Doomscrolling und exzessives News-Checking: Strategien für eine gesunde Mediennutzung

Doomscrolling

In Zeiten ständiger Erreichbarkeit und permanenter Informationsflut fällt es vielen schwer, dem Drang zu widerstehen, kontinuierlich Nachrichten zu konsumieren. Dieses Verhalten, bekannt als Doomscrolling und exzessives News-Checking, kann negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Doch es gibt Ansätze, um die eigene Mediennutzung bewusster und gesünder zu gestalten.

Inhalt

Was ist Doomscrolling?

Doomscrolling beschreibt das zwanghafte Konsumieren negativer Nachrichten, oft über soziale Medien und digitale Plattformen. Studien zeigen, dass dieses Verhalten zu erhöhtem Stress, Angstzuständen und einem verstärkten Gefühl der Hilflosigkeit führen kann. Eine Untersuchung der University of Sussex stellte beispielsweise fest, dass Teilnehmer nach dem Konsum negativer Nachrichten häufiger Katastrophen befürchteten und ihre persönliche Sorgen intensiver wahrnahmen. Diese Beobachtung unterstreicht, wie stark sich der dauerhafte Konsum schlechter Nachrichten auf die psychische Gesundheit auswirken kann.

Das Phänomen hat sich in den letzten Jahren durch die omnipräsente Verfügbarkeit von Smartphones und den algorithmischen Aufbau sozialer Medien verstärkt. Plattformen wie Instagram oder Twitter sind so konzipiert, dass sie Aufmerksamkeit binden und Nutzer dazu verleiten, immer weiter durch Inhalte zu scrollen – häufig ohne bewusste Wahrnehmung der eigenen Verhaltensmuster.

Strategien zur Reduzierung von Doomscrolling

Um dem Phänomen entgegenzuwirken, können verschiedene Ansätze helfen. Einer der ersten Schritte ist die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Mediennutzung. Die Nutzung von Funktionen wie „Bildschirmzeit“ oder „Digital Wellbeing“ auf Smartphones ermöglicht eine Analyse, wie viel Zeit täglich in Apps verbracht wird. So können Muster erkannt und gegebenenfalls angepasst werden.

Ein weiterer effektiver Ansatz ist das Setzen von Zeitlimits. Viele Smartphones bieten die Möglichkeit, Surfzeitbeschränkungen für bestimmte Apps einzurichten. Diese Funktion kann besonders nützlich sein, um den impulsiven Zugriff auf Nachrichten-Apps oder soziale Medien zu reduzieren. Die App „One-Sec“ geht sogar noch einen Schritt weiter und legt eine kurze Pause ein, bevor bestimmte Anwendungen geöffnet werden können – ein nützlicher Moment der Reflexion.

Push-Benachrichtigungen deaktivieren

Ein häufiger Auslöser für exzessives News-Checking sind Push-Benachrichtigungen. Diese ständige Informationsflut kann leicht überwältigend werden. Durch das Deaktivieren von Benachrichtigungen für Nachrichten- und Social-Media-Apps können Nutzer die Kontrolle über ihre Aufmerksamkeit zurückgewinnen. Es empfiehlt sich zudem, aktiv zu entscheiden, wann und wie oft man Nachrichten konsumiert – zum Beispiel durch feste Zeitfenster für den News-Konsum.

Bewusste Auswahl von Nachrichtenquellen

Die Qualität und Auswahl der Nachrichtenquellen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Es ist ratsam, Kanäle und Feeds regelmäßig zu überprüfen und sich auf vertrauenswürdige Medien zu beschränken. Eine bewusste Reduktion der Anzahl abonnierten Kanäle kann helfen, die Flut an negativen Nachrichten zu verringern und den Fokus auf wesentliche Informationen zu legen.

Die Rolle digitaler Pausen

Digitale Pausen sind ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Umgangs mit Medien. Diese können beispielsweise durch festgelegte offline-Zeiten, digitale Detox-Wochenenden oder bewusste Alternativen wie das Lesen eines Buches oder Spaziergänge gefördert werden. Studien legen nahe, dass regelmäßige Pausen von digitalen Geräten nicht nur die mentale Gesundheit verbessern, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit steigern können.

Der soziale Austausch mit Freunden und Familie über das eigene Medienverhalten kann ebenfalls hilfreich sein. Solche Gespräche schaffen ein Bewusstsein für gemeinsame Herausforderungen und ermöglichen den Austausch über wirksame Strategien.

Fazit: Ein bewusster Umgang mit Medien

Die kontinuierliche Reflexion des eigenen Medienverhaltens und das Umsetzen konkreter Maßnahmen können helfen, Doomscrolling und exzessives News-Checking zu reduzieren. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, die digitale Welt so zu gestalten, dass sie das persönliche Wohlbefinden stärkt, statt es zu belasten.

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps finden sich in den Artikeln auf Mobil Krankenkasse, HSB Akademie und Wikipedia.

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