Leben als Digitale Nomaden – Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden

Ein Gastartikel von ...

Marina Brandelik
Marina Brandelikhttps://digitalenomadenpodcast.de
Mein Name ist Marina Brandelik und gemeinsam mit meinem Partner Florian König hoste ich mittlerweile den "Digitale Nomaden Podcast". Nach meinem Realschulabschluss begann ich eine schulische Ausbildung als Modedesignerin und Maßschneiderin. Aufgrund fehlender Perspektiven in der Heimat entschied ich mich für den Einzelhandel, als Übergangslösung. Mit der Zeit wurde ich immer unglücklicher mit dieser Lösung, weswegen ich 2018 meine Online-Selbstständigkeit zu starten. Zunächst als Freelancer und später dann im Beratungsbereich. Heute führe ich das Unternehmen rund um den "Digitale Nomaden Podcast".

Übst du aktuell einen stressigen Beruf aus, der dich oft richtig fordert, aber nicht so richtig erfüllt?
Oder hast du des Öfteren das Gefühl, auf der Arbeit nur Zeit abzusitzen und erkennst keinen Sinn
in deiner beruflichen Tätigkeit? So ging es uns auch! Wie sich das Digitale Nomadentum auf dich,
deine Gesundheit und dein Wohlbefinden auswirken kann, erfährst du in diesem Artikel.

Mehr als ein Viertel der Deutschen ist häufig gestresst und der Druck, sowohl im beruflichen als
auch im privaten Umfeld, nimmt weiter zu. Im Jahr 2021 sind die Top drei Stressverursacher der
Deutschen ihre Arbeit, ihre hohen Ansprüche an sich selbst und Erkrankungen von nahe
stehenden Personen.1 Wie wir es durch das Leben als digitale Nomaden geschafft haben, mehr
Gelassenheit in unser Leben zu bringen, unser eigenes Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu rücken
und mit unserem Biorhythmus zu leben, möchten wir dir in diesem Beitrag gerne näher bringen.

Was ist Stress und wie wirkt er sich auf unsere Körper aus?

Stress ist ursprünglich etwas sehr Positives: In einem gesunden Maß spornt er Körper und Geist
zu Leistungen an und hilft uns, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Doch auf Dauer
macht zu viel Stress krank. Neben zahlreichen körperlichen Beschwerden wie zum Beispiel
Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Magenbeschwerden kann Dauerstress sich auch negativ
auf die Psyche auswirken. Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen und Burnout. 2020
führten psychische Erkrankungen zu den meisten krankheitsbedingten Ausfalltagen in
Deutschland.1 Bei einer Studie der TK gaben 26 % der Deutschen an, sich häufig gestresst zu
fühlen, nur 9 % gaben an sich nie gestresst zu fühlen.

Wie oft fühlen sie sich beruflich oder privat gestresst

Digitale Nomaden: Leben nach dem Biorhythmus

Viele machen die Nacht zum Tag, gönnen sich keine oder falsche Pausen, arbeiten zu früh oder
zu spät – sie arbeiten gegen ihren Biorhythmus. Dieses Wort ist derzeit in aller Munde, doch was
genau ist der Biorhythmus?

Bei allen Lebewesen hat jede Körperfunktion – Müdigkeit, Stimmung, Leistung – ihre Hochphasen
und ihre Tiefs. Manche Zyklen wiederholen sich innerhalb von 24 Stunden, andere monatlich und
gewisse wiederum jährlich. Viele Frauen unter euch, werden mit mir – Mary – fühlen können.
Während der Periode ist man manchmal einfach nicht so ganz auf der Höhe. Man fühlt sich
unwohl, irgendetwas tut weh, das Denken gestaltet sich anstrengender als sonst. Irgendetwas läuft
nicht so ganz rund und man ist nicht zu 100 Prozent einsatzfähig. Auch das ist Teil unseres
Biorhythmus mit seinen Hoch- und Tiefphasen. Der Biorhythmus ist also unsere „innere Uhr“ und
im täglichen Leben arbeiten wir sehr oft gegen sie.

Auch das Hungergefühl ist ein Teil unseres Biorhythmus. Viele Menschen sind durch vorgegebene
Pausen an Essenszeiten gebunden, die vielleicht gar nicht ihrem eigenen Rhythmus entsprechen.
Man „muss“ frühstücken, weil die Zeit bis zum Mittagessen zu lang ist. Mittags hat man dann aber
noch gar keinen Hunger. Essen muss man trotzdem, weil es bis zum Feierabend wiederum viel zu
lange dauert. Dadurch essen viele Berufstätige mehr oder öfter als sie eigentlich möchten. Das
kann in weiterer Folge zu Verdauungsproblemen, Übergewicht und allgemeiner Unzufriedenheit
mit sich selbst führen.

