Angesichts der Tatsache, dass alle von Digitalisierung reden, ist anzunehmen, dass die Unternehmen alle schon vollständig digitalisiert sind. Fakt ist allerdings, dass nur circa 40 Prozent der Führungskräfte eine konkrete Vorstellung davon haben, wie ihr digitales Unternehmen aussehen soll und eine entsprechende digitale Strategie definiert haben. Den meisten Unternehmen, dazu zählen auch viele Agenturen, fehlen digitale Leitbilder.
Die meisten Agenturen, egal ob großer Allrounder, Online-Marketing-Agentur oder klassische Printagentur, sind in irgendeiner Form digital. Doch durch die Einführung digitaler Angebote werden Dienstleistungen, Produkte und Prozesse sehr komplex. Das gilt auch für Multi-Kanal-Lösungen. Das hat zur Folge, dass sich die Planungs- und Vorlaufzeiten verlängern, wodurch die Margen unter Druck geraten. Für die Agenturen stellt das eine sehr große Herausforderung dar.
Daten und Technologien sind zentral in einer modernen Agentur. Doch vor allem die Mitarbeiter entscheiden letztendlich über Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens. Digital Natives leben einen kulturellen Wandel vor, der den Arbeitsmarkt grundlegend verändert. Das hat neue Anforderungen an die Agenturen zur Folge. Die Generationen Y und Z legen großen Wert auf die Work-Life-Balance. Flexible Modelle sind gefragt. Sie wollen Ort und Zeit ihrer Arbeit selbst bestimmen. Hier sind die Agenturen gefordert, die technische Ausstattung und passende Software zur Verfügung zu stellen.
Die Digitalisierung verändert die gesamte Kommunikationsbranche, nicht nur Zeitungen oder Magazine. Von diesem großen Umbruch ist die gesamte Kreativbranche betroffen, ganz besonders die Agenturen. Schon seit einigen Jahren ist die Medienlandschaft im Umbruch. Was heute „state of the art“ ist, ist morgen schon obsolet. Auch das Marketing verändert sich durch die Digitalisierung. Online-Werbung verdrängt immer mehr die klassische Printwerbung, insgesamt verändern sich auch die Bewerbungsprozesse hin zu digitalen Prozessen. Deshalb sind die Agenturen gefordert, das gesamte Agentur-Modell zu überprüfen und für die neue Ära bereit zu machen. Es entstehen immer mehr Spezialagenturen, die sich auf ganz spezifische Bereiche spezialisieren.
Das traditionelle Agenturgeschäft ist stark von Technologie beeinflusst. Kommunikationstools erleichtern nicht nur die internen Abstimmungsprozesse. Sie lassen sich auch im klassischen Kundengespräch nutzen. Das hat die Vorteile, dass die Kommunikation flexibel ist und ortsunabhängig funktioniert. Allerdings sind eine professionelle Bedienung und ein gezielter Einsatz dabei wichtig. Voraussetzung dafür sind eine intensive Schulung der Mitarbeiter und klare Nutzungsregeln. Viele der Tools lassen sich mittlerweile auch intuitiv bedienen.
Das wichtigste Kapital für Agenturen ist eine vertrauensvolle Kundenbeziehung. Kein digitales Tool kann den direkten und persönlichen Kundenkontakt ersetzen. Daher setzen viele Agenturen auf eine intelligente Kombination aus digitaler und persönlicher Kommunikation.
Zu den üblichen Kreativ-Leistungen erwarten die Kunden Beratungsleistungen von den Agenturen. Als Partner ihrer Kunden übernehmen sie auch Aufgaben der klassischen Unternehmensberatung. Dafür ist es notwendig, die verschiedenen Geschäftsmodelle und Innovationen auf dem Markt gut zu kennen und zu verstehen. Nur dann ist eine gute Beratung möglich, die nicht nur auf die Probleme hinweist, sondern vor allem Lösungen anbietet. Dabei gehen die Lösungen häufig über die eigenen Leistungen hinaus. Vor allem kleinere Unternehmen mit einem stark eingeschränkten Werbebudget suchen nach Agenturen mit diesem Geschäftsmodell. Dieses umfassendere Geschäftsmodell macht es notwendig, dass sich Agenturen mit anderen Agenturen, Spezialisten und Freelancern vernetzen und mit ihnen kooperieren. Dadurch weichen die vorhandenen Strukturen auf.
Die Digitalisierung hat auch zur Folge, dass die Agenturen wesentlich mehr Informationen über Kunden erhalten, als das bisher üblich war. Um diese große Datenmenge bewältigen zu können und sie gewinnbringend einzusetzen, ist es notwendig, dass die Agenturen neue Kompetenzfelder aufbauen. Dafür sind nicht nur neue Strategien gefragt, sondern auch geschultes Personal. Nur so ist der Schritt hin zu Smart Data möglich. Der Wandel hin zu einer digitalen Gesellschaft vollzieht sich immer schneller. Das wirkt sich auch auf Kommunikation und Medienkonsum sehr stark aus. Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen verändern sich grundlegend. Zum Teil sind die großen Agenturen nicht mehr in der Lage, einen Auftrag alleine abzuwickeln. Zu groß ist der Bedarf an Spezialwissen. Doch das Spezialwissen selbst aufzubauen, ist für die Unternehmen meist teurer als das Anheuern eines externen Spezialisten.
Unternehmen brauchen ein gutes Netzwerk, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die neue Herausforderung ist die Arbeit in großen Netzen mit dezentraler Kommunikation, schnellem Wissensaustausch und digitaler Zusammenarbeit. Deshalb setzen schon heute viele Agenturen auf agile Arbeitsmethoden und effizientes Projektmanagement. Damit lassen sich kosten- und zeitintensive Prozesse vermeiden. Allerdings gelingt das nur, wenn die Agenturen wegkommen von Teamstrukturen mit ihren starren Abläufen.
Ein traditioneller Projektleiter konzentriert sich darauf, ein Projekt mit minimalen Änderungen durchzuführen. Ein agiler Projektmanager hingegen passt das Projekt laufend an Veränderungen an, die sich im Zuge der Durchführung ergeben. Dies wird mit einem agilen Projektmanagement-Tool deutlich vereinfacht bzw. ermöglicht.
Zitat: Martin Reitbauer-Ortner, Founder von Teambox
(Tool-Anbieter für agiles Projektmanagement)
Das neue Leitmotiv ist Flexibilität. Es braucht darüber hinaus eine reibungslose Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Das betrifft diverse Bereiche, unter anderem Ressourcenplanung, Finanzen oder auch CRM. Dafür gibt es individuelle Software, um den Workflow so einfach wie möglich zu gestalten und agiles Projektmanagement zu ermöglichen.
Die Herausforderungen für die Agenturen sind vielfältig. Der Kostendruck steigt im selben Maß wie der Effizienzdruck. Am Markt ist eine Vielzahl von Akteuren. Kooperationen verändern sich hin zu mehr Projektbezogenheit und Kurzfristigkeit. Daraus entstehen weitere Herausforderungen, die neue Strategien erforderlich machen.
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