Datenschutz im Mittelstand – die Reise hat erst begonnen

Der Datenschutz gewinnt in mittelständischen Betrieben immer mehr an Bedeutung. Das wird unter anderem daran deutlich, dass etwa 1/3 des Mittelstands (ca. 1 Million Unternehmen) schon einmal mit Sicherheitsproblemen zu tun hatten. Die Schutzmöglichkeiten sind vielfältig, müssten aber noch stärker von den Unternehmen genutzt und umgesetzt werden. Vor allem Mitarbeiterschulungen müssen als Investition in die Unternehmenssicherheit und die eigene Zukunftsfähigkeit verstanden werden.

Der aktuelle Stand – diese Maßnahmen zum Datenschutz wurden bereits getroffen

Die Notwendigkeit, Maßnahmen für den Datenschutz zu treffen, ist sehr vielen kleineren und mittleren Unternehmen bewusst. So haben 85% der Befragten einer Umfrage der KFW zum Thema Datenschutz angegeben in den letzten Jahren Vorkehrungen getroffen zu haben, um für IT-Sicherheit zu sorgen und sich selbst vor Cyberangriffen zu schützen. Allerdings beschränken sich 87% der Tätigkeiten auf die Einrichtung von Firewalls und Virenschutzprogrammen. Das liegt vermutlich daran, dass solche Strategien schnell und ohne hohe Kosten umgesetzt werden können. Vor Backupkonzepten schrecken viele Unternehmen jedoch nach wie vor zurück, weil solche Maßnahmen mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sind. Noch düsterer sieht es im Bereich der Mitarbeiterschulungen und Baumaßnahmen (z.B. Alarmanlagen) aus. Solche „Datenschutzkonzepte“, wenn man sie denn so nennen kann, werden von vielen als teure Investition mit keinem positiven Nutzen für den Umsatz verstanden. Dabei können nur diejenigen Firmen langfristig wettbewerbsfähig sein, die sich und ihre Daten intensiv schützen.

Das wurde bisher getan um die IT-Sicherheit und den Datenschutz zu verbessern (2013–2015)

KfW Mittelstandspanel 2015 Datenschutz
Unternehmensanteile jeweils in Prozent, nur Unternehmen mit Maßnahmen, Mehrfachnennung möglich.

Datenschutz als Daueraufgabe – die Chancen und Risiken werden weiter zunehmen

Die technischen Möglichkeiten im IT-Bereich und beim E-Commerce werden auch in Zukunft rasant zunehmen. Das bietet Angreifern einerseits neue Möglichkeiten des Datendiebstahls, ermöglicht es aber gleichzeitig Unternehmen, sich immer wirkungsvoller vor Angriffen zu schützen. Wichtig ist, dass der Datenschutz als eine langfristige Daueraufgabe verstanden wird. Es ist nicht so, dass einmal Maßnahmen zum Datenschutz getroffen werden, die dann für alle Zeit effizient und zuverlässig sind. Vielmehr müssen die Unternehmensprozesse immer wieder aktualisiert und erweitert und die Mitarbeiter in den neuen Möglichkeiten immer weiter geschult werden. Nur so ist sichergestellt, dass die Unternehmensdaten stets optimal geschützt sind und ein erfolgreicher Angriff unwahrscheinlich wird.

Datenschutz besser verstehen:

„explainity einfach erklärtm_mF4XA_TbA“>explainity einfach erklärt“ erklärt was Datenschutz eigentlich bedeutet.

Es besteht Handlungsbedarf – jedes dritte mittelständische Unternehmen wurde bereits angegriffen

Die Zahlen aus der Befragung zeigen deutlich, dass in Sachen Datenschutz noch großer Handlungsbedarf besteht. Viele Unternehmen sind mit verschiedenen Maßnahmen erste Schritte auf dem Weg zu bestmöglichem Datenschutz gegangen, doch das Ziel liegt noch in weiter Ferne. Gerade einmal 55% der Befragten halten ihr Unternehmen für zuverlässig geschützt. Nahezu die Hälfte des Mittelstands hat sich in Sachen Datenschutz daher noch nicht ausreichend um höchstmögliche Sicherheit gekümmert. So verwundert es nicht, dass jedes dritte mittelständische Unternehmen zwischen 2013 und 2015 bereits das Ziel einer Cyberattacke wurde. Weitere 35% hegen den Verdacht, dass sie angegriffen wurden, ohne das konkret belegen zu können. Der Mittelstand ist somit ganz klar das Ziel von Internetkriminellen, die versuchen, Daten zu stehlen. Die häufigsten Auswirkungen der Angriffe sind beschädigte Hardware, die Überwachung der Kommunikationskanäle (z.B. E-Mail) und der Verlust von unternehmensinternen Daten. Der Diebstahl von kundendaten und Verträgen nimmt ebenfalls kontinuierlich zu. Hierbei sind kleinere mittelständische Unternehmen (31%) stärker betroffen, als größere (25%).

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