Umweltbewusstsein wird in vielen Unternehmen heute großgeschrieben. Nachhaltige Unternehmen sprießen teilweise wie Pilze aus den Böden. Und das hat auch seinen Grund: Denn auch das gesteigerte Umweltbewusstsein der Bevölkerung zwingt viele Unternehmen zum Handeln. Nicht nur um einen wertvollen Beitrag zur Umwelt zu leisten, sondern auch um Kunden zu gewinnen. Denn viele suchen sich explizit Unternehmen aus, die sich dem Umweltschutz widmen. Aber es lauern viele Fallen. In diesem Artikel wollen wir aufklären, welche Maßnahmen vermieden und welche erforderlich sind, um das Umweltbewusstsein zu steigern.
Viele Unternehmen handeln noch nicht umweltbewusst genug. Das Resultat: Es fällt viel Müll an, die Produktionsweise ist alles andere als nachhaltig und auch die Mitarbeiter werden nicht motiviert, sich am Umweltschutz zu beteiligen. Besonders trifft das auf Branchen der Industrie zu, denn die Produktion von materiellen Gütern ist zwangsläufig mit mehr Belastung der Umwelt verbunden als dies beim Dienstleistungssektor der Fall ist.
Beispiele für solche Umweltsünden ist die ständige Beleuchtung von Fluren und Räumen sowie die kontinuierliche Inbetriebnahme von Maschinen. Nicht zu vergessen die Treibhausgase, die abgegeben werden und der Müll, der in solchen Unternehmen anfällt. Aber nicht nur die Industrie ist betroffen, sondern auch der Dienstleistungsbereich – wenngleich in einem geringeren Maße als im Industriesektor. Denn dort wird ebenfalls Energie benötigt, fallen Papier oder andere Ressourcen an.
Generell ist der Umweltschutz im privaten Bereich leichter umzusetzen als im geschäftlichen. Das hat seinen Grund: Betriebe müssen darauf achten, mit möglichst wenig Einsatz die Bedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen. Hier liegt der Fokus auf der Kostenersparnis, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Warum sollten also Unternehmen sich freiwillig diesen Maßnahmen anschließen, wenn es der Konkurrent nicht tut? Er läuft damit Gefahr, sein Geschäft zu riskieren.
Mittlerweile ist die Situation jedoch anders: Denn das gesteigerte Umweltbewusstsein in der Bevölkerung hat gerade dazu beigetragen, dass sich viele Unternehmen diesem Trend anschließen und auf eine umweltbewusste Produktion und Herstellung achten. Denn sie wissen: Es ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, weil Kunden heute diese Einstellung zur Umwelt erwarten. Das kann den Unterschied machen.
Energie wird überall benötigt – im Industriesektor genauso wie im Dienstleistungsbereich. Denn auch Räume müssen mit Energie versorgt werden, in denen Angestellte ihre Arbeit verrichten. Vielfach sind die Heizkörper nicht freistehend, sodass sich die Wärme nicht optimal verteilen kann. Das führt zu einem hohen Energieverlust, der vermeidbar ist. Freistehende Heizkörper dagegen mindern durch die bessere Wärmeverteilung eine übermäßige Energieverschwendung.
Außerdem ist es nicht notwendig, die Räume stark aufzuheizen. Laut Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) müssen die Arbeitsräume, passend zur Tätigkeit, „eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur“ haben. Konkretere Angaben dazu liefert die Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) A3.5, wobei die Grenze von 26 Grad Celsius zum Schutz der Gesundheit nicht überschritten werden soll.
Ergänzend zum hohen Verbrauch wählen die meisten Unternehmen noch keine nachhaltige Methode zur Energiegewinnung. Dabei sind nachhaltige Ressourcen nicht unbedingt die teurere Variante. Auf dem Markt steht eine große Anzahl an erneuerbaren Energiemodellen zur Verfügung. So können Unternehmen in firmeninterne Solaranlagen investieren. Die Investition ist zwar gerade am Anfang größer, aber sie zahlt sich langfristig aus. Zudem kann diese Anschaffung in der Steuererklärung angegeben werden.
In den meisten Unternehmen fällt viel Papier an. Das betrifft jede Branche inklusive dem Dienstleistungssektor. Denn auch hier müssen Rechnungen geschrieben, Personalakten angelegt oder Werbemittel in Auftrag gegeben werden. Wird eine Marketing-Agentur beauftragt, fällt für Flyer und Broschüren viel Papier an – das wirkt sich negativ auf die Öko-Bilanz aus. Der Verbrauch lässt aber deutlich reduzieren, denn das Abholzen von Wäldern stellt ein großes Problem für die Umwelt dar. Ein erster Schritt wäre, auf nachhaltiges Papier umzusteigen. Dieser Umstieg kann einige Kilowattstunden (kWh) ausmachen.
Allerdings gibt es auch andere Möglichkeiten, um diesen Konsum zu minimieren. So können Softwareprogramme eingesetzt werden, die die Geschäftsprozesse effizienter gestalten und den Papierkonsum deutlich eindämmen. Beispielsweise die digitale Personalakte statt einer Akte aus Papier – zumindest in reduzierter Form. Auch in anderen Fachabteilungen lässt sich durch digitale Produkte der Papierkonsum reduzieren, beispielsweise in der Finanzbuchhaltung oder Logistik. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Abteilungen, in denen standardmäßig viel Papiermüll anfällt. Digital lassen sich diese Belege und Informationen ganz bequem auf dem Rechner speichern und sind jederzeit sofort wieder abrufbar.
