Innovative Technologien im Bildungswesen – Mit KI Sprachbarrieren überwinden

Ein Gastartikel von ...

Christoph Janeba
Christoph Janebahttps://www.pocketalk.com/de_de/
Christoph Janeba ist General Manager Germany bei Pocketalk. Er ist eine erfahrene Führungskraft im Bereich Business Development, Produktmanagement und Vertrieb mit über 20 Jahren Erfahrung in den Branchen Telekommunikation, Technologie, Konsumgüter, Nachhaltigkeit und der Führung internationaler Teams in globalen Matrixorganisationen. Seine Expertise umfasst das strategische Partnermanagement, B2B und ein starkes Netzwerk von Geschäftskontakten in der Elektronikindustrie.

Self-Service-Optionen, Datenanalysen und Prozessautomatisierung sind bekannte Anwendungsfälle von KI. Weniger augenscheinlich: Sprachbarrieren im Klassenzimmer überwinden. KI-basierte Echtzeitübersetzer können Schülerinnen, Schülern und deren Eltern einen besseren Start in einem neuen Lernumfeld ermöglichen und die Basis für gemeinsames Lernen, langfristigen Lernerfolg sowie Chancengleichheit legen und dabei gleichzeitig Missverständnisse, Stress und Frustration bei allen Beteiligten abbauen.

Gesprochene Sprache ist des Menschen wichtigstes Kommunikationsmittel“, gleichzeitig ist eine gemeinsame Sprache die Basis für Chancengleichheit und Lernerfolg. Zu diesem Ergebnis kommt auch die „Cornelsen Schulleitungsstudie 2023“. Diese stellt fest, dass Sprachbarrieren einer der Faktoren sind, die „die Startvoraussetzungen für Schüler:innen maßgeblich beeinflussen“. Die Digitalisierung und die technologische Evolution haben innovative Tools hervorgebracht, mit denen sich entscheidende Voraussetzungen für Chancengleichheit im Klassenzimmer schaffen lassen.

Ohne künstliche Intelligenz geht es langfristig nicht – auch nicht im Bildungssektor

Eine dieser Technologien, die zukünftig aus keinem Bereich des Lebens mehr wegzudenken sein werden, sind intelligent Programme, wie Andreas Moring, Professor für Innovation und KI an der International School of Management, bestätigt. Laut ihm werden etwa Unternehmen, die nicht schon jetzt in künstliche Intelligenz (KI) investierten, langfristig nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Dasselbe gilt auch für den Bildungssektor. So stellt die Bundeszentrale für politische Bildung fest: „KI bietet sowohl Lehrkräften als auch Schülerinnen und Schülern große Chancen, Lernprozesse zu optimieren“.

KI liefert für Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten. Ein Anwendungsgebiet sind Direktübersetzungen auf Knopfdruck. Erhebungen legen nahe, dass in Deutschland rund 100 Sprachen in den Schulen gesprochen werden und Sprachbarrieren bestehen. Eine nicht ganz unerhebliche Einsatzmöglichkeit der smarten Technologie.

Smarte Übersetzungstechnologie

Innovative Übersetzungstechnologie gibt es nicht nur als cloudbasierten Lösungen, sondern auch als mobile App oder in Form kompakter, mobiler und intuitiv zu bedienender Geräte. Tragbare Lösungen können im Alltag flexibel eingesetzt werden und ermöglichen Synchronübersetzungen in Dutzende Sprachen. Die Direktübersetzungen werden mittels mobiler Daten oder WLAN-Verbindung ermöglicht. Sie können beim Sprachenlernen unterstützend eingesetzt werden, da die Geräte über die integrierte Audiofunktion die korrekte Aussprache der Wörter vorgeben. Dazu nutzen die Direktübersetzer über Internetverbindung die jeweils bestgeeignete Übersetzungssoftware wie DeepL, Google Translate und ähnliche Services.

So ist stets die qualitativ hochwertigste Übersetzung sichergestellt. Entsprechenden Vorbehalten gegen den Einsatz intelligenter Programme begegnen die Geräte etwa, indem sie DSGVO-konform sind und geltenden Datenschutzregeln entsprechen. Eine Speicherung personalisierter Daten findet nicht statt, und alle Übersetzungsprotokolle lassen sich schnell und unkompliziert löschen. Darüber hinaus sind die dedizierten intelligenten Übersetzungsgeräte für den Einsatz im Klassenzimmer optimiert und lenken die Schülerinnen und Schüler nicht durch unnötige Apps ab.

Zusätzlich zu Geräten können professionelle webbasierte KI-Übersetzungstools eingesetzt werden, um Sprachbarrieren zu überwinden. Diese basieren auf Deep-Learning-Methoden und verarbeiten dazu enorme Mengen an Daten. Derart können Sprachmuster erkannt und hochwertige Übersetzungen bereitgestellt werden. Die Lösungen „lernen“ bei jedem Einsatz dazu und erfassen so auch Umgangssprache und Sprachnuancen besser.

Vom Kindergarten bis zur Uni – Sprachbarrieren sind eine echte Herausforderung

Laut Experten sind neben Lehrermangel und Corona-Nachwirkungen auch fehlende Sprachkompetenzen Gründe für sinkende Schülerleistungen: „Kinder mit Migrationshintergrund erhalten in Deutschland demnach nicht ausreichend Förderung“ –  und das bereits in Kindergarten und Kita. Doch selbst bei den Kleinsten – und auch bei ihren Eltern – können anfängliche sprachliche Hürden mit Direktübersetzern überwunden werden. Insbesondere die Audiofunktion ist im Kita- und Kindergartenalter hilfreich, wenn die Kleinen noch nicht lesen können.

