Die Digitalisierung wird von nahezu allen Unternehmen als unverzichtbar eingeschätzt, doch ein konkretes Digitalisierungskonzept verfolgen längst nicht alle. Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie von PFU. Hiernach hat ein Drittel der Betriebe keine Vorstellung davon, wie die Digitalisierung im eigenen Unternehmen ablaufen soll und welche Chancen und Risiken sich daraus ergeben. Durch dieses fehlende Fachwissen kommt es immer wieder zu Problemen und Fehlentscheidungen.
Der global tätige IT-Dienstleister PFU hat eine Studie zur Umsetzung der Digitalisierung in europäischen Unternehmen in Auftrag gegeben (kostenloser Download am Ende des Artikels). Das Ziel war es, herauszufinden, wie weit die verschiedenen Unternehmen mit ihrer digitalen Transformation sind und welche Chancen und Risiken sich hieraus ergeben. Die Studie mit dem Titel „Fujitsu Image Scanner Organisational Intelligence Survey 2020“ wurde von B2B International mittels einer Online-Umfrage durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden Entscheider aus 1.200 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt.
Im Rahmen dieser Studie gaben 86 % der Unternehmen an, dass die digitale Transformation im Umgang mit großen Datenmengen eine wichtige Aufgabe sei. Auf der anderen Seite sagte etwa ein Drittel der Befragten (35 %), dass für Ihren Betrieb kein konkretes Digitalisierungskonzept vorliege. Es ist somit eine klare Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erkennbar. Die Studienteilnehmer erwarten von einer erfolgreichen Digitalisierung eine verbesserte Produktivität des Arbeitsplatzes (31 %), die Vereinfachung von Prozessen (30 %) Kosteneffizienz (28 %) und viele weitere Vorteile. Dennoch werden noch immer nicht in allen Firmen die Maßnahmen ergriffen, die zur Erreichung dieser Ziele notwendig wären.
50 % der Befragten geben an, dass die digitale Transformation für ihren Betrieb eine Herausforderung darstelle, und 86 % sehen in der Verwaltung von Datenmengen ein Problem. Aus diesem Grund wenden sich 80 % an externe Dienstleister, die die nötige Expertise und Erfahrung für eine erfolgreiche digitale Transformation mitbringen. Denn aus den fehlenden digitalen Kompetenzen ergeben sich häufig Schwierigkeiten. 24 % der Befragten haben gesagt, dass sie schon einmal wichtige Dokumente verloren haben. Das wäre vermutlich nicht passiert, wenn die entsprechenden Unterlagen auch in digitaler Form vorgelegen hätten.
Ein weiteres Problem stellt die schiere Menge an zur Verfügung stehenden Informationen dar. Ohne ein konkretes Digitalisierungskonzept fehlen die notwendigen Kanäle, um wichtige Informationen zu filtern und auszuwerten. 23 % der Studienteilnehmer haben gesagt, dass sie schon einmal fehlerhafte Entscheidungen getroffen haben, weil sie keinen Überblick über alle verfügbaren Daten hatten. Entsprechend erkennen die meisten die Notwendigkeit an, das Informationsmanagement innerhalb des Betriebs zu verbessern.
Grundsätzlich haben die Studienteilnehmer eine konkrete Vorstellung davon, was sie mit der digitalen Transformation ihres Betriebs erreichen wollen. 51 % geht es darum, das Unternehmenswachstum schneller voranzubringen, um so wettbewerbsfähig zu bleiben. Andere verfolgen das Ziel, ein komplett papierloses Büro zu erreichen, was sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile mit sich bringen würde. Wieder andere geben an, dass digitale Technologien die Belegschaft unterstützen und deren Effizienz erhöhen könnten. Die meisten sagen jedoch, dass mit der Umsetzung solcher Ziele zahlreiche Schwierigkeiten verbunden sind.
Große Sorgen bereiten vielen Umfrageteilnehmern (34 %) die mit der Digitalisierung einhergehenden Sicherheitsrisiken. Sie müssen unbedingt verhindern, dass Daten verloren gehen oder in die Hände Unbefugter gelangen. Daher meiden sie solche Technologien aus sicherheitsrelevanten Aspekten. Zudem sagen viele Entscheider (24 %) dass die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen eine Hürde bei der digitalen Transformation darstellen würde. Viele Regelungen sind mit Kosten und Aufwand verbunden, die die Unternehmen scheuen. Außerdem haben sie Sorge, Fehler bei der Digitalisierung zu machen, die zu Strafen führen könnten.
Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist die Sorge vor der Digitalisierung stark ausgeprägt. Sie sind durch Zeitmangel und mangelhafte IT-Kenntnisse nicht in der Lage, die Digitalisierung selbst durchzuführen und scheuen die Kosten für eine externe Beratung. Aktuell ist das noch kein großes Problem, weil viele gut mit Aufträgen ausgelastet sind. Das erweckt den Anschein, als wäre eine digitale Transformation nicht zwingend erforderlich. Mit Blick in die Zukunft und auf die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ist diese Einschätzung jedoch äußerst gefährlich.
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