Wirtschaftschancen im Metaverse: So nützt die virtuelle Welt dem deutschen Mittelstand

Wirtschaftschancen im Metaverse

Das Metaverse ist längst kein bloßes Spielzeug für Tech-Giganten mehr. Wie der Kongress „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ zeigt, steht die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zu einem digitalen Quantensprung. Mit prognostizierten 66 Milliarden Euro BIP-Beitrag allein in Deutschland bis 2025 wird klar: Wer jetzt nicht in digitale Zwillinge, XR und Co. investiert, könnte bald das Nachsehen haben.

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Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie beim Begriff „Metaverse“ innerlich mit den Augen gerollt? Zugegeben, das ständige Buzzword-Bingo der Tech-Branche kann ermüdend sein. Doch während viele noch diskutieren, ob das Metaverse nun Zukunftsmusik oder Realität ist, hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Der am 8. Mai 2025 veranstaltete Kongress „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ in Stuttgart zeigt eindrucksvoll: Die Wirtschaftschancen im Metaverse sind real – und sie sind gewaltig.

Metaverse für Unternehmen: Mehr als nur bunte Avatare

Während Mark Zuckerberg noch von seltsam beinlosen Cartoon-Figuren träumte, haben deutsche Unternehmen längst verstanden, dass das Metaverse für Unternehmen weit mehr bedeutet als soziale VR-Räume.

„Die Zukunft unseres Industriestandorts ist digital – und sie steckt voller Chancen!“

, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus bei ihrer Eröffnungsrede in der Porsche-Arena.

Und sie hat Recht: Das Industrial Metaverse revolutioniert bereits heute, wie Unternehmen produzieren, warten und zusammenarbeiten.

Der Industriestandort Baden-Württemberg scheint für diese Revolution bestens gerüstet: Eine vielfältige Kreativwirtschaft, eine beeindruckende Forschungs- und Hochschullandschaft sowie eine innovative Start-up-Szene und ein praxisnahes XR- und VFX-Netzwerk bilden das Rückgrat für die digitale Transformation. Die bislang oft isoliert voneinander arbeitenden Kompetenznetzwerke sollen nun stärker vernetzt werden – ein überfälliger Schritt, um im globalen Metaverse-Wettlauf mitzuhalten.

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Wirtschaftschancen im Metaverse: Die Zahlen sprechen für sich

Wer immer noch glaubt, das Metaverse sei nur ein vorübergehender Hype, sollte einen Blick auf die prognostizierten Marktpotenziale werfen. Diese variieren zwar erheblich – von einer Billion Dollar (J.P. Morgan) bis zu 5 Billionen Dollar im Jahr 2030 (McKinsey) – zeigen aber eindrucksvoll: Hier entsteht ein Milliardenmarkt, der die gesamte Volkswirtschaft verändern wird.

Für Deutschland prognostiziert eine Studie von Meta einen BIP-Beitrag von bis zu 66 Milliarden Euro im Jahr 2025 – und das, obwohl die Bundesrepublik nicht einmal zu den europäischen Vorreitern gehört. Die größten Wirtschaftschancen im Metaverse liegen dabei in den Bereichen Dienstleistungen, Produktdesign und Fertigung.

Prognose Weltweites Marktpotenzial
J.P. Morgan 1 Billion Dollar
Boston Consulting Group 1,3 Billionen Dollar
McKinsey 5 Billionen Dollar (2030)

Europäische Souveränität im virtuellen Raum

Ein besonders spannender Aspekt des Kongresses: Das klare Bekenntnis zu einem souveränen, europäischen Weg ins Metaverse. „Technologien, die in erster Linie aus Europa kommen, sollten nicht länger andernorts zur Marktreife gebracht werden“, so Hoffmeister-Kraut. „Das Metaverse beziehungsweise das ’neue Internet‘ darf nicht von großen Konzernen dominiert werden, sondern es muss Einstiegschancen für alle bieten und es müssen unsere gesellschaftlichen Werte gelten.“

Als strategische Antwort wurde im Rahmen des Kongresses ein „Whitepaper Metaverse“ als erster Strategieentwurf zum Aufbau eines Metaverse-Ökosystems vorgestellt. Parallel dazu hat das Wirtschaftsministerium die Kompetenz-Plattform CyberLÄND ins Leben gerufen, auf der konkrete Anwendungen in einer 3D-Galerie präsentiert werden und sich Anwender und Anbieter von Metaverse-relevanten Technologien vernetzen können.

