Digitalisierung mit Schwung zum Laufen zu bringen. Aktuell belaufen sich die Fördermittel auf 5 Milliarden Euro, die unter anderem in Schul-WLAN oder Online-Lernplattformen investiert werden sollen. Die Länder stellen noch einmal 500 Millionen Euro für Digitalaufgaben bereit.

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