Die Nutzung von Adblockern geht deutschlandweit kontinuierlich zurück. Die Gründe hierfür sind vielfältig, doch individuelle Werbemaßnahmen haben einen wichtigen Anteil hieran. Zudem nutzen immer mehr Menschen mobile Endgeräte, auf denen Adblocker kaum zu finden sind. Onlinehändler können sich diese Entwicklung zunutze machen und mit gezielter, individueller Werbung neue Kundenschichten für sich gewinnen.
Deutschlandweit ist ein klarer Rückgang bei der Nutzung von Adblockern erkennbar. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat sich die Quartalszahlen der letzten beiden Quartale aus dem Jahr 2016 angesehen. Hierbei hat sich gezeigt, dass die geblockte Display-Werbung um etwa 2% gesunken ist. Wurden im dritten Quartal 2016 noch 19,11% der Werbeeinblendungen auf Rechnern verhindert, so waren es im vierten Quartal nur noch 17,04%. Der BVDW betont, dass die vom Online-Vermarkterkreis (OVK) durchgeführten Messungen eine tatsächliche Rate darstellen und mit den teils nicht nachvollziehbaren Werten, die im Internet kursieren, nichts zu tun haben. Für das aktuelle Jahr wird erwartet, dass sich dieser Abwärtstrend bei den Adblockern fortsetzen wird.
Der BVDW benennt verschiedene mögliche Gründe, die den Rückgang der Adblock Nutzung im E-Commerce verursachen können. Zum einen ist hier die offene Kommunikation zwischen Händlern und Kunden zu nennen. Zudem wird Onlinewerbung immer professioneller und ansprechender. Kunden werden gezielt über die Vorteile eines bestimmten Produkts oder einer Dienstleistung informiert und können sich direkt dafür oder dagegen entscheiden. Während zum Beispiel ein Werbespot im Fernsehen zumeist 30 Sekunden Zeit hat, um eine Werbebotschaft zu übermitteln, haben Werbebotschaften im E-Commerce oft nur wenige Sekunden lang die Chance, Einfluss auf potentielle Kunden zu nehmen. Entsprechend präzise und ansprechend müssen diese Werbebotschaften sein.
Hinzu kommt, dass Werbung immer individueller wird. Es gibt nicht mehr einen einzigen Werbeclip, der alle Menschen ansprechen und zum Kauf animieren soll. Durch den Einsatz von kundenspezifischen Daten ist es möglich, Werbung zu personalisieren und an die Wünsche und Bedürfnisse eines einzelnen Kunden anzupassen. Eine solche individualisierte Werbung kommt natürlich besser an als ein Allerweltsspot, weswegen sich Nutzer häufiger darauf einlassen. Nicht zuletzt spielt der Trend hin zum M-Commerce eine entscheidende Rolle bei dieser Entwicklung. Immer mehr Menschen nutzen ihre Smartphones, um zu surfen, zu kommunizieren, zu recherchieren und einzukaufen. Auf diesen digitalen Endgeräten spielen Adblocker aber von jeher keine sonderlich große Rolle.
Onlinehändler können von dieser Entwicklung profitieren. Wichtig ist es, Werbemaßnahmen möglichst kundenspezifisch durchzuführen und individuelle Interessen und Wünsche in die Werbekampagne einfließen zu lassen. Wenn Nutzer nicht irgendeine Werbung angezeigt bekommen, sondern ausschließlich solche Produkte, die ihnen ihren ganz individuellen Alltag erleichtern, lassen sie sich eher auf Werbung ein und lassen sich von deren Argumenten zum Kauf verleiten. Das Ziel muss es also sein, die kundenbezogenen Daten auszuwerten und zu nutzen und den potentiellen Kunden im E-Commerce genau die Werbebotschaften zu zeigen, die sie interessieren.
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