Geht die Einführung von Künstlicher Intelligenz zu schnell?
Der Global Cybersecurity Outlook 2025 des Weltwirtschaftsforums hat ergeben, dass 66 % der Unternehmen davon ausgehen, dass KI in diesem Jahr den größten Einfluss auf die IT-Sicherheit haben wird. Dennoch verfügen nur 37 % über formelle Prozesse zur Bewertung von KI-Tools vor deren Einsatz.
„Das bedeutet, dass die meisten Unternehmen KI einsetzen, ohne zu wissen, ob sie sicher, nachvollziehbar oder nachhaltig ist. Für CISOs und SOC-Leiter, die unter dem Druck stehen, „etwas mit KI zu tun“, ist die Spannung offensichtlich: Wer zu langsam ist, läuft Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten, wer zu schnell ist, schafft neue Schwachstellen,“
so Andy Grolnick vom SIEM-Sicherheitsanbieter Graylog.
Das wahre Versprechen der KI in der Cybersicherheit
Sicherheitsverantwortliche irren sich nicht hinsichtlich des Potenzials der KI. Mit den richtigen Leitplanken kann KI Rohdaten schneller als Menschen in verwertbare Erkenntnisse umwandeln, die Reaktion auf Vorfälle beschleunigen, um die Verweildauer von Angreifern und den Schaden zu reduzieren, sowie Sicherheitsmaßnahmen skalieren und in Sekundenschnelle erledigen, wofür Analysten Stunden benötigen.
Diese Vorteile erklären die Eile. Ohne angemessene Bewertung und Kontrolle können jedoch dieselben Tools, die eine Verbesserung der Sicherheit versprechen, die Angriffsfläche vergrößern und das Vertrauen untergraben.
Das Produktivitätsparadoxon: Wenn KI mehr Risiken schafft
Laut Accenture haben fast 8 von 10 Unternehmen bereits generative KI eingeführt, doch die meisten berichten von geringen oder gar keinen spürbaren Auswirkungen auf ihr Geschäftsergebnis. Diese Diskrepanz ist im Bereich der Cybersicherheit von Bedeutung, wo das Ziel nicht nur der ROI ist, sondern auch die Widerstandsfähigkeit.
Wenn die Einführung schneller voranschreitet als die Kontrolle, stehen Sicherheitsteams vor neuen Problemen:
- Überforderte Analysten, die unter Fehlalarmen begraben werden.
- Ineffizienz des SOC aufgrund von Tools, die sich nicht in bestehende Arbeitsabläufe integrieren lassen.
- Neue Schwachstellen durch schlecht konzipierte oder ungetestete KI-Modelle.
Anstatt die Abwehr zu stärken, kann eine überstürzte Einführung von KI dazu führen, dass Unternehmen weniger gut auf Bedrohungen vorbereitet sind als zuvor. Wie geht es also für Sicherheitsverantwortliche weiter und was ist der richtige Weg?
Warum schmale, zielgerichtete KI gewinnt
Die KI-Implementierungen, die heute einen messbaren Unterschied machen, haben eines gemeinsam: Fokus. Anstatt „KI überall“ einzuführen, nutzen erfolgreiche Teams KI, um ein spezifisches, klar definiertes Problem zu lösen. In der Cybersicherheit ist dieses Problem oft die Erkennung von Anomalien.
Zunächst definiert das System „normale“ Aktivitäten – sei es Netzwerkverkehr, Benutzerverhalten oder Dateiintegrität. Anschließend überwacht es kontinuierlich Abweichungen von der Basislinie. Wenn schließlich Anomalien auftreten, analysiert das System diese und priorisiert sie für die Reaktion.
Ein bekanntes Beispiel ist der Endpunktschutz. KI legt fest, was für Skripte, ausführbare Dateien oder dynamische Bibliotheken normal ist. Das System gibt eine Warnung aus, wenn Aktivitäten wie verdächtige Dateiänderungen außerhalb dieser Basislinie liegen. Eng gefasst, erklärbar und effektiv.
