Quarantäne in Tunis – Roboter kontrollieren Ausgangssperren

Nahezu alle Länder der Welt sind mittlerweile von der Corona-Krise betroffen. In der tunesischen Hauptstadt Tunis sind aktuell etwas mehr als 170 Menschen infiziert und 5 gestorben. Das Land hat deswegen weitreichende Ausgangssperren verhängt, von denen es nur sehr wenige Ausnahmen gibt. Die Einhaltung der Bestimmungen kontrolliert die Polizei mittels eines Roboters. Dieser spricht Passanten an und lässt sich deren Ausweis zeigen.

Quarantänebestimmungen in Tunis

Nicht alle Länder der Welt haben ein so gut ausgestattetes Gesundheitssystem wie Deutschland. Vielerorts droht Krankenhäusern eine Überlastung, wenn sich das Corona-Virus zu schnell ausbreiten sollte. Deswegen ergreifen viele Länder frühzeitig Maßnahmen, um das zu verhindern. Die unter dem Hashtag „Flatten the curve“ bekannte Zielsetzung, die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu verlangsamen, wird in solchen Ländern mit großem Nachdruck betrieben. So auch in Tunis, der Hauptstadt des nordafrikanischen Landes Tunesien.

Hier sind aktuell mit gut 170 registrierten Fällen noch vergleichsweise wenige Menschen mit dem Virus infiziert. Damit das so bleibt, gelten aktuell strenge Ausgangssperren für die Bevölkerung. Bis 18 Uhr dürfen Menschen nur noch in absoluten Ausnahmefällen das Haus verlassen. Nach 18 Uhr sind die Ausgangsbeschränkungen allumfassend, berichtet maennersache.de. Die Polizei kontrolliert streng, ob die geltenden Verordnungen eingehalten werden und greift hierbei auf sehr moderne und innovative Technologien zurück.

Ein Roboter unterstützt die Arbeit der Polizei

Für Polizistinnen und Polizisten besteht bei ihrer Arbeit aktuell ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Immerhin kommen sie tagtäglich mit vielen Menschen in Kontakt und laufen folglich Gefahr, sich mit Covid-19 zu infizieren. Deswegen setzt die Polizei in Tunis aktuell einen Roboter ein, um die geltenden Ausgangsbeschränkungen durchzusetzen. Dieser Roboter fährt durch die menschenleeren Straßen der Stadt und filmt, was sich dort tut. Wenn sich einmal eine Person auf der Straße aufhält, fährt der Roboter hin und kontrolliert diese. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass sich nur Menschen auf der Straße befinden, die hierzu berechtigt sind.

Gleichzeitig bietet der Roboter einen besseren Schutz für die Polizei. Diese muss mit den Personen nicht persönlich in Kontakt treten und läuft somit nicht Gefahr, sich selbst anzustecken. Kontrollen können trotzdem weiterhin durchgeführt und die Sicherheit von Tunis gewährleistet werden. Denn neben dem Gesundheitswesen sind es auch Behörden und staatliche Einrichtungen, die vor dem Virus geschützt werden müssen. Wenn sich nämlich die Polizei massiv anstecken würde, entstünde ein hohes Sicherheitsrisiko. Der Roboter ist also eine Investition in ein reibungsloses Funktionieren des Staates und seiner Organe.

Die technische Ausstattung des Roboters

Der Roboter wird von einer Einsatzzentrale aus gesteuert. Das bedeutet, dass er über die notwendige Technologie verfügt, um von Ferne gelenkt und kontrolliert zu werden. Hierbei zeichnet sich die Maschine durch eine hohe Wendigkeit aus. Sie kann sich selbst in engen Straßen gut bewegen und innerhalb kürzester Zeit einen Richtungswechsel vornehmen. Somit ist sie auf verschiedene Einsatzgebiete bestens vorbereitet und kann für diverse Kontrollaufgaben eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass der Roboter gepanzert ist. Er ist somit vor Angriffen bestmöglich geschützt und kommt auch mit ungünstigen Witterungsbedingungen gut zurecht.

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Des Weiteren ist der Roboter mit Kameras ausgestattet. Auf diese Weise sehen die Polizistinnen und Polizisten in der Zentrale immer genau, was sich im unmittelbaren Umfeld des Roboters abspielt. Zudem erkennen sie frühzeitig, wenn Passanten auf der Straße unterwegs sind, und können diese gezielt ansprechen. Hierfür besitzt der Roboter Lautsprecher, über den die Polizei mit den Passanten sprechen kann. Diese wiederum haben dank Mikrofonen die Möglichkeit, zu antworten und sich zu erklären. Unter anderem müssen sie ihren Ausweis in eine der Kameras halten, sodass die Beamten diesen kontrollieren können. Ist alles in Ordnung, dürfen die Passanten weitergehen. Gibt es Probleme, kann die Polizei schnellstmöglich reagieren und einschreiten.

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