Als digitale Nomaden haben wir gelernt mit unserem Biorhythmus zu arbeiten und nicht gegen ihn.
Dadurch, dass wir selbstbestimmt leben und arbeiten, sind wir sehr selten an feste Zeiten
gebunden. Wir können uns besser an unserer inneren Uhr orientieren und somit verstärkt auf
unseren Körper und seine Signale achten. Oft frühstücken wir erst gegen zehn Uhr vormittags, da
wir keine Mittagspause um zwölf Uhr einhalten müssen. Unsere Hauptmahlzeit gibt es dann meist
erst gegen 16:00 Uhr. Für uns ist das genau richtig und im Einklang mit unserem Biorhythmus.

Selfcare als digitale Nomaden

Vielleicht kennst du das auch. Du übst einen stressigen Beruf aus, der dich oft richtig fordert, aber
nicht so richtig erfüllt. Oder du hast des Öfteren das Gefühl, auf der Arbeit nur Zeit abzusitzen und
erkennst keinen Sinn in deiner beruflichen Tätigkeit. So ging es uns auch! Und das hat sich negativ
auf unser Privatleben ausgewirkt.

Die Energiereserven sind beim nach Hause kommen aufgebraucht, man ist genervt, lustlos und
unmotiviert. Eigentlich möchte man nur vor dem Fernseher sitzen und einfach seine Ruhe haben!
Nochmal rausgehen, Sport machen oder lesen war einfach viel zu anstrengend. An den
Wochenenden wollte man ausschlafen, aber irgendwie auch nicht, um ja keine Zeit zu
verschwenden. Auch uns ging es lange so. Wir stellten unsere Bedürfnisse hinten an und unser
Leben drehte sich hauptsächlich um die Arbeit. Für persönliche Interessen, Hobbys, Freunde und
Familie war oft zu wenig Energie vorhanden. Diese Bedürfnisse wurden um den Job herum
drapiert und kamen regelmäßig zu kurz.

Seit wir als digitale Nomaden unterwegs sind und selbstbestimmt leben und arbeiten, haben wir
viel mehr Energie. Wir erkennen viel mehr Sinn in unserer Arbeit und obwohl wir viel Energie in
unser Unternehmen investieren, bleiben nach der Arbeit immer noch genug Reserven übrig. Wir
nehmen uns viel mehr Zeit für uns selbst. Wir haben es geschafft, stärker auf unser eigenes
Wohlbefinden und unsere Bedürfnisse zu achten. Unsere Arbeit ist nicht mehr der Mittelpunkt
unseres Lebens, diesen haben wir auf uns selbst und unsere Bedürfnisse gelegt.

Digitale Nomaden: Mindset mit Meeresbrise

Ab dem Zeitpunkt, an dem wir uns dazu entschieden haben, digitale Nomaden zu werden und mit
unserem Van die Welt zu erkunden, hat sich für uns vieles verändert. Auch wenn wir davor schon
versucht haben, positive Routinen in unseren Alltag zu integrieren, kennt ihr doch sicher auch den
bitteren Nebengeschmack des Alltagstrotts. In unserem tagtäglichen Leben essen und trinken wir
immer Ähnliches, haben annähernd gleiche Abläufe über den Tag, Termine haben wir zwar mit
verschiedenen Personen und doch fühlen sich diese oft ähnlich an.

In unserer gewohnten Umgebung fühlen wir uns zwar sicher, jedoch verlieren wir im täglichen
Funktionieren schon mal das Gefühl für uns selbst. Aus psychologischer Sicht betrachtet fällt es
uns Menschen schwerer, in unserer gewohnten Umgebung neue Strategien zur Problemlösung zu
finden oder bereits etablierte Verhaltensmuster abzulegen.

Deshalb sind Reisen und Urlaub für jeden von uns so wichtig! Im Urlaub möchte man natürlich
auch gerne abschalten und sich vom Stress erholen. Das ist wohl ein maßgeblicher Unterschied
zum „auf Reisen sein“. Hier darf man nämlich mal so richtig „einschalten“, um frischen Wind in das
Leben zu bringen und um neue Motivation zu schöpfen. Ein neuer Ort regt das Gehirn an, kann für
mehr Inspiration sorgen und erleichtert das Entdecken und Etablieren neuer Verhaltensstrategien.

Das Leben als digitale Nomaden ermöglicht es uns, selbstbestimmt und ortsunabhängig an
unseren eigenen Projekten zu arbeiten. Für uns ist das Reisen der perfekte Ausgleich zu unserer
Selbstständigkeit. Darüber hinaus können wir unsere Freizeit bestmöglich nutzen und das
Erkunden der Welt wirkt sich sehr positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus. Das
steigert wiederum unsere Produktivität sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht.

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