Sicherere Wege zur Einführung von KI im SOC
Wie können Sicherheitsverantwortliche also Geschwindigkeit und Sicherheit in Einklang bringen? Die Antwort liegt in Transparenz, Verantwortlichkeit und Arbeitsabläufen, die Analysten unterstützen, anstatt sie zu ersetzen. Bewährte Verfahren für die sichere Einführung von KI im Unternehmen sind:
- Nutzen Sie aktuelle und historische Protokolle, um Schulungen, Benchmarking und Validierung zu verbessern.
- Bauen Sie skalierbare, flexible Datenpipelines auf, damit sich Schulungszyklen verkürzen und nicht über Monate hinziehen.
- Wenden Sie strenge Datenminimierung und Zugriffskontrollen an, wenn Sie mit Anbietern oder Beratern zusammenarbeiten.
- Nutzen Sie KI-gestützte Berichterstellung, um Protokolldaten in Echtzeit-Erkenntnisse umzuwandeln, die den Compliance-Anforderungen entsprechen.
- Wenden Sie User and Entity Behavior Analytics (UEBA) an, um kontinuierlich normales Verhalten zu lernen und Abweichungen zu kennzeichnen, ohne die SOC-Teams zu überfordern.
In Kombination mit Tools wie Graylog-Anomalieerkennung, zentralisiertem Untersuchungsmanagement und KI-gestützter Berichterstellung reduzieren diese Verfahren Fehlalarme, rationalisieren Untersuchungen und decken echte Bedrohungen schneller auf, ohne neue blinde Flecken zu schaffen.
Resilienz durch Transparenz und Vertrauen aufbauen
Die sichere Einführung von KI erfordert mehr als nur neue Tools – sie erfordert das Vertrauen der Analysten. Die Kluft zwischen der Begeisterung der Führungskräfte für KI und dem Vertrauen der Analysten in die Ergebnisse ist nach wie vor groß. Um diese Kluft zu schließen, müssen Transparenz, Erklärbarkeit und Verantwortlichkeit in jede Phase der Einführung eingebettet werden.
„Unternehmen, die KI erfolgreich in der Cybersicherheit einsetzen, lassen sich nicht von Hype leiten. Sie beginnen mit engen, messbaren Anwendungsfällen, beziehen Menschen für Kontext und Entscheidungsfindung mit ein und behandeln KI als Verstärker der Fachkompetenz von Analysten, nicht als Ersatz. Auf diese Weise stärkt KI die Resilienz, anstatt sie zu untergraben,“
so Grolnick weiter.
Anstatt auf Quantität auf Qualität setzen
Bei KI in der Cybersicherheit geht es nicht darum, möglichst viele Tools möglichst schnell einzusetzen, sondern darum, sie sicher und zielgerichtet einzusetzen. Eine überstürzte Einführung ohne Sicherheitsvorkehrungen verringert das Risiko nicht, sondern verstärkt es. Der wahre Wert liegt in gezielten, nachvollziehbaren Anwendungsfällen wie der Erkennung von Anomalien, bei denen KI die Erkennung verbessern kann, ohne eine Black Box zu schaffen.
Die Schaffung von Transparenz und Verantwortlichkeit in KI-gesteuerten Arbeitsabläufen ist keine Option, sondern eine Voraussetzung für Resilienz. KI wird das SOC von morgen prägen, aber die Frage für jedes Unternehmen ist, ob es sie verantwortungsbewusst einsetzt oder überstürzt vorprescht und schon heute die Voraussetzungen für die Sicherheitsverletzungen von morgen schafft.
Mehr Informationen: https://graylog.org
Quellennachweis Studien:
- https://reports.weforum.org/docs/WEF_Global_Cybersecurity_Outlook_2025.pdf
- https://newsroom.accenture.com/news/2025/only-one-in-10-organizations-globally-are-ready-to-protect-against-ai-augmented-cyber-threats
Bildquelle: @Graylog
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