Arbeit (an) der Zukunft – New Work Konzepte immer beliebter

Eine aktuelle Bitkom Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die moderne Arbeitswelt. Hierbei zeigt sich deutlich, dass New Work einen großen Einfluss auf unsere Art zu arbeiten hat. Die Digitalisierung setzt hierbei Weiterbildung und Innovationsfreude voraus, um sich für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zu rüsten. So lassen sich persönliche Wünsche erfüllen und gesellschaftliche Ziele erreichen.

Inhalt

Fakten zur Bitkom-Studie

Bei der Bitkom-Studie handelt es sich um eine repräsentative Umfrage, die per Telefon durchgeführt wurde (Download am Ende des Artikels). Hieran nahmen 1002 Berufstätige aus verschiedenen Branchen Teil. Die Befragten waren zwischen 16 und 65 Jahren alt und gaben Auskunft über ihre Art zu arbeiten und den Einfluss der Digitalisierung auf ihr Unternehmen. Die Umfrage zeigt, dass der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt zunimmt.

So geben 91% der Befragten an, das digitale Technologien für ihre spezielle Arbeit von Bedeutung seien. Das ist eine Steigerung um 11% im Vergleich zum Jahr 2017. Zudem geben 55% der Befragten an, dass sie davon ausgehen, dass sich ihr Arbeitsplatz bis zum Jahr 2030 durch die digitale Transformation verändern wird. Mit dieser Erwartung sind allerdings kaum Ängste verbunden. Gerade einmal 8% befürchten, dass sie durch die Digitalisierung ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Stattdessen sind 66 % davon überzeugt, dass die Digitalisierung mehr Chancen als Risiken mit sich bringt.

Menschen wollen einer sinnhaften Tätigkeit nachgehen

Die Studie zeigt deutlich, dass den Menschen eine sinnvolle Tätigkeit sehr wichtig ist. So geben 94% der Befragten an, dass sie hohe Ansprüche an ihren Arbeitgeber und ihren individuellen Arbeitsplatz stellen. Sie möchten nicht einfach irgendetwas tun, sondern den Sinn ihrer Tätigkeit erkennen. Hierbei sind 93% der Befragten flache Hierarchien sehr wichtig. Sie möchten mit Kollegen und Vorgesetzten auf Augenhöhe arbeiten und ihre Meinung klar vertreten können. Hierbei ist den meisten individuelle Freiheit sehr wichtig. 96% möchten sich ihre Arbeitszeit frei einteilen und 90% wünschen sich, ihre Leistungs- und Lernziele eigenständig definieren zu dürfen. Zudem ist 82% der Befragten eine Work-Life-Balance in Bezug auf die Familie wichtig und 71% sprechen sich für eine sogenannte Jobrotation aus. Hierdurch haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen, was die Arbeit interessanter macht.

New Work

Neben individuellen Wünschen sind den Befragten zudem gesellschaftliche Fragen wichtig. So fordern beispielsweise 97% eine Gleichberechtigung von Männern und Frauen in den Unternehmen. Das soll sich unter anderem daran zeigen, dass es für gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn gibt. 79% der Befragten sind davon überzeugt, dass Vielfalt in Teams für die Produktivität eines Unternehmens von Vorteil ist. Sie setzen sich deswegen für eine Durchmischung unterschiedlicher Geschlechter, Altersgruppen und Herkünfte innerhalb ihrer Teams ein. Hierbei geben 87% an, dass sich ihr Unternehmen für das Thema Gleichstellung ernsthaft einsetzt. Allerdings sind lediglich bei 57% der Befragten Frauen in Führungspositionen anzutreffen.

Der Einfluss von New Work auf das Arbeitsleben

Die Zeiten klassischer Arbeitsweisen sind endgültig vorbei. Das zeigt der Einfluss von New Work auf den deutschen Arbeitsmarkt. So geben 92% der Befragten an, dass sie solche neuen Arbeitskonzepte gut finden. Gerade einmal 6% sprechen sich gegen sie aus. Vor allem das Thema Home Office spielt in Unternehmen eine große Rolle. Rund 50% der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer geben an, die Idee eines Home Office überzeugend zu finden. Zudem sprechen sich 58% der Befragten dafür aus, die Arbeitszeit nicht täglich, sondern wöchentlich festzulegen. Auf diese Weise könnte eine Höchstarbeitszeit definiert werden, die sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann frei einteilen.

Gegenüber der Arbeitszeiterfassung sind die Meinungen hingegen gespalten. 53% der Befragten sprechen sich für das Konzept Vertrauensarbeitszeit aus. Immerhin 41% sind hingegen für eine exakte Arbeitszeiterfassung. Diese wird von 77% der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer bisher genutzt. Bei einigen schreibt dies der Arbeitgeber vor, bei anderen ist das eine freiwillige Eigeninitiative.

Chancen und Anforderungen der Digitalisierung

Die Mehrheit der Befragten ist sich einig, dass Weiterbildungen und Digitalkompetenz für Erfolg im Beruf wichtig sind. 30% halten Digitalkompetenz sogar für die zentrale Fähigkeit, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heutzutage mitbringen müssen. Immerhin 68% sagen zudem, dass Digitalkompetenz auf einer Stufe mit fachlicher und Sozialkompetenz stehen würde. 78% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagen, dass digitale Technologien zwingend erforderlich seien, um ihre Arbeit erledigen zu können. Außerdem halten 67% sie für motivierend und 62% sagen, dass ihre Arbeit dadurch produktiver würde.

Fazit

Insgesamt zeigt sich an der Studie, dass der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt spürbar zunimmt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dieser Entwicklung positiv gegenüber. Sie sehen die Notwendigkeit, sich weiterzubilden und sich auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten. Im Gegenzug sind ihnen flexible Arbeitszeiten und eine freie Wahl des Ortes, an dem sie arbeiten, wichtig.

Für Unternehmen besteht eine zentrale Aufgabe darin, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch geeignete Weiterbildungsangebote zu unterstützen. Zudem müssen die Büros auf die verschiedenen Arbeitskonzepte zugeschnitten werden. Das bedeutet einerseits, dass Räume für Teamarbeiten bereitgestellt werden und andererseits Einzelräume für individuelles Arbeiten in einer stillen Umgebung verfügbar sein müssen. Außerdem kommt es darauf an, den Wunsch nach einem Home Office aufzugreifen und nach Möglichkeit zu erfüllen. Das wird nicht in allen Branchen möglich sein, aber dort, wo es geht, fördert es die Produktivität und steigert die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

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