Der Digitalverband Bitkom ermittelt jährlich den Smart City Index. Dieser untersucht, wie es um die Digitalisierung Deutschlands bestellt ist. Hierbei zeigt sich, dass einige Städte bereits immense Fortschritte bei ihrer digitalen Transformation gemacht haben, während andere noch einen hohen Nachholbedarf haben. Die Städte, in denen die Digitalisierung gut funktioniert, sind deutschlandweit zu finden. Es gibt aber einige Bereiche, in denen digitale Strategien besonders gut funktionieren.
Der Smart City Index vermittelt einen Eindruck davon, wie weit die digitale Transformation in bestimmten Regionen bereits vorangeschritten ist. Er wird vom Digitalverband Bitkom seit dem Jahr 2000 jährlich herausgegeben und zeigt somit die Entwicklung der Digitalisierung sehr gut auf. Für die Erhebung wurden die 81 deutschen Städte unter die Lupe genommen, die mindestens 100.000 Einwohner haben. Bitkom ermittelt den Index zusammen mit der deutschen Telekom und Vodafone. Hierbei werden fünf große Bereiche berücksichtigt: Energie und Umwelt, Gesellschaft, IT und Kommunikation, Mobilität und Verwaltung.
Immer mehr deutsche Städte verwandeln sich schrittweise in Smart Citys. Das bedeutet, dass sie digitale Technologien nutzen, um den Alltag der Menschen zu erleichtern. Im Bereich Mobilität werden beispielsweise smarte Ampeln genutzt, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Außerdem gibt es intelligente Mülltonnen, mit denen die Abfallentsorgung einer Stadt besonders effizient wird. Andere Städte setzen digitale Technologien verstärkt zur Luftverbesserung und zum Umweltschutz ein. Ebenso setzt die Verwaltung verstärkt auf die Digitalisierung und bietet beispielsweise die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen. Während eine Mehrzahl der Bürgerämter (79 %) eine Bezahlung mit EC-Karte anbieten, sind Kreditkarten (7 %) und mobiles Bezahlen (4 %) noch vergleichsweise selten vertreten.
Ein großer Bereich, in dem die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielt, ist die Versorgung mit öffentlichem WLAN. Mittlerweile bieten 89 % der untersuchten Städte öffentliches WLAN an. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass vor allem die Innenstadt von diesem Service profitiert. Immerhin in 17 % der 81 Städte ist das öffentliche WLAN auch außerhalb des Stadtzentrums verfügbar. Die Nutzung ist kostenlos und sowohl die verfügbare Datenmenge als auch die Nutzungszeit sind unbegrenzt.
Der Smart City Index untersucht unter anderem, welche regionalen Unterschiede bei der digitalen Transformation der einzelnen Städte vorliegen. Besonders gut schneiden im Ranking Baden-Württemberg und Hessen ab. Mit Karlsruhe (2), Stuttgart (3), Heidelberg (6), Darmstadt (10) und Frankfurt am Main (12) belegen ausgesprochen viele Städte dieser Bundesländer vordere Plätze im Ranking.
Ebenfalls weit vorne im Bereich der Digitalisierung sind Bonn (7), Köln (8) und Aachen (11). Diejenigen Städte, die bei ihrer digitalen Transformation erfolgreich sind, kommen gleichermaßen aus östlichen und westlichen Bundesländern. Allerdings sind größere Städte meist smarter als kleinere. Ab einer Einwohnerzahl von 300.000 funktioniert die Digitalisierung sehr gut, wohingegen sie bei einer Einwohnerzahl von 150.000 oder weniger deutlich langsamer abläuft. Am besten schneiden die kleineren Städte in den Bereichen Energie und Umwelt, Gesellschaft und Verwaltung ab.
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