Google selbst gibt Webseitenbetreibern wertvolle Informationen, wie die Online-Sichtbarkeit der eigenen Webseite verbessert werden kann. Dabei handelt es sich nicht um allgemeine SEO-Tipps, sondern um Daten die die eigene Webseite betreffen. Wie? Mit dem frei verfügbaren Tool Google Search Console.
Die Google Search Console (GSC) ist ein frei verfügbares Tool von Google. Ist eine Webseite registriert, so erhält der Webseitenbetreiber wertvolle Informationen über die Performance dieser innerhalb der Suchmaschine. Außerdem gibt die GSC eine Rückmeldung über die Crawlbarkeit jeder URL, mit Hilfe dessen sich die Indexierbarkeit verbessern lässt. Viele Webseitenbetreiber scheuen jedoch die Arbeit damit. Die Einrichtung wirkt komplex, die Daten sind verwirrend oder es besteht die Unsicherheit, Fehler zu verursachen. Dadurch wird wertvolles SEO-Potential verschwendet. Die Arbeit mit der GSC gehört zur Grundausstattung für alle, die in den Suchergebnissen ganz vorne dabei sein möchten.
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Um das Ranking von Webseiten zu verbessern, sind vor allem nachfolgend vorgestellte Berichte in der GSC wichtig.
Leistung
In der linken Menüleiste findet sich der Punkt Leistung:
Der Leistungsbericht (1) zeigt die Performance einer Webseite in Google an. Dabei können die Statistiken über den Zeitfilter (2) rückblickend bis zu den letzten 12 Monaten abgerufen werden. Das Diagramm verdeutlicht, wie oft die Webseite zu diesem Zeitpunkt in den Suchergebnissen eingeblendet (Impressions 3) und angeklickt (Klicks 4) wurde. Neben der CTR (Click-Through Rate, Verhältnis von Impressions zu Klicks 5) wird auch die durchschnittliche Position (6) erfasst. Weiter unten erfolgt die Aufschlüsselung in Tabs (7) nach folgenden Kennzahlen:
- Suchanfragen: Diese Suchphrase führte zur Einblendung bzw. den Klick auf die Webseite. Impressions und Klicks werden in der Spalte rechts angegeben.
- Seiten: Diese Seiten wurden ausgespielt.
Ein erster Ansatz, um das Ranking in Suchmaschinen mit Hilfe dieser Daten zu verbessern, ist die Prüfung der Suchanfragen. Werden diese angeklickt, spielt das Diagramm die Daten passend zu dieser Anfrage aus. Der Report zeigt, auf welcher Position das Keyword rankt, wie häufig die Webseite bei dieser Anfrage in den Suchergebnissen erschienen ist und wie häufig sie angeklickt wurde. Die nachfolgende Grafik zeigt das Ergebnis einer Suchphrase, das bei SEO-Experten als „Low hanging fruit“ bezeichnet wird.
Diese Suchphrase erhält Impressions, jedoch keine Klicks. Ein Klick auf den Tab „Seiten“ zeigt an, welche Seite Google auf der Suchergebnisseite (SERP) ausgespielt hat.
Warum ist dies ein „Low hanging fruit“?
Google gibt dieser Seite bereits eine Gewichtung für die Suchphrase und spielt die Seite aus. Die URL ist jedoch durchschnittlich auf Platz 11 positioniert, also auf Seite 2 und damit außerhalb des sichtbaren Bereichs des durchschnittlichen Google Users. Mit geeigneten onpage Maßnahmen kann die angegebene Seite für das entsprechende Keyword optimiert werden und erreicht dann eine Top-Platzierung.
Seiten
Ein weiterer wichtiger Bericht in der GSC befindet sich unter dem Menüpunkt Seiten (1):
Das Diagramm verdeutlich, wie viele Seiten innerhalb der Webseite die Suchmaschine Google derzeit indexiert hat (2) und wie viele nicht in den Index aufgenommen wurden (3). Wichtig ist die Prüfung der Seiten, die nicht indexiert wurden. Denn wenn Google eine Seite nicht in den Index aufnimmt, kann sie auch nicht für relevante Keywords ausgespielt werden. Unterhalb des Diagramms werden die Gründe aufgelistet, warum Seiten nicht in den Index aufgenommen wurden. Bei Auswahl der einzelnen Punkte werden die betreffenden URLs angezeigt. Google liefert damit eine Auflistung von Seiten, bei denen der Crawler auf Probleme gestoßen ist und benennt Fehler. Damit sind alle Informationen vorhanden, die zur Problemlösung benötigt werden.
