1. Umgestaltung der Lieferkette
Der Trend der Umgestaltung der Lieferkette zeichnet sich durch eine komplexere Abwicklung und Versandstruktur ab. Onlinehandel, der sowohl von stationären Geschäften als auch von Lagerhäusern und Produktionsstätten aus betrieben wird, erfordert verbesserte Unterstützung für Prozesse wie „Buy Online, Pick-up in Store“ (BOPIS) und „Buy Online, Return in Store“ (BORIS). Investitionen in physische Automatisierung und Anpassungen in Produktprofilen und Verpackungsebenen werden zunehmen.
Kundenerwartungen, Kosten und Bestände
Drei Schlüsselfaktoren beeinflussen diese Neugestaltung: Kundenerwartungen, Kostenentwicklung und die Nutzung von Beständen in stationären Geschäften. Die Kundenerwartungen definieren Servicelevel hinsichtlich Sortiment und Durchlaufzeit, während Kostenaspekte wie steigende Kraftstoffpreise die Transportkosten beeinflussen. Ebenso wird die Nutzung des Bestands in Ladengeschäften entscheidend sein, wobei Unsicherheiten möglicherweise zu mehr Partnerschaften mit Drittanbietern führen.
2. Zunehmende Fragmentierung der Lieferkette
Als zweiter Trend ist eine steigende Fragmentierung der Lieferkette zu beobachten. Mit mehr Lieferkettenknotenpunkten und jeweils eigenen Datensätzen in bestehenden Systemen wird die Transparenz der Warenströme eine zentrale Herausforderung. Die Schließung von Transparenzlücken und die Anpassung an sich ändernde Beschaffungs- und Einkaufsmuster erfordern neue Netzwerke und Routen. Hierbei wird auch das Nearshoring der Produktion eine Rolle spielen.
3. Einsatz mobiler Kommunikations- und Kollaborationstools
Der dritte Trend umfasst die Einführung mobiler Kommunikations- und Kollaborationstools innerhalb der Lieferkette. Diese Tools sollen Mitarbeitern an der Front helfen, sich effizienter mit Kollegen, Lieferanten, Kunden und Logistikpartnern abzustimmen. Obwohl solche Tools die Gesamtproduktivität und Konformität der Arbeitsabläufe steigern können, bestehen weiterhin Herausforderungen in Bezug auf Reaktionszeiten auf Störungen und die Genauigkeit der Arbeit.
Technologie und Sensoren
In Zeiten begrenzter Personalverfügbarkeit werden Technologie und Sensoren, sowohl in den Händen der Mitarbeiter als auch in der Infrastruktur, entscheidend sein. Industrielle Scanner, intelligente Kameras, Bildverarbeitung und RFID-Technologie werden eine wichtige Rolle in integrierten Lieferketten spielen, um den neuen Anforderungen an Transparenz gerecht zu werden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lieferkette 2024 durch tiefgreifende Veränderungen geprägt sein wird. Die Branchenakteure müssen sich auf eine dynamische Umgebung einstellen, die von technologischen Fortschritten, steigender Komplexität und neuen Kundenanforderungen dominiert wird. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Trends umgesetzt werden und welche weiteren Entwicklungen sich daraus ergeben.