Die Digitalisierung richtig verkaufen

Die Digitalisierung in Unternehmen kann nur erfolgreich sein, wenn die Belegschaft daran mitarbeitet und sie aktiv umsetzt. Das scheitert aber häufig an unbegründeten Ängsten und am Wunsch, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Hier müssen Betriebe Überzeugungsarbeit leisten und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Digitalisierung richtig verkaufen. Hierfür gibt es zahlreiche Strategien und Möglichkeiten, die sich mit wenig Aufwand umsetzen lassen.

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Die Angst vor der eigenen Courage

Die Digitalisierung ist im Leben nahezu aller Menschen angekommen. Es gibt kaum einen Haushalt ohne Smartphone, Smart TV oder MP3-Player und über die Laptops und PCs der Republik werden E-Mails verschickt, Youtube-Videos geguckt und Informationen bei den Suchmaschinen gesammelt. Ganz Deutschland hat somit mehr oder weniger große Erfahrungen mit der Digitalisierung und nutzt deren Vorteile aktiv im täglichen Leben. Trotzdem will sie in der Arbeitswelt nicht so richtig Fuß fassen und sieht sich einer Vielzahl an Vorurteilen und Ängsten gegenüber. Die Menschen nutzen digitale Technologien und Möglichkeiten in ihrem Beruf zu wenig, worunter letztlich die Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Betriebe leiden.

Wenn man die Betroffenen fragt, warum sie der Digitalisierung in der Arbeitswelt skeptisch gegenüber stehen, bekommt man meist eine Antwort: Angst. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst vor den Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Sie fürchten, dass sie mit einer neuen Technologie überfordert sein könnten oder dass sie langfristig durch einen Roboter ersetzt werden. Manche scheuen aber auch den Mehraufwand, der mit digitalen Strategien einhergeht. Es kostet schließlich Mühe, neue Techniken zu erlernen und liebgewonnene Arbeitsweisen zu ersetzen. Viele wollen lieber so arbeiten, wie sie es immer getan haben, und verzichten dafür lieber auf die vielen Vorteile eines digitalisierten Arbeitsplatzes.

Mehr als reine Weiterbildungsmaßnahmen

Keine Frage: Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Digitalisierung sind für alle Unternehmen unverzichtbar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen die Möglichkeiten kennen, die ihnen digitale Technologien bieten, um diese sinnvoll und aktiv nutzen zu können. Ein solides Fachwissen ist die Grundvoraussetzung für eine effiziente Umsetzung der Digitalisierung im Betrieb. Sie ist allerdings erst der zweite oder dritte Schritt. Denn eine Weiterbildungsmaßnahme funktioniert nur dann, wenn sich die Belegschaft darauf einlässt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen bereit sein, sich auf die Digitalisierung einzulassen und diese für sich zu nutzen. Ansonsten sitzen sie die Fortbildung nur ab, arbeiten im Alltagsgeschäft aber genauso weiter wie bisher.

Deswegen steht vor jeder Weiterbildungsmaßnahme die Motivation jedes und jeder einzelnen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Weiterbildungsmaßnahme müssen die Digitalisierung kennenlernen wollen, damit die Maßnahme Erfolg hat. Der beste Weg hierzu besteht darin, die Vorteile der Digitalisierung für das eigene Arbeiten aufzuzeigen. Die Angestellten müssen verstehen, welche Vorteile sie ganz persönlich aus der Digitalisierung ziehen. Nur wenn sie das begreifen und diese Vorteile unbedingt nutzen möchten, wird die Weiterbildungsmaßnahme ein Erfolg sein.

Die richtige Herangehensweise an die Digitalisierung

Sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst einmal motiviert und begeistern sich für die Digitalisierung, kann es mit der eigentlichen Fortbildung losgehen. Diese sollte unbedingt einen spielerischen Zugang zur Thematik bieten. Gerade die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, sich einfach einmal auszuprobieren und zu schauen, was so geht. Zum Beispiel lässt sich der Umgang mit Apps und KommunikationsSoftware spielerisch besonders gut erlernen. Die Belegschaft sollte daher Freiräume und Zeit bekommen, um aktiv mit den neuen Technologien zu arbeiten und diese in einem sicheren Umfeld ohne Leistungsdruck auszuprobieren. Denn so wie niemand das Schwimmen an Land gelernt hat, so kann auch die Digitalisierung nur im direkten Umgang mit ihr erlernt werden.

PowerPoint Präsentationen, Vorträge und Handouts können daher nur ein erster Schritt sein, um grundlegende Informationen zu vermitteln. Der Hauptteil einer Schulung zur Digitalisierung sollte hingegen praxisorientiert sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten haptisch in Kontakt mit der neuen Technologie treten und diese im Zusammenspiel mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung ausprobieren können. Außerdem lohnt es sich, die eigenen Arbeitsprozesse spielerisch in der Schulung nachzustellen. Häufig sind alle Anwesenden überrascht, wie gut sich solche Prozesse durch digitale Technologien vereinfachen und verkürzen lassen. Als die vier wichtigsten Themen bei einer solchen Schulung definiert Arnulf Keese auf handelsblatt.com die Bereiche 5-xaJhLTMYTubDzgMSrfmK-ap1″ target=“_blank“ rel=“noopener noreferrer“>definiert Arnulf Keese auf handelsblatt.com die Bereiche Kundenorientierung, Datenanalyse, Prozessdesign und Algorithmisierung.

Wichtig ist, dass die erlernten Inhalte nach der Fortbildung angewendet werden. Hierfür bietet es sich an, verschiedene Projekte ins Leben zu rufen, die mit Hilfe der Digitalisierung umgesetzt werden sollen. Hier können zunächst einfache Projekte gestaltet und mit der Zeit immer schwierigere Herausforderungen gestellt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewöhnen sich so schrittweise an das praktische Arbeiten mit den neuen Technologien und bauen kontinuierlich ihre Angst davor ab.

Wer sollte die Schulungen durchführen?

Die Frage, wer Schulungen in einem Betrieb durchführen sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Natürlich ist es gut, wenn ein Interner die Maßnahme durchführt, da dieser die Gegebenheiten im Betrieb und gegebenenfalls einige der Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer schon kennt. Eine solche Person kann die Schulung an die konkreten Bedürfnisse des Unternehmens anpassen und steht allen Beteiligten stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Allerdings steht diese Person dann nicht mehr für das Alltagsgeschäft zur Verfügung, sondern muss sich ganz auf die Weiterbildungsmaßnahme konzentrieren. Außerdem ist es nicht immer gegeben, dass sich eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter bereits so fundiert mit der Digitalisierung und ihren Möglichkeiten auskennt, um andere schulen zu können.

All diese Schwierigkeiten bestehen bei externen Anbietern von Schulungen nicht. Dafür kosten diese meist sehr viel Geld. Außerdem besteht die Gefahr von Abhängigkeiten, wenn sich die Belegschaft zu sehr auf die Expertise des externen Dienstleisters verlässt. Es ist wichtig, dass am Ende der Schulung alle Beteiligten eigenständig arbeiten können und nicht auf die Technologien oder das Wissen Dritter angewiesen sind. Es ist daher genau zu überlegen, wer die Schulung durchführt und welche konkreten Ergebnisse hierbei erzielt werden sollen.

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