Konkrete Vorteile des Metaverse für den Mittelstand

Doch was bedeutet das alles konkret für mittelständische Unternehmen? Die Antwort: eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsmöglichkeiten. Dank der technologischen Fortschritte in Bereichen wie Virtual und Augmented Reality (VR/AR bzw. XR), Digitalen Zwillingen, Visual Effects (VFX), Gaming, Blockchain und Künstlicher Intelligenz können Unternehmen heute:

  • Virtuell und kollaborativ an neuen Maschinen arbeiten – unabhängig von Standorten
  • Komplexe Prozesse simulieren und optimieren
  • Kosten durch Fernwartung und virtuelles Training senken
  • Logistik-Prozesse in Echtzeit visualisieren und steuern
  • Neue Kundengruppen durch immersive Erlebnisse erschließen
  • Innovative Geschäftsmodelle jenseits physischer Grenzen entwickeln

Besonders beeindruckend: Die internationale Strahlkraft des Kongresses. Rund 40 Stakeholder aus den Ländern der EU-Donauraumstrategie sowie zehn ukrainische Unternehmen und Start-ups reisten nach Stuttgart, um sich an Kongress und Messe zu beteiligen. Darunter finden sich spannende Projekte wie das ungarische „Pannon Business Network“, das Projekt „Humanoid Robot Digital Twin“ oder das slowakische Unternehmen Gametherapy mit seinem Gesundheitsprojekt VIRADIA.

Fachkräftemangel als Bremse der Metaverse-Revolution?

Eine zentrale Herausforderung bleibt allerdings der Fachkräftemangel. Der Bedarf an Spezialisten für Immersive Technologien (VFX, Games, XR) wächst rasant. Um dieser Herausforderung zu begegnen, bot der Kongress einen speziellen Recruiting-Bereich, wo potenzielle Bewerberinnen und Bewerber aus verschiedenen Fachrichtungen direkt mit Unternehmen in Kontakt treten konnten.

Parallel dazu wurde im Rahmen des Kongresses ein Invest BW-Förderaufruf mit den zwei Themenschwerpunkten „Virtuelle Welten, Digitale Zwillinge, Blockchain und Cybersicherheit“ sowie „Maschinenbau, Robotik, Sicherheit und Verteidigung“ veröffentlicht. Eine willkommene Finanzspritze für innovative Unternehmen!

Metaverse trifft Animation: Stuttgart als digitaler Hotspot

Ein weiteres Highlight: Die Kooperation des Kongresses „Virtuelle Welten“ und der Messe „XR EXPO“ mit den „Animation Production Days“, der „FMX – Film & Media Exchange“ und dem „Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS)“ im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Stuttgart Animated Week meets Virtual Worlds„. Die Region Stuttgart präsentiert sich damit in der ersten Maiwoche 2025 in all ihren Facetten als einer der führenden Film- und Medienstandorte in Deutschland.

Dieses Zusammenspiel von Kreativwirtschaft und traditioneller Industrie zeigt exemplarisch, was das Metaverse für Unternehmen bedeuten kann: die Verschmelzung bisher getrennter Branchen zu neuen, innovativen Ökosystemen.

CyberLÄND: Digitaler Leuchtturm für Baden-Württemberg

Besonders spannend ist die neue digitale Plattform CyberLÄND, die nicht nur als Schaufenster, sondern als strategisches Infrastrukturprojekt für die digitale Transformation im Land dient. Sie bietet einen konkreten Raum für Austausch, Co-Creation und Wissenstransfer zwischen Wirtschaft (insbesondere der Kreativwirtschaft), Forschung und Verwaltung.

Die Plattform soll dazu beitragen, Baden-Württemberg im Bereich Metaverse als Leitregion sichtbar, vernetzt und kooperationsbereit zu positionieren – sowohl national als auch international. Das ambitionierte Ziel: Baden-Württemberg als Brückenbauer zwischen Mittelstand, Kreativwirtschaft und europäischer Plattformpolitik zu etablieren und die Entwicklung eines offenen, interoperablen und souveränen Metaverse im Sinne europäischer Werte aktiv mitzugestalten.

Fazit: Metaverse als Wirtschaftsmotor – jetzt handeln!

Der Kongress „Virtuelle Welten“ in Stuttgart hat eindrucksvoll gezeigt: Die Wirtschaftschancen im Metaverse sind real und sie sind gewaltig. Unternehmen, die jetzt die Weichen stellen, werden zu den Gewinnern dieser digitalen Revolution gehören. Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg haben alle Voraussetzungen, um im globalen Metaverse-Wettbewerb eine führende Rolle zu spielen – vorausgesetzt, wir überwinden unsere typisch deutsche Skepsis gegenüber neuen Technologien und setzen stattdessen auf mutige Innovation.

Eines ist jedenfalls sicher: Das Metaverse wird kommen – mit oder ohne uns. Die Frage ist nur, ob deutsche Unternehmen diesmal von Anfang an mitspielen oder wieder nur zusehen, wie andere die digitalen Märkte der Zukunft unter sich aufteilen. Der Ball liegt jetzt bei Ihnen: Werden Sie Teil der Metaverse-Revolution oder bleiben Sie ein digitaler Zuschauer?

Weitere Informationen zum Kongress „Virtuelle Welten“ und zur Plattform CyberLÄND finden Sie unter https://event.cyberlaend.eu/.

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