Weihnachtsgeschäft 2020 – digitale Verkaufskanäle gewinnen an Bedeutung

Die Corona-Krise hat für viele Unternehmen massive Verluste bedeutet. Umso mehr hoffen viele von ihnen, wenigstens im Weihnachtsgeschäft zufriedenstellende Umsätze machen zu können. Ob dies der Fall sein wird, hat Google gemeinsam mit dem Marktforscher Kantar in einer Studie namens „Smart Shopper“ herauszufinden versucht. Die Prognosen der Studienteilnehmer wurden von Gerald Goebel auf thinkwithgoogle.com mit den Zahlen früherer Jahre verglichen. Heraus kamen vier Entwicklungen, die zeigen, dass die Digitalisierung im Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr von großer Bedeutung sein wird.

Viele Menschen wollen ihre Weihnachtseinkäufe im E-Commerce tätigen

Im Vergleich zur Vorjahresstudie ist der E-Commerce als beliebtester Shoppingkanal um 15% angestiegen. Insbesondere das Einkaufen mit dem Smartphone erfreut sich bei den Nutzern großer Beliebtheit. Bei den Gebrauchsgütern geben mittlerweile 23% an, ihre Einkäufe immer und ausschließlich online zu tätigen. Das entspricht einer Steigerung um 5%. Um 4% ist die Anzahl der Personen gestiegen, die gleichermaßen offline und online einkaufen. Dieser Wert liegt nun bei 70%.

Präferierter Kaufkanal in Branchen mit geschlossenen Ladengeschäften
Quelle: thinkwithgoogle.com

2019 wurden 17% der Weihnachtseinkäufe online getätigt. Ausgehend von der Studie wird nun erwartet, dass diese Zahl noch einmal ansteigt. Das ist darauf zurückzuführen, dass viele Nutzer Corona bedingt zum ersten Mal im Onlinehandel eingekauft haben. Daher ist davon auszugehen, dass viele von ihnen diesem Trend treu bleiben und auch Weihnachten online shoppen werden. Das hat konkrete Auswirkungen auf den stationären Handel. Dieser muss sich darauf fokussieren, den Kunden einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Online-Angeboten zu liefern. Hierzu gehören insbesondere Serviceangebote. Die meisten Unternehmen versuchen, den Online- und Offline-Bereich durch Omnichannel-Maßnahmen miteinander zu verknüpfen.

Online informieren, offline kaufen

Die Smart Shopper Studie zeigt, dass sich immer mehr Menschen online über Produkte informieren, bevor sie diese kaufen. 2020 liegt dieser Wert bereits bei 76%, was einer Steigerung von 11% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mittlerweile ist es bei 42% aller offline erstandenen Produkte so, dass sich die Kunden zuvor online darüber informiert haben. Das entspricht ebenfalls einem Anstieg um 11%. Insbesondere Google und YouTube werden als Quellen genutzt, um Informationen zu einem Produkt zu erhalten.

Für die Betriebe bedeutet das, unbedingt im Online-Bereich präsent und aktiv sein zu müssen. Die Informationen zu den einzelnen Produkten und Dienstleistungen müssen übersichtlich und nutzerfreundlich präsentiert werden und leicht auffindbar sein. Insbesondere Beschreibungen, Bilder und Videos helfen dabei, sich einen Eindruck von dem Angebot eines Unternehmens zu machen und einzuschätzen, ob man dort einkaufen möchte. In vielen Fällen führen solche online bereitgestellten Informationen zu steigenden Umsätzen im stationären Handel.

Offen für Neues und an schneller Verfügbarkeit interessiert

Während der Corona Pandemie haben sich immer mehr Menschen für erbrachte Leistungen etwas gegönnt, indem sie im Onlinehandel eingekauft haben. Insbesondere Modeartikel und Heimelektronik waren hiervon betroffen. Die Studie zeigt deutlich, dass die Kunden einem Händler, mit dem sie zufrieden waren, grundsätzlich treu bleiben. Dennoch geben viele Teilnehmer an, sich für Neues zu begeistern und Marken, Plattformen und Anbieter auszuprobieren, die etwas Besonderes zu bieten haben.

Im vergangenen Jahr war der Preis der Artikel im Onlinehandel noch eines der wichtigsten Auswahlkriterien für Kunden. Das ist in diesem Jahr etwas zurückgegangen. Das ist erstaunlich, da die Menschen bedingt durch die Corona-Krise tendenziell weniger Geld zur Verfügung haben. Zugenommen hat hingegen der Wunsch, dass Produkte sofort verfügbar sein sollen. Dies war 2019 noch 13% wichtig, mittlerweile sind es 25%.

Die über 55-Jährigen entdecken den Onlinehandel

Menschen über 55, die im Internet aktiv sind, werden als Silver Surfer bezeichnet. Sie spielten im Onlinehandel lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle, da sie nicht so internetaffin waren wie jüngere Generationen. Das scheint sich nun zu ändern. Im Rahmen der Corona-Krise haben sich viele ältere Menschen dazu entschieden, dem Onlinehandel eine Chance zu geben und ihn auszuprobieren.

Online-Einkäufe 2019 vs. 2020 je Alterssegment
Quelle: thinkwithgoogle.com

Anhand der Studie zeigt sich, dass diese Generation gerne neue Händler und Marken ausprobiert und auf Werbung reagiert. 14% der Befragten haben in unmittelbarem Anschluss an eine Werbemaßnahme einen Kauf getätigt. 9,5 Millionen Menschen haben 2020 erstmalig etwas im E-Commerce gekauft. Für den stationären Handel besteht die Aufgabe darin, diese Menschen im Online-Bereich abzuholen und ihnen durch Omnichannel-Angebote all das zu bieten, wonach sie suchen. Immerhin zählen die Silver Surfer zu einer der kaufkräftigsten Gruppen im Internet.

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