Unternehmen in Deutschland verstärkt Opfer von Ransomware-Angriffen

Deutsche Betriebe sehen sich einer vermehrten Zahl an Ransomware-Attacken gegenüber. Im Unterschied zu anderen Ländern sind die Firmen in Deutschland häufig bereit, mit den Kriminellen zu verhandeln und gegebenenfalls ein Lösegeld zu bezahlen. Außerdem werden nationalstaatliche Angriffe als große Gefahr für die Betriebe angesehen. Viele wappnen sich deswegen gegen digitale Gefahren und investieren viel Geld in die Cybersicherheit.

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Ransomware-Attacken nehmen in Deutschland zu

Eine aktuelle Umfrage zur Cybersicherheit von CrowdStrike zeigt, dass fast 60% der deutschen Firmen bereits einmal oder mehrfach einer Ransomware-Attacke ausgesetzt waren. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 57%. Die Deutschen gehen mit solchen Gefahren anders um als Betriebe in anderen Ländern. 43% der Unternehmen sind bereit, ein Lösegeld zu bezahlen, während es in den USA 27%, den Niederlanden 20%, Spanien 18% und in vielen anderen Ländern noch weniger sind. Außerdem verhandeln deutsche Unternehmen verstärkt mit den Kriminellen (48%), während in anderen Ländern deutlich weniger Firmen (32 %) dazu bereit sind.

Es besteht berechtigter Grund zu der Annahme, dass aufgrund der Corona-Krise die Zahl an Ransomware-Attacken noch weiter zunehmen wird. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Menschen im Homeoffice tätig sind, wodurch sich die Möglichkeiten für Kriminelle erweitern, mit ihren Attacken erfolgreich zu sein. Es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis ein Unternehmen Opfer eines solchen Angriffs wird. In Europa ist die Lage schon jetzt akut. In den Niederlanden werden durchschnittlich 1,71 Millionen US-Dollar an Lösegeldern bezahlt und in Spanien sind es 1,7 Millionen US-Dollar. In Deutschland mussten immerhin noch 1,09 Millionen US-Dollar durchschnittlich bezahlt werden.

Sorge vor nationalstaatlichen Angriffen ist groß

Zwar steigt die Zahl von eCrimes in Deutschland kontinuierlich an, dennoch stehen vor allem nationalstaatliche Angriffe ganz oben auf der Liste der Bedrohungen, mit denen sich Unternehmen konfrontiert sehen. Insbesondere Russland und China werden als potenzielle Gefahren angesehen, gegen die man sich wappnen muss. Die meisten Betriebe gehen davon aus, dass in den kommenden zwölf Monaten Cyberangriffe aus diesen Regionen der Welt ausgehen könnten. Entsprechend ergreifen sie vielfältige Maßnahmen, um sich zu schützen und die eigenen Daten vor fremdem Zugriff zu bewahren.

Unternehmen wappnen sich gegen digitale Gefahren

Nahezu alle Unternehmen intensivieren ihre Anstrengungen, für mehr Cybersicherheit zu sorgen. Das Ziel ist es, sich vor anstehenden Angriffen zu schützen und sicherzustellen, dass Cyberkriminelle keinen Zugriff auf sensible Daten erlangen. Deutschland bildet in diesem Zusammenhang keine Ausnahme, sondern bewegt sich im Durchschnitt. So haben die befragten Unternehmen angegeben, seit 2017 4,9 Millionen US-Dollar für ihre digitale Transformation ausgegeben zu haben. 10,55% des Geldes wurde hierbei speziell in Maßnahmen für die Cybersicherheit investiert. Insbesondere der Einsatz von Security-Tools und die Implementierung von Cloud-Technologien spielten hierbei eine wichtige Rolle.

Wichtige Maßnahmen gegen digitale Gefahren

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen mittlerweile nicht nur eine Firewall und ein Antivirus-Programm, sondern auch ein VPN zur Verschlüsselung der Internetverbindung und seit neuestem auch Cyberversicherungen.

Die befragten Betriebe geben an, dass die Corona-Krise ihrer digitalen Transformation einen ordentlichen Schub verliehen hat. 43% sagen, dass die aktuelle Situation ihr Bewusstsein für die Notwendigkeit digitaler Lösungen geschärft hat. Allerdings sind mit dieser Entwicklung auch Schwierigkeiten verbunden. So geben 56% der Firmen an, das die neuen digitalen Arbeitsweisen dazu führen, dass es schwieriger geworden ist, erfolgreiche Cybersecurity-Konzepte umzusetzen. Aktuell dauert es in Deutschland etwa 111 Stunden, bis ein Cyberangriff von den Unternehmen erkannt wird und bevor geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

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