DAX-30-Unternehmen im Social-Media-Check: Deutsche Post kommt während der Corona-Krise am besten an

Inhalt
  • VICO ReSEArch & Consulting analysiert 210.349 Beiträge zu den DAX-30-Unternehmen im Zuge der Corona-Krise
  • Während DHL größter Image-Gewinner ist, erleiden RWE und Adidas Reputationsverlust
  • Volkswagen und Lufthansa werden in Zusammenhang mit corona am stärksten diskutiert 

Leinfelden-Echterdingen, 23. April 2019 – Mit der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Shutdown müssen die Dax-30-Unternehmen nicht nur einen hohen finanziellen Schaden bewältigen, sondern auch die Rolle als Krisenhelfer meistern. Wie Nutzer hierzulande im Netz über die wichtigsten Unternehmen Deutschlands in Bezug auf Corona denken, hat jetzt Deutschlands führendes Unternehmen im Bereich Social Media-Monitoring und -Analysen, VICO ReSEArch & Consulting (www.vico-reSEArch.com), untersucht. Dafür hat das Unternehmen insgesamt 210.349 Beiträge aus dem Social Web analysiert. Am besten kommt die Deutsche Post bei den Usern des deutschen Social Web an.

Deutsche Post kann in der Krise punkten

Zwei Drittel der Online-Kommunikation (66 Prozent) zur Deutschen Post fällt während der Corona-Pandemie positiv aus – bester Wert der Untersuchung. User loben das Unternehmen vor allem für die Unterstützung des lokalen Einzelhandels durch den Aufbau des Online-Angebotes und den Versand. Ähnlich positiv wird Covestro von 60 Prozent der Nutzerstimmen zum Werkstoffhersteller diskutiert. Besonders gefiel den Usern die Spendenaktionen des Unternehmens zur Eindämmung der Pandemie.

Den drittbesten Wert der DAX-30-Unternehmen teilen sich Henkel und Siemens mit je 58 Prozent positiven Stimmen. Während Henkel durch die finanziellen Spenden sowie der Bereitstellung von Desinfektionsmitteln überzeugte,  ließ Siemens-Chef Kaeser verlauten, dass das Unternehmen genug Reserven habe, um die Krise gut zu überstehen und Entlassungen zu vermeiden. Außerdem wolle er für alle Mitarbeiter nach der Krise eine Fete als Dankeschön ausrichten. Beides kommt im Netz gut an.

Mietenstopp von Adidas geht im Netz nach hinten los

Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach und der Energiekonzern RWE kommen seit Ausbruch der Pandemie im deutschen Social Web nicht gut an und werden jeweils in 58 Prozent der Beiträge zum Unternehmen negativ diskutiert. Grund für den Unmut der User über RWE ist die geforderte Schließung der Kohlekraftwerke, da die Menschen durch erhöhte Krebsraten aufgrund der Emissionen anfälliger für Covid-19 seien. Adidas erfährt von den Usern hingegen negative Resonanz auf die Meldung, dass der Konzern für seine Filialen teilweise keine Miete mehr zahlen werde.

Auch BMW wird in einem Großteil der Beiträge negativ diskutiert. 55 Prozent der User teilen ihren Unmut darüber mit, dass beim Autohersteller trotz der Anmeldung von Kurzarbeit immer noch Dividenden ausbezahlt werden.

VW und Lufthansa werden derzeit am meisten diskutiert

Die meistdiskutierten DAX-30-Unternehmen im Netz sind Volkswagen und Lufthansa mit 15 bzw. 14 Prozent aller analysierten Beiträge. Beim Wolfsburger Autokonzern wird größtenteils über die Gehälter der Chefs im Vergleich zu Pflegeberufen diskutiert. Bezüglich des Luftfahrtunternehmens machen sich die Nutzer hingegen Sorgen um ihre zukünftigen Reisen, da Lufthansa momentan Verluste in Milliardenhöhe macht. Nicht nur kritisch, sondern auch viel diskutiert wird über den Adidas-Konzern, welcher mit neun Prozent für eine Menge Gesprächsstoff sorgt.

Ebenfalls unter den Top 5 der meistdiskutierten Unternehmen: Die Deutsche Telekom. Die User äußern sich insbesondere über ihre Datenschutzbedenken bei der Vermittlung anonymisierter Bewegungsdaten an das Robert-Koch-Institut. Informationen zur Corona-App der Telekom sowie zum zusätzlichen, kostenlosen Datenvolumen werden ebenfalls geteilt.

Marc Trömel, Geschäftsführer von VICO ReSEArch & Consulting, kommentiert die Analyse:

“Besonders in diesen Krisenzeiten können die Dax-30-Unternehmen mit öffentlichkeitswirksamen Unterstützungen bei den Usern punkten. Jedoch können Vorstöße wie der Mietboykott von Adidas auch mächtig nach hinten losgehen. Der Konzern gab mittlerweile zwar nach und zahlt als Reaktion auf den Shitstorm wieder Mieten, einen Reputationsverlust muss der Sportartikelhersteller dennoch hinnehmen. Unsere Analyse zeigt, dass mit der Deutschen Post ein systemrelevantes Unternehmen als Image-Gewinner aus der Krise im Social Web hervorgeht. Aufmerksamkeit gibt es jedoch insbesondere für die Unternehmen, die momentan stillstehen. VW und Lufthansa werden nicht nur wegen der ungleichen Lohnverteilung, sondern auch wegen der Sorge vor Milliarden-Verlusten im Netz diskutiert. Insgesamt wird deutlich, dass die User Solidaritätsprogramme durch die Dax-30-Unternehmen befürworten, während sie Konzerne wie BMW für ihr unternehmerisches Handeln verurteilen.”

Im Zuge der Untersuchung wurden zwischen dem 15. März und dem 15. April 2020 210.349 deutschsprachige Beiträge analysiert. Die Beiträge stammen dabei aus Sozialen Netzwerken, (Micro-)Blogs, Video- und Bildportalen, Foren, Q&A-Portalen sowie News-Outlets.

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