Nicht immer sollen alle Seiten einer Webseite in den Index aufgenommen werden. Deshalb ist es sinnvoll, den Bericht detailliert zu prüfen. Taucht beispielsweise die Meldung „Seite mit Weiterleitung“ auf deutet dies darauf hin, dass für diese URL eine Weiterleitung auf eine andere URL eingerichtet wurde. Dass die Ursprungs-URL nicht indexiert ist, wäre in diesem Fall richtig. Eine Aufzählung der Gründe, die Google im Indexierungsbericht nennt und deren Bedeutung findet sich auf der Hilfe Seite von Google (Link zu https://support.google.com/webmasters/answer/7440203?hl=de&sjid=7332897054171401659-EU#status_types)
Hier ein Beispiel für einen Fehler im Indexierungsbericht, der die Sichtbarkeit negativ beeinflusst:
Die Meldung „Gecrawlt – zur Zeit nicht indexiert“ gibt an, dass der Google-Bot auf eine URL gestoßen ist, den Inhalt der Seite gecrawlt hat, die URL jedoch nicht in den Index aufgenommen wurde. Diese URL wurde beim Crawlen durch eine Verlinkung (intern oder extern) oder innerhalb der Sitemap.xml gefunden. Ein möglicher Grund für die Nicht-Indexierung könnte darin liegen, dass der Webseitenbetreiber die URL mithilfe des „noindex-tag“ von der Indexierung ausgeschlossen hat. Falls keine entsprechenden Maßnahmen vom Webseitenbetreiber ergriffen wurden, könnte die Ursache darin bestehen, dass Google dieser Seite eine zu geringe Gewichtung zugewiesen hat. Ein möglicher Faktor dafür ist beispielsweise sogenannter „thin content“. Um eine Aufnahme in den Google Index zu erreichen, sollte die Seite mit hochwertigem Inhalt aufgewertet werden.
URL-Prüftool
Das wohl wichtigste Tool innerhalb der GSC findet sich prägnant im Header:
Hierüber kann der Status jeder URL innerhalb der Webseite überprüft werden. Ist die URL im Index von Google und hat der Bot keine Fehler gefunden, zeigt die Prüfung ein positives Ergebnis:
Tauchen Probleme auf, gibt Google hier an welcher Art und es kann direkt in die Fehlerbehebung eingestiegen werden. Wenn eine Seite trotz guter Inhalte nicht das gewünschte Ranking erreicht, kann mit Hilfe des URL-Prüftools getestet werden, ob technische Probleme eine Top-Platzierung verhindern.
Tipp: Mit Hilfe des URL-Prüftools kann die Indexierung neuer Seite beschleunigt werden. Über den Button Indexierung beantragen (1) wird Google über die neue URL informiert. Das Crawling erfolgt nicht direkt, aber du musst nicht darauf warten, dass der Google Crawler die neue Seite selbst entdeckt.
Sitemaps
Über den Menüpunkt Sitemaps kann eine XML-Datei, welche alle URLs der Webseite enthält, bei Google eingereicht werden. Die Sitemap wird von den meisten Content-Management-Systemen automatisch erzeugt und kann über die URL DOMAIN/sitemap.xml aufgerufen werden. Die Eintragung der Sitemap.xml in der GSC hat zwei Vorteile: Zum einen wird angezeigt, ob die Datei fehlerfrei ist und der Google Crawler diese lesen kann. Zum anderen werden Google alle URLs einer Webseite mitgeteilt, wodurch sie für den Crawler leichter auffindbar und somit auch indexierbar sind.
Eine Erklärung der Sitemap.xml und weiterer SEO-Begriffe findest du unter https://growbility.de/seo-kauderwelsch