Lebensmittel online bestellen – viele Deutsche haben noch Vorbehalte

Er ist einer der letzten Bereiche, in denen der Onlinehandel quasi nicht Fuß gefasst hat: Der Lebensmittelhandel. Viele Nutzer fürchten, dass online bestellte Lebensmittel qualitativ nicht überzeugen und dass der Versand eine große Umweltbelastung darstellt. Deswegen sind eher große Ketten an dem Konzept interessiert und viele Discounter halten sich zurück. Wer aber Pionierarbeit leistet, kann Kunden für sich gewinnen und den E-Commerce revolutionieren.

Lebensmittel aus dem Internet sind aktuell Sache der großen Ketten

Große Ketten wie REWE und Allyouneedfresh liefern aktuell bereits Lebensmittel an ihre Kunden. Amazon will in diesem Bereich ebenfalls Marktführer werden und startet Amazon Fresh in diesem Jahr in Deutschland. Viele Discounter haben aber bereits signalisiert, dass sie sich von dieser Entwicklung wenig versprechen und nicht an einem Lieferdienst für online bestellte Lebensmittel interessiert sind. Andere haben die Zeichen der Zeit hingegen vielleicht nur nicht rechtzeitig erkannt und sind in den Vorbereitungen noch nicht so weit. Aktuell zeichnet sich jedoch ab, dass der Versandhandel mit Lebensmitteln Sache der großen Anbieter sein wird.

Für diese Zielgruppen sind Online-Lebensmittel interessant

Die Studie „Supermarkt adéer noreferrer“>Supermarkt adé“ hat das Einkaufsverhalten der Deutschen unter die Lupe genommen. Zu diesem Zweck hat das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Yougov 100.000 seiner Datenpunkte analysiert und ausgewertet. Außerdem wurden innerhalb eines Jahres 60.000 Deutsche ab 18 Jahren repräsentativ befragt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Mehrheit der Deutschen (66%) noch niemals Lebensmittel online bestellt hat. Allerdings können sich 20% dieser Menschen „eher“ bis „auf jeden Fall“ vorstellen, dieses Angebot in Zukunft zu nutzen. Zudem haben 20% der Befragten schon einmal online Lebensmittel bestellt und werden das in Zukunft vermutlich weiterhin tun. Die restlichen Befragten werden diesen Service in Zukunft nicht mehr in Anspruch nehmen oder haben keine Angaben gemacht.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass der Lebensmittelversand vor allem für Familien interessant ist. So sind 55% der Menschen, die schon einmal online Lebensmittel bestellt haben oder sich das vorstellen können, Frauen im Alter zwischen 35-44 Jahren. Außerdem verfügen 43% über ein Nettomonatseinkommen von über 2.500 Euro und 50% sind verheiratet. Immerhin 30% sind hingegen Singles. Außerdem hat sich gezeigt, dass 28% der Nutzer solcher Services in ländlichen Umgebungen wohnen. Es kann sich also durchaus lohnen, mit den eigenen Kampagnen Singles anzusprechen und den Versand nicht ausschließlich auf Großstädte zu beschränken.

Onlineshopping von Lebensmitteln vorstellbar?
Quelle: yougov.com

Diese Vorbehalte haben Nutzer gegenüber Onlinebestellungen von Lebensmitteln

Die größte Sorge der Befragten ist, dass die online bestellten Lebensmittel nicht frisch sein oder Transportschäden davongetragen haben könnten (49%). Außerdem befürchten viele, dass die Lieferungen an die Wunschadressen der Käufer zu einer massiven Umweltbelastung werden könnten. Singles schrecken zudem die teils hohen Mindestbestellwerte ab. Zudem spielen die Versandkosten eine Rolle, die für viele Nutzer (46%) noch deutlich zu hoch sind. Die Händler müssen diese Bedenken respektieren und durch exzellente Serviceleistungen aus der Welt schaffen. Die Angebote müssen sich an den Wünschen der Kunden orientieren, um angenommen zu werden. Wer hier Pionierarbeit leistet, kann sich ein großes Stück des Kuchens sichern und den Onlinehandel mit Lebensmitteln stark prägen und voranbringen.

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