Virtuelles „Kaufhaus Österreich“ – so soll der regionale Einzelhandel gestützt werden

Angesichts der Corona-Krise sehen sich viele regionale Geschäfte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Lediglich Onlineriesen wie Amazon profitieren von der Pandemie. Viele Menschen sind bereit, regionale Unternehmen zu unterstützen. Allerdings werden diese häufig nicht gefunden. Der österreichischen Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck schwebt deswegen ein virtuelles „Kaufhaus Österreich“ vor, in dem österreichische Unternehmen leicht auffindbar sind.

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Österreichische Unternehmen auffindbar machen

Wegen der Kontaktsperren kaufen viele Menschen vermehrt im E-Commerce ein. Hierunter leidet der regionale Einzelhandel, der über Wochen hinweg schließen musste und keinerlei Einnahmen hatte. Selbst nach den Lockerungen ist die Situation längst noch nicht wie vor der Krise. Die Menschen sind dazu aufgerufen, regionale Geschäfte zu unterstützen und vor Ort einzukaufen. Allerdings werden viele Unternehmen mangels einer professionellen Webpräsenz nicht gefunden. Diesem Problem möchte sich die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck nun widmen. Ihr schwebt ein virtuelles „Kaufhaus Österreich“ vor. Hierbei handelt es sich um eine digitale Plattform, auf der regionale Unternehmen präsent sind und leicht gefunden werden können. In einer einstündigen Sendung im ORF stellte die Ministerin ihre Pläne vor.

Vergleichbare Angebote gibt es bereits

Es gibt bereits verschiedene Initiativen und Plattformen, die regionale Unternehmen unterstützen und auffindbar machen. Hierzu gehört das Portal shöpping.at von der österreichischen Post ebenso wie das Portal Geizhals. Letzteres informiert die Nutzer zudem darüber, ob ein bestimmtes Produkt auf Lager ist und in der unmittelbaren Umgebung abgeholt werden kann. Das Start-up markta hat sich auf Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse spezialisiert und zeigt, wo diese in der Region zu bekommen sind. Immer mehr Initiativen rufen dazu auf, regional einzukaufen und die Geschäfte ums Eck zu unterstützen. Die Österreicher sind durchaus bereit, das zu tun. Allerdings können sie das nur, wenn sie wissen, welche Produkte es wo gibt und wo sie diese zu einem guten Preis bekommen.

Der „Digitale Aktionsplan Österreich“

In ihrem Interview gab Schramböck bekannt, dass ein „Digitaler Aktionsplan Österreich“ entwickelt werden soll, berichtet kleinezeitung.at.  Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig es mittlerweile geworden ist, digital präsent zu sein und seine Produkte online anzubieten. Allerdings fehlt es vielen Betrieben an den technischen Voraussetzungen hierfür oder ihre Onlineshops sind einfach unprofessionell gemacht. Hierdurch werden sie entweder von ihrer Zielgruppe nicht gefunden oder diese entscheidet sich dafür, woanders einzukaufen.

Der Aktionsplan soll das ändern. Schramböck möchte den Schub, den die Pandemie der Digitalisierung und dem E-Commerce verliehen hat, nutzen und die digitale Transformation der regionalen Geschäfte Österreichs unterstützen. Sie selbst sagt, dass die Menschen durch die Krise „in die digitale Zukunft gebeamt“ wurden. Nun müssten geeignete Maßnahmen, die sonst Jahre in Anspruch genommen hätten, in Rekordzeit ergriffen werden, um gegen große Wettbewerber bestehen zu können.

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