Fake Pakete – Amazon geht kreativ gegen Paketdiebstahl vor

Paketdiebstahl ist für Händler ein echtes Problem. Allein in den USA gingen den Unternehmen 2017 hierdurch rund 46,8 Milliarden Dollar verloren. Deswegen gehen Anbieter wie Amazon jetzt gezielt gegen Paketdiebstahl vor. Mit Paketattrappen sollen Diebe entlarvt und zur Rechenschaft gezogen werden. Hierdurch sollen Umsatzausfälle vermieden und die Kundenzufriedenheit gestärkt werden.

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Das Problem mit gestohlenen Paketen

Gerade für Onlinehändler ist Paketdiebstahl ein großes Problem. Einer Untersuchung der US-Handelsorganisation NRF zufolge sind allein in den USA 2017 rund 46,8 Milliarden US-Dollar Schäden durch Kriminelle entstanden. Das betrifft Mitarbeiter aus den eigenen Reihen ebenso wie das organisierte Verbrechen.

Selbst der Onlineriese Amazon ist von diesem Problem stark betroffen. Vor allem bei der Zustellung der Pakete kommt es immer wieder zu Unregelmäßigkeiten und Diebstahl. Das ist angesichts der beeindruckenden Zahl von 5 Milliarden versendeten Amazon-Paketen in 2017 allein an Prime-Kunden keine große Überraschung. Trotzdem geht der Onlineriese jetzt mit kreativen Maßnahmen gegen Paketdiebe vor, schreibt Hayley Peterson von businessinsider.de.

Wie viele Amazon-Pakete jährlich gestohlen werden, teilt der Konzern nicht mit. Allerdings gaben in einer Umfrage der Logistikfirma Shorr (Infografik dazu am Ende unseres Artikels) 31 % der Befragten an, schon einmal Opfer eines Paketdiebstahls geworden zu sein. Das Problem ist also keine Randerscheinung, sondern durchaus massiv.

Mit Paket Dummies unehrliche Zusteller entlarven

Eine Maßnahme zur Entlarvung von Paketdieben sind Fake-Pakete. Diese werden nach dem Zufallsprinzip in unregelmäßigen Abständen in den Lastern der Auslieferer untergebracht. Diese Pakete sind häufig leer und nur manchmal mit irgendwelchen Dingen bestückt. Auf diesen Paketattrappen befinden sich falsche Aufkleber. Wenn diese eingescannt werden, erscheint eine Fehlermeldung. Diese zeigt dem Lieferanten, dass das jeweilige Paket nicht im Amazon-System enthalten ist.

Wenn ein Lieferant eine solche Fehlermeldung bekommt, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder der direkte Vorgesetzte wird kontaktiert oder das Paket wird zum Schichtende wieder im Lager abgegeben. In einigen Fällen entscheiden sich die Lieferanten aber dafür, das Paket zu behalten. Sie gehen davon aus, dass das niemandem auffallen wird, da das Paket ja nicht im Amazon-System enthalten ist. Wer das tut, begeht jedoch Paketdiebstahl und wird durch die gefälschten Pakete direkt überführt.

Weitere Amazon-Strategien gegen Paketdiebstahl

Amazon verfolgt noch weitere Strategien, um das Problem des Paketdiebstahls einzudämmen. So werden zum Beispiel immer wieder neue Zustelloptionen entwickelt. Unter anderem bietet der Onlineriese mittlerweile an, dass Pakete direkt in die Autos und Häuser der Kunden zugestellt werden können. Für die Paketempfänger bedeutet das eine höhere Flexibilität und für Amazon mehr Sicherheit. Durch dieses Vorgehen wurde der Paketdiebstahl nämlich deutlich reduziert. Des Weiteren arbeitet Amazon mit abschreckenden Videos. So gibt es Aufzeichnungen von Mitarbeitern, die beim Paketdiebstahl erwischt wurden. Diese Videos werden den Angestellten des Konzerns gezeigt, um ihnen zu verdeutlichen, dass ein solcher Diebstahl früher oder später auffällt.

Infografik: Paket-Diebstahl-Bericht 2017
Quelle: https://www.shorr.com

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