Investieren und Spekulieren werden oft verwechselt, aber es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden. In diesem Artikel werden wir genau erläutern, was diesen Unterschied ausmacht und warum es entscheidend ist, ihn zu kennen.
Investoren und Händler gehen ein kalkuliertes Risiko ein, wenn sie versuchen, von den Transaktionen, die sie auf den Märkten tätigen, zu profitieren. Die Höhe des bei den Transaktionen eingegangenen Risikos ist der Hauptunterschied zwischen Investieren und Spekulieren. Wann immer eine Person oder Unternehmen Geld ausgibt in der Erwartung, dass das Vorhaben einen Gewinn abwirft, investiert sie.
In diesem Fall stützt sich die Entscheidung des Unternehmens auf ein vernünftiges Urteilsvermögen und und auf eine gründlichen Untersuchung der Solidität des Unternehmens, in welches investiert wurde. Was aber, wenn dieselbe Person Geld für ein Unterfangen ausgibt, das eine hohe Wahrscheinlichkeit des Scheiterns aufweist? In diesem Fall wird spekuliert. Der Erfolg oder Misserfolg hängt in erster Linie vom Zufall oder von unkontrollierbaren (externen) Kräften oder Ereignissen ab.
Der Hauptunterschied zwischen Investieren und Spekulieren ist die Höhe des eingegangenen Risikos. Mit hohem Risiko behaftete Spekulationen ähneln in der Regel dem Glücksspiel, während risikoärmere Investitionen auf der Grundlage von Fundamentaldaten und Analysen erfolgen.
Wichtige Stichpunkte
Investitionen können in vielen verschiedenen Formen getätigt werden, sei es in finanzieller, zeitlicher oder energetischer Hinsicht. Im finanziellen Sinne des Begriffs bedeutet Investieren den Kauf und Verkauf von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, börsengehandelten Fonds (ETFs), Investmentfonds und einer Vielzahl anderer Finanzprodukte. Anleger hoffen durch eine zufriedenstellende Verzinsung ihres Kapitals Einkommen oder Gewinne zu erzielen, indem sie ein durchschnittliches oder unterdurchschnittliches Risiko eingehen. Das Einkommen kann in Form einer Wertsteigerung des zugrundeliegenden Vermögenswerts, in Form von periodischen Dividenden- oder Zinszahlungen oder in Form der vollständigen Rückgabe ihres eingesetzten Kapitals erzielt werden.
Meistens geht es beim Investieren darum, einen Vermögenswert zu kaufen und langfristig zu halten. Um als langfristiges Halten klassifiziert zu werden, muss der Anleger den Vermögenswert mindestens ein Jahr lang besitzen. Betrachten wir ein großes stabiles multinationales Unternehmen als Beispiel für eine Investition. Dieses Unternehmen kann eine beständige Dividende zahlen, die jährlich steigt, und es kann ein geringes Geschäftsrisiko haben. Ein Investor kann sich dafür entscheiden langfristig in dieses Unternehmen zu investieren, um eine zufriedenstellende Rendite auf sein Kapital zu erzielen und gleichzeitig ein relativ geringes Risiko einzugehen. Darüber hinaus kann der Investor seinem Portfolio mehrere ähnliche Unternehmen aus verschiedenen Branchen hinzufügen, um das Risiko zu diversifizieren und weiter zu senken.
Analyse und Forschung sind ein wichtiger Teil des Investitionsprozesses. Sie beinhaltet die Bewertung verschiedener Vermögenswerte, Sektoren und Muster oder Trends, die auf dem Markt auftreten. Anleger können Instrumente wie die fundamentale oder technische Analyse nutzen, um ihre Anlagestrategien auszuwählen oder ihre Portfolios zu gestalten.
Mit Hilfe der Fundamentalanalyse können Anleger bestimmen, welche Faktoren den Wert von Wertpapieren beeinflussen, von mikroökonomischen bis hin zu makroökonomischen Faktoren. Die technische Analyse hingegen nutzt statistische Trends wie Wertpapierkurse und -volumina um Gelegenheiten auf dem Markt zu finden. Anlegern stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung ihr Geld anzulegen. Maklerkonten bieten Anlegern Zugang zu einer Vielzahl von Wertpapieren.
Mit der Eröffnung eines Kontos erklärt sich ein Anleger bereit, Einlagen zu tätigen und erteilt dann Aufträge über die Firma. Das Vermögen und die Einnahmen gehören den Anlegern, während die Maklerfirma eine Provision für die Vermittlung der Geschäfte erhält. Mithilfe neuer Technologien können Anleger nun auch mit Bots (automatisierten Systemen) investieren. Dabei handelt es sich um automatisierte Investmentgesellschaften, die mit Hilfe eines Algorithmus eine Anlagestrategie ausarbeiten, die auf den Zielen und der Risikobereitschaft der Anleger basiert.
Spekulieren ist der Akt, Geld in finanzielle Unternehmungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit des Scheiterns zu stecken. Beim Spekulieren geht es um ungewöhnlich hohe Erträge aus Wetten, die in die eine oder andere Richtung gehen können. Obwohl das Spekulieren mit Glücksspiel verglichen wird, ist es nicht genau dasselbe, da Spekulanten versuchen, eine fundierte Entscheidung über die Richtung ihrer Geschäfte zu treffen. Das inhärente Spekulationsrisiko, welches mit der Transaktion verbunden ist, liegt jedoch tendenziell deutlich über dem Durchschnitt. Diese Händler kaufen Wertpapiere mit der Absicht, dass sie nur für eine kurze Zeit gehalten werden, bevor sie wieder verkaufen.
