Indien entdeckt den E-Commerce – ein riesiger Wachstumsmarkt tut sich auf

Sowohl die Zahl der Internetnutzer als auch die der Onlineshopper und der Umsätze im E-Commerce wird in den kommenden Jahren in Indien massiv steigen. Das liegt unter anderem an der stärkeren Durchdringung des Subkontinents mit dem Internet. Gleichzeitig arbeitet die indische Regierung an einer Liberalisierung des Marktes und am Abbau von Handelshemmnissen. Das hat vor allem Vorteile für Global Player wie Amazon und Alibaba, die sich bereits jetzt stark im indischen Onlinehandel engagieren.

Indien auf Wachstumskurs

Mit 400 Millionen Internetnutzern ist der indische Markt in absoluten Zahlen größer als der in den USA. Prozentual entspricht das aber gerade einmal knapp einem Drittel der indischen Bevölkerung, weswegen das Wachstumspotential des Subkontinents gigantisch ist. Für ein rasantes Wachstum in den kommenden Jahren spricht ebenfalls, dass Indien ein sehr junges Land ist. So sind etwa 75% der Internetnutzer zwischen 15-34 Jahre alt und damit besonders interessiert am Onlineshopping. Aktuell nutzen rund 83 Millionen Menschen den Onlinehandel in Indien und bringen dem Marktzweig Umsätze von etwa 14 Milliarden US-Dollar. Bis 2019 wird ein Anstieg auf etwa 240 Millionen Nutzer erwartet, die Umsätze von gut 68 Milliarden US-Dollar generieren werden.

Indische Unternehmen machen Amazon Konkurrenz

Wahre Größen im indischen Onlinehandel sind Flipkart und Snapdeal. Das erste Unternehmen ist sozusagen das indische Amazon und hat als Vollsortimenter alle erdenklichen Produkte zu bieten. Während Flipkart 45% Marktanteil besitzt, liegt Snapdeal mit 26% auf Platz zwei. Für Amazon bleibt lediglich der dritte Platz mit einem Marktanteil von 12%. Das liegt aber unter anderem daran, dass sich Amazon erst seit 2013 im indischen Markt engagiert und sich aktuell noch mit Einschränkungen für ausländische Unternehmen auseinandersetzen muss. So gibt es zum Beispiel die Vorschrift in Indien, dass ausländische Konzerne keine Direktinvestitionen in den indischen Onlinehandel tätigen dürfen. Entsprechend tritt Amazon aktuell lediglich als Fremdanbieter auf. Allerdings spekuliert der Online-Gigant offensichtlich mit einer Liberalisierung des indischen Marktes, denn Amazon hat in den letzten Jahren 3 Milliarden US-Dollar in den indischen Onlinehandel investiert.

Indien baut Handelsbarrieren kontinuierlich ab

Das riesige Potential des indischen Onlinehandels wurde auch von der Regierung vor Ort erkannt. Sie versucht nun, Handelshemmnisse abzubauen, um das heimische Onlinegeschäft zu beflügeln. Hierfür soll eine Liberalisierung des Marktes stattfinden. Das bedeutet unter anderem, dass die Entwicklung von Start-ups gefördert wird und viel Geld in die Bereiche Logistik und Digitalisierung fließt. Eine gute Infrastruktur ist nämlich ebenso wichtig wie ein gut ausgebautes Onlinenetz, da Handel nur funktioniert, wenn die bestellten und gekauften Waren zugestellt werden können. Diese Politik hat allerdings weitreichende Folgen. So gewinnen vor allem große Konzerne wie Amazon und Alibaba an Boden und werden es kleineren, einheimischen Anbietern schwer machen. Der Preiskampf auf dem indischen Markt ist nämlich schon jetzt unerbittlich. Hinzu kommt, dass sich das Zahlungswesen in Indien drastisch wandeln wird. Aktuell ist „Cash-on-delivery“ – also Zahlung bei Lieferung – die beliebteste Bezahlform. Durch das Wachstum im Onlinehandel werden sich aber Kreditkarten und Paypal immer weiter durchsetzen und zu einem Wandel bei den bevorzugten Zahlweisen führen.

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