Arbeitssicherheit analog zum Digitalen

Wir sprechen viel über Sicherheit, denn sie ist eine der größten Herausforderungen der Digitalisierung. Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) machen es für ein Unternehmen unabdingbar, in IT-Sicherheitslösungen zu investieren. Dabei dürfen wir die Arbeitssicherheit vor Ort nicht außer Augen lassen. 

Neben wichtigen Informationen zu Arbeitsschutz, enthält die Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten auch Grundsätze zum sicheren Umgang mit elektronischen Geräten, Strom und Arbeitsplätzen generell. Damit ist sie auch entscheidend für digitale Unternehmen. Hier gibt es alle Informationen zu der Schulung.

Arbeitssicherheit ist verpflichtend

Auch ein Start-up kommt nicht darum herum, sich mit der Arbeitssicherheit zu beschäftigen. Das Sozialgesetzbuch gibt die gesetzliche Unfallversicherung vor. Teil davon, ist die Verpflichtung zur Prävention von Arbeitsunfällen. Das macht für die Arbeitgebenden Sinn, denn für die Rehabilitation oder Entschädigung aufkommen zu müssen, ist deutlich kostspieliger.

Das Gesetz (§ 22 SGB 7) gibt vor:

  • Wer regelmäßig 20 oder mehr Beschäftigte hat, muss einen Sicherheitsbeauftragten bestellen.
  • Die Sicherheitsbeauftragten haben die Verpflichtung, Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten abzuhalten und Informationen über Unfall- und Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz zu geben.

Wie bildet man Sicherheitsbeauftragte aus?

Regulär wurden Sicherheitsbeauftragter-Schulungen in Präsenz durchgeführt. Hier sind die Ausbilder der Digitalisierung gefolgt – vielleicht auch den Folgen der Pandemie: Die Sicherheitsbeauftragten Schulung wird heute auch als E-Learning-Kurs durchgeführt. Das kommt uns entgegen, da wir keinen Ortswechsel und damit verbundene Ausfälle und Kosten haben.

Inhalte der Ausbildung

  • Gesetze und Vorschriften für Sicherheitsbeauftragte & ihre Rolle im Unternehmen – Beschreibt die Entstehung, die Regeln und den Job eines Sicherheitsbeauftragten.
  • Beurteilungen, Anweisungen und Unterweisungen – Das Erkennen von Gefährdungsfaktoren und die richtige Maßnahmenhierarchie und das Weitergeben des Wissens an Mitarbeiter.
  • Sozial- & Methodenkompetenz – Der Auszubildende erhält sowohl Training seiner Sozialkompetenzen für die Vermittlung seiner Informationen als auch Wissen darüber, wie man psychischen Belastungen am Arbeitsplatz vorbeugen kann.
  • Verschiedene Gefahrenquellen (Feuer, Strom, Bildschirmarbeitsplatz …) – Typische Gefahrenquellen, auch für nicht Handwerksbetriebe und ähnliches, sind Feuer und Strom. Hier gibt es Anweisungen zu dem richtigen Umgang mit Feuerlöschern und Notfallplänen.
  • Wichtig für Menschen im digitalen Arbeitsumfeld: Auch Augen, Kopf- und Rückenschmerzen gehören zu den zu vermeidenden Verletzungen. Deshalb unterrichtet die Schulung auch zu dem Thema Ergonomie.
  • Sicherer Umgang mit Werkzeugen, Arbeitsplätzen & Fahrzeugen – Die Schulung behandelt Arbeitsmitteln und sicherheitsrelevante Anforderungen an sie und den Umgang mit ihnen. Es wird auch auf Anlagen eingegangen, beispielsweise Serverräume, die überwachungsbedürftig sind.
  • Arbeitsschutzprodukte – Gibt es eine Tätigkeit, die gefährlich ist, wie das Handhaben von elektrischen Leitungen, ist eine persönliche Schutzausrüstung verpflichtend, die der Arbeitgeber bereitstellen muss. Darum geht es in diesem Segment.
  • Risiken durch Fremdfirmen – Manche Arbeiten können nicht von einem Unternehmen selbst durchgeführt werden. Ruft man zum Beispiel einen Elektriker, damit er eine Steckdose setzt, gibt es auch für ihn anfallende Arbeitsschutzbestimmungen, auch wenn er regulär einen anderen Arbeitgeber hat.
  • Arbeitsunfälle & ihre Untersuchung – Hier wird definiert, was als Arbeitsunfall gilt, welche Schritte man dabei und danach einleiten muss und wie eine Unfallanalyse durchgeführt wird.
  • Branchenspezifische Gefährdung & Schutzmaßnahmen – Der Auszubildende wird gezielt darin geschult, die spezifischen Arbeitsschutzbedingungen für seine Branche zu erkennen. So kann er in das Unternehmen zurückkehren und dort selbst analysieren, wo potenzielle Gefahrenbereiche liegen und was man gegen sie tun kann.

Sicherheitsbeauftragte für digitale Niedrigunfallrisiko-Unternehmen?

Sicher gibt es Menschen, die daran zweifeln, dass es notwendig ist, für ein Unternehmen, das keine gefährlichen Maschinen oder Werkzeuge nutzt, einen Sicherheitsbeauftragten einzuführen. Wie bereits erwähnt sind mögliche Schädigungen seiner Mitarbeiter aber nicht nur auf Unfälle oder Gefahrstoffe zurückzuführen. Gerade im Büroalltag mit Schreibtischarbeit, Bildschirmen und anderen elektronischen Geräten kann sich sein Fachwissen durchaus lohnen.

Dabei lernt man zum Beispiel, welchen Feuerlöscher man nutzt, um den Geräten in einem Raum nicht auf lange Sicht zu schaden, oder wie man sich im Fall eines Brands verhalten muss. Ein wichtiger Faktor ist auch die immer mehr an Bedeutung gewinnende psychische Gesundheit der Angestellten. Um dem Ausfall von Mitarbeitern entgegenzuwirken, hilft es ein geschultes Auge zu haben, das Überbelastung erkennen kann, egal ob körperlich oder seelisch, und hilft Prävention zu leisten.

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