Solche Trader können sich häufig in eine Position hinein- und aus einer Position herausbewegen. Als Beispiel für spekulativen Handel nehmen wir ein volatiles Junior-Goldminenunternehmen welches in naher Zukunft die gleichen Chancen hat von der Entdeckung einer neuen Goldmine zu profitieren oder in Konkurs zu gehen. Ohne Neuigkeiten aus dem Unternehmen würden Investoren dazu neigen vor solch riskantem Handel zurückzuschrecken. Einige Spekulanten könnten jedoch glauben, dass die Junior-Goldminengesellschaft auf Gold stoßen wird und könnten ihre Aktien aufgrund dieser Vermutung kaufen. Diese Ahnung und die darauf folgenden Aktivitäten der Anleger werden als Spekulation bezeichnet.
Der spekulative Handel hat seine Schattenseiten. Wenn die Wachstumserwartungen oder Preise für eine bestimmte Anlageklasse oder einen bestimmten Sektor überhöht sind, werden die Werte steigen. Wenn dies geschieht nimmt das Handelsvolumen zu, was schließlich zu einer Blase führt. Dies geschah beispielsweise bei der Dotcom-Blase. In den späten 1990er Jahren wuchsen die Investitionen in Internet-Unternehmen exponentiell an, wobei die Bewertungen rasch stiegen. Nach 2001 stürzte der Markt ab, was dazu führte, dass große Technologieunternehmen einen großen Teil ihres Wertes verloren und viele Anleger ihr investiertes Geld.
Daytrading ist eine Form der Spekulation. Day-Trader haben nicht notwendigerweise bestimmte Qualifikationen, vielmehr werden sie als solche bezeichnet, weil sie häufig handeln. Sie halten ihre Positionen in der Regel einen Tag lang und schließen, sobald die Börsensitzung abgeschlossen ist. Ein Swing-Händler hingegen hält seine Position bis zu mehreren Wochen in der Hoffnung, in dieser Zeit Gewinne zu erzielen. Dies wird erreicht, indem er versucht zu ergründen, wohin sich der Kurs einer Aktie bewegen wird, eine Position einnimmt und dann Rendite erzielt.
Spekulanten können viele Arten von Geschäften tätigen:
Beliebte Strategien, welche von Spekulanten eingesetzt werden, reichen von Stop-Loss-Orders bis hin zum Musterhandel. Ein Händler weist einen Makler an eine Aktie zu kaufen oder zu verkaufen, wenn sie einen bestimmten Kurs erreicht. Auf diese Weise ist der Anleger in der Lage seinen Verlust an der Aktie zu minimieren. In der Zwischenzeit nutzt der Musterhandel Kurstrends, um Chancen zu erkennen. In der technischen Analyse verwendet setzen Anleger diese Strategie ein, indem sie die vergangene Marktleistung betrachten um Vorhersagen über die Zukunft einer Anlage zu treffen – eine Leistung, die im Allgemeinen sehr schwierig ist.
Sowohl das Investieren als auch das Spekulieren haben ihre Vor- und Nachteile.
Investieren | Spekulieren | |
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C h a n c e n |
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R i s i k e n |
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Sowohl beim Investieren als auch beim Spekulieren stecken Händler ihr Geld in eine Vielzahl verschiedener Anlageinstrumente, darunter Aktien und festverzinsliche Optionen. Aktien oder Anteile stellen einen bestimmten Prozentsatz des Eigentums an einem Unternehmen dar. Diese werden an Börsen oder durch einen privaten Verkauf erworben. Unternehmen werden nach ihrer Marktkapitalisierung oder dem Gesamtmarktwert ihrer ausstehenden Aktien eingestuft. Investmentfonds und ETFs sind ebenfalls beliebte Anlagemöglichkeiten.
Ein Investmentfonds wird von einem Fondsmanager verwaltet, welcher das eingelegte Kapital von Investoren zum Kauf verschiedener Vermögenswerte und Wertpapiere nutzt. ETFs halten einen Bestand an zugrundeliegenden Vermögenswerten und ihre Preise ändern sich im Laufe des Handelstages genau wie die von Aktien. Zu den festverzinslichen Vermögenswerten gehören Anleihen, Wechsel und Schuldverschreibungen. Diese können von Unternehmen oder verschiedenen Regierungsebenen ausgegeben werden. Viele festverzinsliche Vermögenswerte werden zur Finanzierung von Projekten und (Geschäfts-)Unternehmungen verwendet und zahlen Zinsen bevor sie fällig werden, wobei der Nennwert des Vehikels an den Anleger zurückgezahlt wird.
Zum Beispiel hat eine vom US-Finanzministerium ausgegebene Anleihe eine Laufzeit von 30 Jahren und zahlt den Anlegern halbjährlich Zinsen. Anleger sollten die Haltedauer für ihre Investitionen und deren steuerliche Auswirkungen berücksichtigen. Die Haltedauer bestimmt, wie viel Steuern auf die Investition geschuldet werden. Diese Frist wird vom Tag nach dem Kauf der Investition bis zu dem Tag berechnet, an dem sie verkauft oder veräußert wird. In der Regel werden Beteiligungen von einem Jahr oder länger als langfristig betrachtet. Alles darunter wird als kurzfristige Investition angesehen. Langfristige Gewinne werden im Allgemeinen günstiger besteuert als kurzfristige.
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