Digitalisierung aus Sicht der CDOs – Fachkräftemangel nur ein Problem unter vielen

In einer auf manager-magazin.de veröffentlichten Umfrage der Personalberatung „Careerteam“ haben 65 Chief Digital Officers (CDOs) ihre Sicht auf die Digitalisierung in Deutschland kundgetan. Der digitale Wandel umfasst für sie verschiedene Themenbereiche wie Cloudlösungen und die Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern. In nahezu allen Aufgabenbereichen sehen die CDOs Handlungsbedarf und sind mit der Entwicklung der digitalen Transformation in ihrem Betrieb mehr schlecht als recht zufrieden.

Diese Themenbereiche gehören laut den CDOs zur Digitalisierung

Im Rahmen der Befragung sollten die 65 CDOs der mittleren und großen Betriebe den aktuellen Stand der Digitalisierung einschätzen und Hemmnisse nennen, die ihren Erfolg aktuell gefährden. Hierbei ergaben sich fünf Themenbereiche, die für die meisten CDOs für eine erfolgreiche digitale Transformation unbedingt dazugehören. Das sind die …

  • Digitalisierung von Geschäftsprozessen (80 %),
  • Cloudlösungen (75 %),
  • die interne (75 %) und externe (74 %) Kommunikation
  • sowie die Etablierung digitaler Vertriebskanäle (68 %).

Es geht also vorrangig darum, Daten digital zur Verfügung zu haben und den Mitarbeitern bereitzustellen sowie Kunden und Kollegen gezielt anzusprechen, um über verschiedene Kanäle die Unternehmensprodukte und Dienstleistungen verkaufen zu können.

CDOs mit der digitalen Transformation nur bedingt zufrieden

Aktuell sind gerade einmal 5 % der Befragten mit der Entwicklung der Digitalisierung in Deutschland sehr zufrieden. Rund 30 % sind immerhin noch zufrieden und 40 % teilweise zufrieden. Ein Fünftel ist hingegen unzufrieden. Das liegt vor allem an der fehlenden Kooperationsbereitschaft von Unternehmensführung und Kollegen beim Thema Digitalisierung. Viele Unternehmen lagern dieses Thema komplett auf den CDO aus und erwarten, dass dieser die digitale Transformation schon stemmen wird. Dass es sich hierbei um einen Prozess handelt, der nur im Zusammenspiel mit allen Mitarbeitern und Unternehmensbereichen erfolgreich durchgeführt werden kann, wird häufig übersehen.

Zudem fehlt es oft an Flexibilität. Zwar sind die grundlegenden Kompetenzen für die Digitalisierung bei vielen Mitarbeitern vorhanden, aber Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ verhindern, dass diese sinnvoll ein- und umgesetzt werden. Auch die Unternehmensführungen wünschen sich in der Regel, dass die Digitalisierung einfach funktioniert, ohne dass sie althergebrachte Strukturen aufbrechen oder das Unternehmenskonzept anpassen müssen. Den Fachkräftemangel (51 %) sehen im Vergleich zu einer ungünstigen Unternehmenskultur (59 %), fehlender Änderungsbereitschaft im Management (54 %) und bei den Kollegen (65 %) vergleichsweise wenige CDOs als Problem an.

Hinzu kommt, dass für die Digitalisierung notwendiges Spezialwissen fehlt. Viele Mitarbeiter könnten zwar programmieren und hätten einen technischen Zugang zur Digitalisierung, dennoch würde ein Verständnis für die Notwendigkeit der digitalen Transformation und deren Möglichkeiten ebenso fehlen wie konkrete Tools für deren Umsetzung. Dieses Problem wird von 86 % der befragten CDOs beklagt.

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Mitarbeiterzahlen

Der Einschätzung der CDOs zufolge sind etwa 80 % aller Mitarbeiter von der Digitalisierung betroffen. Das bedeutet allerdings nicht, dass es zu einem massiven Stellenabbau kommen wird. Zumindest nicht, wenn sich die betroffenen Mitarbeiter anpassen und den digitalen Wandel als Chance begreifen. Tatsächlich planen zwei Drittel der Unternehmen, bis 2023 neue Mitarbeiter einzustellen. Ein Drittel geht davon aus, dass im Rahmen der Digitalisierung Arbeitsplätze wegfallen werden, aber gerade einmal bei 14 % wird die Belegschaft hierdurch kleiner. Auffällig ist, dass vor allem Unternehmen mit weniger als 5.000 Mitarbeitern eine Vergrößerung der Belegschaft ins Auge fassen.

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