Die digitale Zukunft – die Deutschen haben sehr gemischte Gefühle

Eine Studie von Kaspersky Lab und Statista zeigt deutlich, dass viele Deutsche mit Sorge auf die Digitalisierung ihrer Lebenswelt blicken. Gerade in den Bereichen digitales Bezahlen, virtuelle Realität und Drohneneinsätze besteht die Angst, gläsern oder das Opfer von Cyberkriminellen zu werden. Aufgeschlossen zeigen sich die meisten Deutschen hingegen Ideen wie Smart-City-Leitsystemen für den Straßenverkehr und digitalen Wahlen.

Neugier und Angst sind die Grundstimmungen der Deutschen

Kaspersky Lab hat bei Statista eine Studie in Auftrag gegeben, bei der 500 Deutsche ab 18 Jahren zu ihrer Haltung bezüglich einzelner Themen der Digitalisierung befragt wurden. Abschließend sollten die Teilnehmer ihre Gefühle gegenüber der Digitalisierung mit einem Wort beschreiben. Während 42% der Befragten ihre Haltung mit Unsicherheit, Unbehagen und Angst beschrieben, dominiert in 40% der Studienteilnehmer die Neugier. Die Hauptsorgen bestehen darin, dass die Digitalisierung Cyberkriminellen ihr Geschäft leichter macht (56%) und dass die Befragten gläsern werden könnten (69%). Während also Produkte wie smarte Kühlschränke, Smartwatches und Virtual-Reality-Brillen die Neugier der Besucher der IFA wecken und die Freude auf die Zukunft stärken, sorgt vor allem der Datenschutz für Sorge und Bauchschmerzen.

Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen

Für den E-Commerce ist vor allem interessant, dass rund ein Drittel der Studienteilnehmer digitalem Bezahlen skeptisch gegenübersteht. Ein Großteil potentieller Kunden geht allein dadurch verloren, dass die Bezahloptionen (vermeintlich) nicht so sicher sind, wie die Kunden das gerne hätten. Ebenfalls auffällig ist, dass 52% nicht davon ausgehen, dass sie sich in den nächsten drei Jahren in der virtuellen Realität bewegen werden. Gerade einmal jeder Fünfte kann sich das Leben in der digitalen Welt bereits heute vorstellen. Der Weg zu Rundgängen in virtuellen Kaufhäusern mit direktem Bezahlen an der virtuellen Kasse ist also noch weit.

Das zwiespaltige Verhältnis der Deutschen zur digitalen Welt wird vor allem am Einsatz von Überwachungskameras deutlich. Während 42% eine solche Überwachung als zu starken Eingriff in die Privatsphäre ablehnen, fühlen sich 46% der Studienteilnehmer durch solche Kameras sicherer. Auch die selbstfahrenden Autos genießen noch nicht das volle Vertrauen der Nutzer. 39% der Befragten würden sich nicht in ein solches Fahrzeug setzen und rund ein Viertel der Studienteilnehmer ist diesbezüglich unentschlossen. Allerdings befürworten 79% sogenannte Smart-City-Leitsysteme, die zum Beispiel eine Verkehrslagenerfassung zur Vermeidung von Baustellen bieten.

Ebenfalls positiv stehen die Befragten digitalen Wahlen gegenüber. 61% von ihnen fänden es gut, ihre Stimme über das Internet abzugeben. Zudem wird der Einsatz von Drohnen von den meisten abgelehnt. 45% der Teilnehmer stehen Drohnen in allen Bereichen von der Postauslieferung über die Nutzung im Militär bis hin zum Hobbyeinsatz ab und nur 24% sprechen sich dafür aus.

Der Datenschutz wird über den Erfolg der Digitalisierung entscheiden

Die Studie zeigt klar, dass die Deutschen große Sorgen in Sachen Datenschutz haben. Alle Bereiche der Digitalisierung, die eine Gefahr für die Persönlichkeitsrechte und private Informationen darstellen könnten, werden mit großer Skepsis betrachtet. Und diese Sorge ist nicht ganz unbegründet. Noch immer haben Cyberkriminelle gute Chancen, in der digitalen Welt Daten zu sammeln und Systeme zu manipulieren. Die Digitalisierung kann also nur dann Erfolg haben, wenn nicht allein die Technologien vorangetrieben werden, sondern auch der Datenschutz verstärkt ins Blickfeld der Unternehmen rückt. Die Chancen und Stärken der virtuellen Welt müssen viel besser kommuniziert und die Ursachen der Ängste stärker bekämpft werden. Nur wenn virtuelle Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit gleichermaßen berücksichtigt werden, können sich die digitalen Möglichkeiten im Alltag endgültig durchsetzen.

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