In den Bereich der Digitalisierung fällt auch der Drucker. Tintenpatronen und Kartuschen (Laser-Drucker) sollten hier fachgerecht entsorgt werden, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Hier werden häufig Fehler begangen. In dieser Hinsicht sollten die Mitarbeiter eingebunden und zum sparsamen Drucken animiert werden.
Auch Stromkosten lassen sich einsparen und nicht unnötig verbrauchen. Viele Räume in Unternehmen werden lange beleuchtet. Das kann immerhin einen Stromanteil von 50 Prozent ausmachen und das rein für die Beleuchtung der Räumlichkeiten. Ein Schritt sollte darin bestehen, auf energiesparende Lampen zurückzugreifen. Genauso ist der Einbau von zusätzlichen Fenstern eine nachhaltige Investition, um die Stromkosten zu senken. Die Mitarbeiter sollten dazu angehalten werden, darauf zu achten, dass unbesetzte Räumlichkeiten nicht beleuchtet werden.
Die Art der Fortbewegung trägt entscheidend zur Umweltbelastung bei. In Bezug auf Lieferungen können Unternehmen umsteigen, auf Elektro-Autos oder für kleinere Wege sogar E-Roller oder E-Bikes einsetzen. Durch vermehrtes Homeoffice lassen sich zudem die Belastungen reduzieren, die bei der An- und Abreise durch die Mitarbeiter verursacht werden. Hier kommt wieder die Digitalisierung ins Spiel, die Homeoffice bequem ermöglicht. Denn auch die Mitarbeiter profitieren von einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung.
Das Müllproblem betrifft zum großen Teil auch die Unternehmen. Wird das Problem in Angriff genommen, kann das Umweltbewusstsein erheblich gesteigert werden. Im Vordergrund sollten recycelbare Verbrauchsmaterialien stehen. So könnten die Unternehmen Recyclingpapier, wiederaufladbare Akkus, Energiesparlampen und Tüten aus Altpapier oder Handtücher aus recycelbaren Materialien einsetzen.
Gerade in der Kantine sollten Mehrwegmaterialien genutzt werden, die die Müllberge schrumpfen lassen und das Plastikproblem angehen. Für Mehrwegmaterialien eignen sich spezielle Varianten aus Kunststoff oder aus Glas. Es ist außerdem wichtig, den Müll richtig zu trennen, damit die Materialien recycelt oder anderweitig weiterverarbeitet werden können.
Darüber hinaus sollten Unternehmen bei der Wahl ihrer Verpackungen den Umweltschutz und die Müllreduzierung im Hinterkopf behalten. Denn nicht jedes Material ist gleich gut reclycingfähig. Die höchsten Recyclingquoten in Europa haben Papier und Wellpappe. Als Spitzenreiter unter den Verpackungen gelten Faltschachteln. Sie sind ungemein vielseitig einsetzbar und bringen dennoch beste Voraussetzungen für ein vollständiges Recycling mit sich. Faltschachteln bestehen ausschließlich aus nachwachsendem oder recyceltem Material. Selbst beschichtete Schachteln lassen sich fast komplett recyceln – die Rezyklate wiederum weisen eine hohe Qualität auf.
Bezüglich der Umwelt spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. In vielen Unternehmen werden nach wie vor viel Fleisch, Fisch und Kaffee angeboten. Hier sollte ebenfalls ein Umdenken erfolgen. Denn die Produktion von Fleisch und Fisch belastet die Umwelt enorm. Aus diesem Grund sollte der Fokus auf Gemüse und anderen Produkten liegen. Damit wird der Umweltschutz gefördert und die gesunde Ernährung nachhaltig unterstützt. Bei Produkten wie Kaffee oder Kakao sollte darauf geachtet werden, dass diese aus einem fairen Anbau stammen. Das stellt zudem sicher, dass die Mitarbeiter dort wertschätzend behandelt werden.
Bei Obst oder Gemüse sollte es sich um regionale Produkte handeln, die keine langen Transportwege hinter sich haben. Dadurch wird der CO2-Ausstoß minimiert. Genauso sollte bei Fleisch und Fisch, Milch, Eier oder anderweitigen tierischen Erzeugnissen auf die Herkunft der Produkte geachtet werden. Zu bevorzugen sind hier ebenfalls regionale Bauernhöfe, die gute Bedingungen vorweisen können.
Schlussendlich spielt bei diesen ganzen Produkten ebenfalls die Verpackung eine Rolle.
Fazit
Die Umweltproblematik betriff uns alle. Auch Unternehmen sind gefordert, ihre Vorgehensweise entsprechend anzupassen. Denn gerade dort wird viel Energie verbraucht sowie Müll erzeugt. Dabei gibt es zahlreiche Optionen zum Umweltschutz, auf die die Unternehmen zurückgreifen können. So zum Beispiel energiesparende Maßnahmen wie Öko-Strom oder eine firmeninterne Solaranlage. Sinnvoll ist es außerdem, in die Digitalisierung zu investieren, um den Papiermüll erheblich einzudämmen. Aber auch die Ernährung spielt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle. Der Fokus sollte hier auf einer umweltbewussten Produktion, kurzen Transportwegen und einem regionalen Anbau liegen.
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