Im Rahmen der Initiative „Kanzlei der Zukunft“ von lexoffice wurde eine aktuelle Umfrage durchgeführt. Das Ziel war es, herauszufinden, inwieweit die Digitalisierung und die Corona-Krise die Steuerbüros in ihrer Arbeit beeinflussen. Hierbei zeigte sich, dass Steuerbüros vielfach neue Arbeitsweisen etabliert haben und auch neue Aufgabenschwerpunkte aufgrund der Pandemie setzen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Veränderungen nachhaltig sind oder nach dem Ende der Krise wieder zurückgefahren werden.
Zwischen dem 7.10. und 16.10. 2020 hat lexoffice im Rahmen der Initiative „Kanzlei der Zukunft“ eine Umfrage durchgeführt. Hieran nahmen 391 Steuerberater aus Deutschland teil. 70 % der Befragten waren 40 bis 59 Jahre alt und 39 % hatten mehr als 10 Mitarbeiter. Das Ziel der Umfrage bestand darin, die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Beruf des Steuerberaters und die Arbeitsweise der Steuerkanzleien zu ermitteln. Außerdem wurde untersucht, ob und inwieweit die Corona-Krise die Arbeitsweise der Steuerbüros verändert hat.
Immer mehr Steuerbüros durchlaufen eine digitale Transformation. Das zeigt sich beispielsweise an den Arbeitsweisen. Klassische Jobs, die von 9-17 Uhr gehen, werden von vielen Arbeitnehmern nicht mehr gewünscht. Entsprechend haben sich mobiles Arbeiten und Gleitzeit in 50% der Steuerkanzleien etabliert. Aktuell bieten etwa 70% der Kanzleien die Möglichkeit, mobil oder im Homeoffice zu arbeiten. Es ist allerdings nicht ganz klar, ob dies auf die Corona-Krise zurückzuführen ist, oder ob sich dieses Arbeitsmodell bewährt hat.
Etwa 82% der befragten Steuerberater geben an, dass sie zumindest teilweise digitale Technologien nutzen, um mit ihren Mandanten zusammenzuarbeiten. 75% der Befragten geben zudem an, dass sie davon ausgehen, dass ihre Kanzlei mit der zweiten Welle gut zurechtkommen werde. 56% der Befragten nutzen Telefonie und Videokonferenzen, um mit ihren Mandanten zu sprechen. 48% vermeiden es während der Pandemie, persönliche Beratungsgespräche durchzuführen. Das scheint auch nicht nötig zu sein, da nur noch 25% der Mandanten angeben, dass ihnen der persönliche Kontakt zu den Steuerberatern ein Anliegen sei.
Die Corona-Krise verändert das Arbeiten der Steuerkanzleien deutlich. 16% geben an, dass sie nicht mehr mit einem Pendelordner arbeiten wollen. Zudem sagen 29% klar, dass sie mit dem Gedanken spielen, ein papierloses Büro zu realisieren. Viele Kanzleien setzen auf automatisierte Prozesse und durchlaufen eine digitale Transformation, die wohl nicht mehr umkehrbar ist.
Die Umfrage zeigt weiterhin, dass sich die Themen verändert haben, mit denen sich Steuerberater auseinandersetzen. Nur noch 27% geben an, dass die Lohn- und Finanzbuchhaltung den Schwerpunkt ihrer Arbeit ausmachen würde. 65% sagen hingegen, dass sich die Themen, zu denen sie beraten, massiv verändert haben. Insbesondere ginge es während der Krise um Fördermittel, Kurzarbeit und Liquidität von Unternehmen. 75% der Befragten sagen, dass sie sich komplett neue Fähigkeiten und Fachwissen aneignen müssen, um mit dem aktuellen Bedarf Schritt halten zu können. Das zeigt klar, dass sich Steuerkanzleien immer an die Anliegen der Mandanten anpassen müssen. Wer hierfür geeignete Tools etabliert und erfolgreich eine digitale Transformation durchläuft, wird es in Zukunft leichter haben.
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