Hamburg führt ein maßgeschneidertes KI-Tool namens „LLMoin“ für die öffentliche Verwaltung ein. Diese Initiative zielt darauf ab, Verwaltungsprozesse effizienter und moderner zu gestalten.
Hamburg geht einen innovativen Weg in der Digitalisierung seiner Verwaltung. Ein neu entwickeltes Textverarbeitungs-Tool auf Basis generativer Künstlicher Intelligenz soll den Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung helfen, effizienter zu arbeiten. Nach einer intensiven Testphase wurde die Einführung von LLMoin nun gestartet. Ziel ist es, die gesamte Verwaltung bis Mitte nächsten Jahres damit auszustatten. Diese Entwicklung markiert nicht nur einen Fortschritt für die Stadt, sondern könnte auch als Modell für andere öffentliche Institutionen dienen.
Die Entwicklung des neuen Systems ist Teil eines umfassenderen Programms, das die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen vorantreiben soll. Ziel ist es, durch den Einsatz moderner Technologien sowohl die Effizienz der Arbeitsabläufe zu steigern als auch den Beschäftigten eine verbesserte Arbeitsumgebung zu bieten. Das Tool wurde in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen IT-Dienstleister Dataport entwickelt und speziell auf die Anforderungen des öffentlichen Sektors zugeschnitten.
Im Fokus der Entwicklung von LLMoin standen dabei Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Datenschutz. Anders als bei kommerziellen KI-Anwendungen liegt hier der Schwerpunkt auf einem klar definierten Einsatzbereich. Durch diese Zielsetzung soll das Vertrauen in neue Technologien gestärkt und die Grundlage für eine breitere Nutzung geschaffen werden.
Der digitale Assistent LLMoin wird für verschiedene Aufgaben innerhalb der Verwaltung eingesetzt, darunter die Textanalyse und das Verfassen von Dokumenten. Besonders hilfreich ist die Fähigkeit, große Datenmengen effizient zu durchsuchen und relevante Informationen zusammenzufassen. Auch bei der Vorbereitung von Reden oder der Erstellung von Berichten zeigt das System seine Stärken.
Eine der besonderen Eigenschaften ist der intuitive Bedienansatz. Die Nutzerinnen und Nutzer können durch einfache Eingaben oder Dialoge Ergebnisse erzielen, ohne spezielle technische Kenntnisse zu benötigen. Dies macht das Tool nicht nur für IT-affine Mitarbeitende, sondern für alle Beschäftigten der Verwaltung zugänglich. Die Bedienoberfläche wurde mit besonderem Augenmerk auf Benutzerfreundlichkeit gestaltet, was den Schulungsaufwand erheblich reduziert.
Bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben kann LLMoin gezielt unterstützen. Beispielsweise lassen sich juristische oder administrative Texte schneller analysieren, wodurch Mitarbeitende wertvolle Zeit gewinnen. Diese gewonnene Zeit kann in die Qualitätssicherung oder die Bürgerbetreuung investiert werden, was den Service insgesamt verbessert.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den Textassistenten in bestehende Systeme der Verwaltung zu integrieren. Dies erlaubt es, Workflows zu optimieren und gleichzeitig die bestehende IT-Infrastruktur zu nutzen. Durch Schnittstellen zu ERP-Systemen oder Dokumentenmanagement-Tools können Prozesse automatisiert und Medienbrüche vermieden werden.
Ein zentraler Unterschied zu vielen anderen KI-Systemen liegt im Umgang mit sensiblen Daten. Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass keine personenbezogenen oder vertraulichen Informationen verarbeitet werden. Die Einhaltung europäischer Datenschutzrichtlinien ist gewährleistet, da die Daten ausschließlich innerhalb der EU verarbeitet werden. Zudem werden sie nach Abschluss der Verarbeitung gelöscht, was das Risiko von Datenlecks minimiert.
Auch ethische Fragestellungen wurden während der Entwicklung berücksichtigt. Das System dient ausschließlich als Unterstützung und nicht als Entscheidungsinstanz. Entscheidungen mit rechtlicher oder sozialer Tragweite verbleiben in der Verantwortung der Mitarbeitenden. Dies soll gewährleisten, dass die menschliche Expertise weiterhin im Zentrum der Verwaltung steht.
Die Stadt Hamburg plant, ihre Erfahrungen und das entwickelte System auch anderen Kommunen, Ländern und öffentlichen Einrichtungen zugänglich zu machen. Dies könnte dazu beitragen, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor deutschlandweit zu fördern. Durch den Vertrieb über Dataport ist eine einfache Skalierung und Anpassung an lokale Bedürfnisse möglich.
Neben dem technischen Produkt stehen auch umfangreiche Best Practices zur Verfügung. Diese umfassen Schulungsmaterialien, Anwendungsbeispiele und Leitlinien zur Integration in bestehende Strukturen. Interessierte Institutionen können zudem Testzugänge erhalten, um die Funktionen vor einer möglichen Implementierung zu erproben.
Die Einführung von KI-Technologien in der öffentlichen Verwaltung bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Einerseits kann die Automatisierung von Routineaufgaben zu einer erheblichen Zeitersparnis führen und die Qualität der Arbeit verbessern. Andererseits erfordert die Einführung solcher Systeme eine sorgfältige Planung, um Akzeptanz und Vertrauen bei den Mitarbeitenden zu gewinnen.
Ein weiterer Aspekt ist die Weiterbildung der Beschäftigten. Um das volle Potenzial der neuen Technologie auszuschöpfen, müssen die Nutzerinnen und Nutzer nicht nur technisch geschult, sondern auch für die ethischen und datenschutzrechtlichen Aspekte sensibilisiert werden. Hamburg hat hier bereits umfassende Schulungen eingeführt, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Hamburg hat mit seinem digitalen Textassistenten LLMoin einen wichtigen Schritt in Richtung moderner Verwaltung unternommen. Die Erfahrungen der kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv das System in der Praxis arbeitet und welche Anpassungen gegebenenfalls notwendig sind. Sollte sich das Modell als erfolgreich erweisen, könnte es Vorbildcharakter für andere Städte und Kommunen haben.
Langfristig könnte die Nutzung von KI-Systemen wie diesem die Arbeitsweise in der öffentlichen Verwaltung grundlegend verändern. Der Fokus auf Datenschutz und ethische Standards wird dabei entscheidend sein, um die Akzeptanz sowohl bei den Mitarbeitenden als auch bei der Bevölkerung sicherzustellen.
Die Entwicklung und Einführung wurden aus Mitteln für die Digitalisierung der Verwaltung finanziert. Langfristig sollen Einsparungen durch effizientere Arbeitsprozesse die Kosten kompensieren.
Nein, das System dient lediglich der Unterstützung und nicht der Ersetzung von Personal. Ziel ist es, die Arbeitslast zu reduzieren und die Qualität der Verwaltungsarbeit zu steigern.
In Zukunft könnten zusätzliche Funktionen wie Übersetzungsdienste oder Unterstützung bei der Bürgerkommunikation integriert werden. Diese werden jedoch zunächst auf Machbarkeit geprüft.
Um Ihnen ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie Ihr Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder widerrufen, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.