Wenn Sprachbarrieren gleich am Anfang des Bildungswegs abgebaut werden, fällt der Übertritt in die Schulzeit leichter. Doch auch Kinder und Jugendliche, die erst in einer späteren Lebensphase in ein neues Sprachumfeld kommen, können von smarten Übersetzungslösungen profitieren, um sich schnell in neue Lerngemeinschaften einzufügen.

Nicht nur für die Lernenden, sondern auch die Lehrenden sind die intelligenten Sprachhelfer eine echte Unterstützung im Alltag. Durch den Einsatz erhalten Lehrkräfte die Chance, auch mit nicht-deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen zu kommunizieren, (Sprach-)Wissen zu vermitteln und mögliche Missverständnisse aufzuklären. Gleiches gilt für Elterngespräche. Auch hier können Direktübersetzer helfen: z.B., um Lernfortschritte und auch mögliche Schwierigkeiten zu besprechen und das ohne, dass die Kinder, die die neue Sprache häufig schneller lernen, selbst als Vermittler oder Dolmetscher auftreten müssen.

Auch in Universitäten und Hochschulen treten Sprachbarrieren auf. Denn rund 380.000 internationale Studentinnen und Studenten sind laut Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) derzeit in deutschen Hochschulen eingeschrieben. Und Sprachkenntnisse erleichtern – wie der Deutsche Akademische Austauschdienst weiß – den Akademikerinnen und Akademikern den Alltag und helfen ihnen dabei, schneller Kontakte zu knüpfen. Gerade das Studium bildet nach den Erkenntnissen des Hochschulforum Digitalisierung ein ideales Einsatzszenario für KI-Technologien.

Denn bereits seit 1970 werden KI-gestützte Technologien im Bildungskontext eingesetzt. Und digitalen Assistenzsystemen, die auf den Verfahren aus den Bereichen Machine Learning, Natural Language Processing und Learning Analytics aufbauen, wird eine wachsende Bedeutung für die Hochschullehre prognostiziert. „Entsprechende Assistenzsysteme sollen mittels intelligenter und selbstlernender Algorithmen eigenaktives Studieren ermöglichen und Unterstützung beim selbstregulierten Lernen bieten.“ Daher finden in diesem Umfeld KI-basierte Direktübersetzer ebenfalls vermehrt Anwendung.

Internationalen Jungakademikerinnen und -akademikern in Deutschland, die zunehmend auch aus Ländern wie der Ukraine kommen, bietet sich durch smarte Übersetzungslösungen die Möglichkeit eines wesentlich reibungsloseren Starts in die neue Bildungsgemeinschaft, eine weiniger herausfordernde Eingewöhnungszeit, einfachere Kommunikationsmöglichkeiten mit und direkterer Kontakt zu den Mitstudierenden und eine schnellere Aufnahme des in der Bildungsstätte vermittelten Wissens.

Lebenslanges Lernen und Einsatzmöglichkeiten für die Erwachsenenbildung

„Neue Technologien, beschleunigtes Tempo und der Anstieg an Kommunikation prägen die Geschäftswelt von heute.“ – so heißt es im 2024 State of Business Communication in Germany Report von Grammerly. Und laut des Fachmediums für Forschung, Praxis und Diskurs erwachsenenbildung.at hat die digitale Transformation ein großes Potenzial, Bildungsprozesse im Allgemeinen und die Erwachsenenbildung im Speziellen zu verändern. Vor allem KI-Technologien können neue Formen digitaler Lehr-Lern-Szenarien eröffnen. Zumal durch den fortwährenden Fachkräftemangel die Beschäftigung von internationalen Experten immer entscheidender für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird.

KI-basierte Übersetzungen unterstützen nicht-deutschsprachige Mitarbeitende etwa bei Security- und anderen Trainings und durch für sie verständliche gemachte Weiterbildungsmaßnahmen. Unternehmen, die entsprechende Direktübersetzer im Einsatz haben, können Device-Management-Plattformen nutzen, um einen umfassenden Überblick über die Häufigkeit und Kontexte von Übersetzungen zu erhalten und die in der Organisation befindlichen Geräte zu verwalten sowie diese gruppieren zu können. Auch können sie sich Kenntnis über die Geräteauslastung verschaffen und das remote Abschaltung oder Hinzufügen wichtiger Features vornehmen, um einen reibungslosen Betrieb und eine optimale Performance zu sichern. Mit entsprechender Software sind zudem umfassende Analysen möglich, die die Basis zur Verbesserung der Übersetzungsstrategie der Organisation bilden. Ein Win-Win-Szenario für Mitarbeitende und Arbeitgeber gleichermaßen.

Fazit: KI für eine gegenseitige Verständigung an deutschen Bildungsstätten

In vielen Ländern, wie in den USA und im Vereinigten Königreich, kommen schon heute portable KI-basierte Sofortübersetzer im Bildungswesen zum Einsatz, um Sprachbarrieren zu überwinden. Auch in Deutschland kann KI zum Erfolg beim gegenseitigen Verständnis führen, um Bildungsteilhabe zu ermöglichen und anfängliche Sprachbarrieren digital zu überwinden. Zugunsten von Chancengleichheit und Spaß am Lernen für alle sollten intelligente Programme vermehrt genutzt werden, um so sowohl die Bildungswelt als auch das Privatleben positiv zu verändern.

Weitere Artikel von
Expertinnen & Experten

Neu auf dm